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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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nur einen einzigen Toten zu Gesicht bekommen, und da sie selbst es gewesen war, die in diesem Fall den Tod herbeigeführt hatte, war ihr die Ungeheuerlichkeit damals nicht allzu bewusst geworden. Doch das hier war entsetzlich. »Es sieht aus, als hätte sich das Tier übergeben. Gift?«
    Grace zuckte die Schultern. »Vermutlich, ja. Oder irgendeine natürliche Ursache, wer weiß? Der Tod ist selten ein netter Anblick.« Sie starrte auf ihre Hände und hoffte, dass Sharon bald im Badezimmer fertig war, damit sie selbst es benutzen konnte.

KAPITEL 10
    Roadrunner marschierte in seinem äußerst geräumigen Büro auf und ab, und seine Gummisohlen quietschten bei jeder Wende auf dem polierten Holz der Dielen. Harley kauerte sich ein wenig mehr vor seinem Computermonitor zusammen und versuchte, Roadrunner zu ignorieren, während er nach einer Spur des Bankkontos suchte, das Gino Rolseths Tauchbäder im Wassertank finanziert hatte – eine relativ einfache Aufgabe, wenn nicht ständig eine Bohnenstange in Lycra vor einem hin und her hampelte.
    »Gottverdammt, Roadrunner!«, beschwerte er sich schließlich. »Du ruinierst den Boden!«
    »Tu ich nicht. Ich hab Turnschuhe an.«
    »Okay, was hältst du hiervon: Du machst mich noch total verrückt! Ich kann nicht arbeiten, wenn du ständig in meinem Blickfeld hin und her rennst und deine Schuhe auf meinen Dielenbrettern quietschen! Außerdem machst du Charlie nervös! Sieh ihn dir an. Er sieht schon ganz grimmig aus!«
    Harley nickte in Richtung von Grace’ finster dreinblickender drahthaariger Promenadenmischung, die sich auf einem Hocker bei einem kleinen Bistrotisch in der Ecke niedergelassen hatte.
    »Er schaut grimmig drein, weil du ihn mit zu viel Eiskrem gefüttert hast! Du weißt, dass er davon Kopfschmerzen kriegt.«
    Als Charlie das Wort »Eiskrem« hörte, hob er den Kopf und wackelte mit seinem kurzen Stummel von einem Schwanz.
    »Sieht dieser Hund vielleicht aus wie jemand, der keine Eiskrem verträgt? Ich denke nicht. Hast du ihm schon seinen Hühncheneintopf gefüttert?«
    Roadrunner blieb stehen. »Hühncheneintopf?«
    »Ja. Er war in der flachen Plastikdose – du liebe Güte, jetzt erzähl mir bloß nicht, du hast das Hundefutter aufgegessen!«
    Roadrunner lief dunkelrot an. »Ich dachte, Grace hätte das für uns mitgebracht.«
    Harley verbarg das Gesicht in den Händen. »Eines Tages werde ich dein kleines Spatzenhirn gegen das eines menschlichen Wesens austauschen.«
    »Woher hätte ich das denn wissen sollen? Es hat nicht ausgesehen wie Hundefutter! Es hat auch nicht geschmeckt wie Hundefutter …«
    »Du kannst wirklich von Glück reden, dass es nicht nach Hundefutter geschmeckt hat. Dieser Hund isst besser als wir.« Er blickte zu Charlie auf dem Hocker. »Na ja, Kumpel, sieht so aus, als müssten du und ich uns eine Pizza holen gehen. Was meinst du?«
    Charlie ließ den Kopf hängen und winselte leise.
    »Was denn, keine Pizza? Was für ein verwöhnter Nichtsnutz bist du denn?«
    »Er ist nicht hungrig. Er macht sich Sorgen, und das solltest du ebenfalls. Es ist inzwischen fünf Uhr. Grace und die anderen hätten schon vor über einer Stunde in Green Bay ankommen müssen.«
    »Wie oft soll ich dir das noch sagen – sie sind Frauen. Gott weiß, wie oft sie angehalten haben, um irgendwas zu essen oder ihren Lippenstift nachzuziehen oder sich die Beine zu vertreten oder was auch immer es sonst noch sein mag, das längere Fahrten im Auto mit Frauen zusammen so verdammt unerträglich macht. Außerdem ist Annie bei ihnen. Hast du eine Ahnung, wie viele ausgefallene Kleiderläden es zwischen hier und Green Bay gibt?«
    Roadrunner verschränkte ärgerlich die Arme vor der Brust. »Das sieht ihnen überhaupt nicht ähnlich, und das weißt du genau! Grace hat versprochen anzurufen, sobald sie angekommen sind, und sie hat sich nicht gemeldet. Und wenn Annie eine Verabredung hat, dann kannst du die Uhr nach ihr stellen. Schlimmer noch, keine von ihnen ist über Mobiltelefon erreichbar. Irgendwas stimmt da nicht.«
    Harley strich sich durch den schwarzen Bart. Er zögerte einzuräumen, dass etwas dran war an Roadrunners Worten – weil es bedeutet hätte einzuräumen, dass tatsächlich irgendetwas nicht stimmte. »Vielleicht sind sie längst da und hatten bis jetzt einfach noch nicht die Zeit zum Anrufen? Es war schließlich kein Vergnügungsausflug, oder? Sie sind zum Arbeiten nach Green Bay gefahren.«
    »Willst du damit etwa andeuten, dass Grace und Annie

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