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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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gewesen war und als Farmer gearbeitet hatte. Doch ohne Erben, die den Besitz beanspruchen konnten, hatte der Staat alles übernommen. Hemmer hatte dies alles fünf Jahre zuvor erworben mit dem Plan, das Feld eines Tages wieder zu bestellen, ohne auch nur im Traum an den wichtigeren Zweck zu denken, dem es heute diente.
    Acker und Hemmer saßen in einem Jeep inmitten einer Ansammlung weiterer Fahrzeuge, die in dem hohen Gras parkten. Acker hatte das Mikrofon des Funkgeräts ausgeschaltet und hielt es sich an die Brust, während er darauf wartete, dass Colonel Hemmer sprach. Er schwieg inzwischen seit beinahe dreißig Sekunden – Acker verfolgte derartige Ereignisse mit der Uhr –, und er diente dem Colonel lange genug, um dieses Schweigen zu fürchten. Es bedeutete so gut wie immer, dass der Colonel innerlich kochte und im Geiste einige Köpfe abriss.
    In diesem speziellen Fall gehörten die Köpfe den drei Frauen, die er nicht einmal kannte. Du lieber Himmel – sie hatten die gottverdammte Tankstelle in Brand gesetzt. »Haben wir es unter Kontrolle?«, fragte Hemmer unvermittelt, und Acker zuckte zusammen.
    »Es sieht so aus, als wäre es im Augenblick noch in der Werkstatt, allerdings gibt es dort jede Menge brennbares Zeug, und aus den Zapfsäulen ist Benzin geströmt. Die Männer haben die Pumpen abgeschaltet, aber inzwischen schwimmt dort alles in Benzin.«
    Hemmer dachte ein paar Sekunden darüber nach, dann schüttelte er verächtlich den Kopf. »Sie haben offensichtlich versucht, die ganze Ortschaft in Flammen aufgehen zu lassen.«
    »Sieht so aus, Sir. Sie haben eine stümperhafte Spur von der Werkstatt zu den Zapfsäulen gelegt, aber darum haben sich unsere Männer schon gekümmert. Jetzt benutzen sie Schläuche, die sie in der Tankstelle vorgefunden haben, um das Feuer im hinteren Bereich unter Kontrolle zu halten, damit es nicht auf die trockenen Kiefern überspringt. Trotzdem, sobald es Tag wird, kann man den Rauch von der Werkstatt meilenweit sehen, wenn das Feuer bis dahin nicht gelöscht ist.«
    Hemmer verdrehte die blauen Augen in Richtung Himmel. Es war noch nicht wirklich hell geworden, nur ein klein wenig Indigo im nächtlichen Schwarz, doch selbst das war zu viel. Sie hatten vielleicht noch eine Stunde, bestenfalls. »Und die Männer sind sicher, dass die Schüsse aus dem Haus kamen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und niemand ist herausgekommen?«
    »Nein, Sir. Die Männer waren innerhalb von Sekunden in Sichtweite des Hauses, und es ist immer noch umstellt.«
    Hemmer nickte zufrieden und gleichzeitig ein wenig besorgt. »Also befinden sich diese Frauen immer noch im Haus?«
    »Sie müssen noch drin sein, Sir. Wir haben sie, Sir.«
    »Möglicherweise.«
    »Sir?«
    Hemmer wandte ihm den Kopf zu. »Finden Sie es denn überhaupt nicht eigenartig, Acker, dass sie die Tankstelle in Brand gesetzt und sich ausgerechnet im Nachbarhaus versteckt haben?«
    Acker zuckte unglücklich mit den Schultern. »Es sind Frauen, Sir.«
    Hemmer hatte eine tiefe Narbe auf der linken Seite des Mundes, die seinen Mundwinkel ein wenig nach unten zog, wenn er zu lächeln versuchte, was nicht häufig geschah. Nur sehr wenige Menschen erkannten, dass die resultierende Grimasse tatsächlich ein Zeichen der Anerkennung war, wenn Hemmer irgendetwas hörte, das ihm gefiel. Acker gehörte zu diesen Menschen.
    »Möchten Sie mehr Männer zu diesem Haus schicken, Sir?«
    »Nein. Alle Kräfte sollen auf das Feuer gerichtet sein. Sie und ich, wir werden uns persönlich um diese Frauen kümmern.«
    Diesmal erwiderte Acker das Lächeln des Colonels.

KAPITEL 26
    Jeder einzelne Mann im Monkeewrench-Bus stand unter dem Einfluss von Adrenalin – sonst wäre es mit der Kraft vermutlich auch vorbei gewesen. Sie hatten im Verlauf der letzten Stunde lediglich eins der sieben Funklöcher in Deputy Lees Streifensektor kontrolliert, ohne Ergebnis, und bis zum nächsten waren es noch gut zwanzig Meilen. Sie hatten vier Kannen Kaffee getrunken und sämtliche Energieriegel, die noch vom letzten Trip im Bus übrig geblieben waren, vertilgt, doch das half Harley nicht viel. Er saß seit Minneapolis hinter dem Steuer und war die ganze Nacht hindurch gefahren. Seine Augen sahen inzwischen aus wie kleine Feuerräder, die sich in entgegengesetzte Richtungen drehten. Bonar, der mit Charlie auf dem Schoß auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, seit Gino mit Halloran, Magozzi und Roadrunner nach hinten gegangen war, befürchtete allmählich, dass der

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