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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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herumgeisterten und dachte, ich fahre zum Steinbruch und trete den Kids in den Hintern und nehme sie mit wegen Verstoß gegen die Alkoholvorschriften. Als ich zum Steinbruch komme, stehen plötzlich ein Dutzend Anzüge mit gezückten Waffen um den Wagen rum und schreien mich an, und überall sind große Scheinwerfer aufgebaut und Typen in weißen Kitteln kriechen über den Boden unseres Tatorts wie eine Bande verdammter Ameisen …«
    »Stopp, stopp«, unterbrach ihn Halloran. »Reden wir hier vom FBI, oder was?«
    »Sie sagten mir, dass ich verschwinden soll, Mike. Einfach so. Ich sollte in meinem eigenen gottverdammten County in meinem eigenen gottverdammten Streifenwagen von meinem eigenen gottverdammten Tatort verschwinden, und als ich zum Funkgerät greifen wollte, um Bescheid zu geben, packt dieses Arschloch von einem Gorilla in den Wagen und nimmt mir das Mikro aus der Hand und sagt, wenn ich über Funk erzählen würde, dass sie dort sind, würde ich den Rest meines Lebens hinter einem Stacheldrahtzaun verbringen. Scheiße.« Er hielt eine Sekunde inne, um zittrig durchzuatmen. »Ich hab nach dem Handy gegriffen, und das Nächste, an das ich mich erinnern kann, ist ein halbes Dutzend Neun-Millimeter-Pistolen direkt vor meiner Nase …«
    Bonar hatte die Augen so weit aufgerissen, wie Halloran es nie für möglich gehalten hätte.
    »… und mir fällt nichts Besseres ein, als ihrem Häuptling zu erzählen, dass ich dir den Abstecher bereits durchgegeben hätte, und wenn ich mich nicht in den nächsten Minuten melden würde, wie du es von mir erwarten würdest, hätten sie zwanzig Streifenwagen dort draußen, und was zur Hölle sie wohl dazu sagen würden?«
    Bonar grinste. »Du hast das FBI angelogen?«
    »Hab ich.«
    »Simons, du bist mein persönlicher Held.«
    »Ja, sicher, nur fühl ich mich im Moment ganz und gar nicht wie einer. Ich fühl mich mehr wie ein Mann, der nach Hause gehen und die Unterhosen wechseln sollte … Herrgott noch mal. Hier kommt der Oberzampano. Du musst mit ihm reden, Mike.«
    Ein kurzes Rauschen, als Simons Handy weitergereicht wurde, und dann vernahm Halloran eine dunkle männliche Stimme, die er nicht kannte.
    »Sheriff Michael Halloran? Hier spricht Special Agent Mark Wellspring. Ich führe hier die Ermittlungen und möchte, dass Sie mir ganz genau zuhören, Sheriff.«
    Halloran wurde starr vor Ärger. Er richtete sich an seinem Schreibtisch auf und straffte die Schultern, als stünde er dem Mann von Angesicht zu Angesicht gegenüber. »Nein.« Im Lautsprecher war ein scharfes Einatmen zu hören. »Erstens will ich von meinem Deputy hören, dass er Ihre Ausweise und Ihre Genehmigung überprüft und für in Ordnung befunden hat. Dann will ich den Computer damit füttern, und erst wenn sie sich als korrekt erweisen, werde ich mir vielleicht anhören, was Sie zu sagen haben. Bevor es so weit ist, sind Sie nichts weiter als eine Bande unbefugter Eindringlinge, die meinen Tatort zertrampeln und meinen Officer bedrohen, und das ist genau das, was ich über Funk nach draußen geben werde, wenn ich jeden verfügbaren Streifenwagen in meinem Zuständigkeitsbereich zum Steinbruch schicke.«
    Halloran und Bonar starrten sich während der sich anschließenden langen Pause viel sagend an, bevor Simons’ Stimme wieder zu hören war.
    »Sheriff Halloran? Hier spricht Deputy Simons, Sir.«
    Beim »Sir« hob Halloran die Augenbrauen – Simon war niemand, der auf Titel stand oder auf förmliche Anreden – genau wie alle anderen im Department –, und in diesem Moment begriff Halloran das Ausmaß seiner Angst. Der Mann tat ihm richtig Leid. Wie viele klein gewachsene Männer neigte Simons zu großspurigem Auftreten, doch im Moment hörte er sich an, als wäre er zwanzig Zentimeter kürzer gemacht worden – ein schwerer Schlag für das Selbstbewusstsein, wenn man nur knapp einsachtundsechzig groß war.
    »Ich hatte keine Chance, es Ihnen zu erzählen, Sheriff, Sir, aber ich hab natürlich gleich zuallererst ihre Ausweise und Vollmachten gecheckt. Soweit ich es beurteilen kann, sind sie in Ordnung. Ich hab mir den richterlichen Befehl genau angesehen. Er stammt von einem Bundesrichter – Judge Peakons aus Milwaukee, mit dem richtigen Stempel und allem Drum und Dran. Die Nummer steht im Computer.«
    »Okay, Simons. Gute Arbeit. Gib mir wieder den leitenden FBI-Agenten.«
    »Zufrieden, Sheriff Halloran?«, fragte Agent Wellspring.
    »Zufrieden genug, um mir anzuhören, was Sie zu sagen haben,

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