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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Party schon vorbei?» Gino begann umgehend, die Reste zu inspizieren.
    McLaren sah übermüdet aus und etwa so verlottert wie sein Schreibtisch, doch er freute sich sichtlich, sie zu sehen. «Ja. Die Tänzerinnen sind gerade weg.»
    «Wenn Gloria diesen Schweinestall hier sieht, zieht sie dir das Fell über die Ohren, Johnny.»
    «Darauf hoffe ich.» Er rollte vom Schreibtisch weg und unterdrückte ein Gähnen. «Sagt mal, seid ihr zufällig vorne vorbeigefahren? Wird das Haus immer noch belagert?»
    Magozzi saß bereits an seinem Schreibtisch und sah seine Telefonnachrichten durch. Etwa die Hälfte stammte von Journalisten, die andere Hälfte von den üblichen Spinnern, die behaupteten, Freitagnacht wahlweise ein UFO, das Monster von Loch Ness, den Yeti und den Geist von Karl Marx beim Schneemannbauen im Theodore Wirth Park beobachtet zu haben. Keine Nachricht von Grace. Aber natürlich war sie auch immer darauf bedacht, keine schriftlichen Spuren zu hinterlassen. «Wir sind in die Tiefgarage gefahren und haben uns von dort aus reingeschlichen. Auf der Fourth standen aber noch die Übertragungswagen. Wahrscheinlich campieren sie bis zu den Zehn-Uhr-Nachrichten vor der Tür.»
    McLaren schüttelte angewidert den Kopf. «Ich hab vorhin Nachrichten gesehen. All diese Fersehfuzzis, die sich als Profiler aufspielen, ich wusste echt nicht, ob ich lachen oder kotzen soll. Die versteifen sich jetzt auf einen teuflischen Serienmörder, der als Kind geschlagen und gequält wurde, während im Fernsehen Weihnachtszeichentrickfilme liefen.»
    «Klingt doch plausibel.» Gino biss in einen halb gegessenen Zitronenriegel.
    «War irgendwo von dem Schneemann in Dundas County die Rede?», fragte Magozzi. Er schob einen Stuhl an McLarens Schreibtisch und ließ sich dann darauf fallen.
    «Nein. Eigentlich ein Wunder, oder? Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ihr das bis jetzt unter Verschluss gehalten habt, aber die Taktik hat auf jeden Fall funktioniert.»
    «Ganz einfach. In Dundas County wohnt kein Mensch», sagte Gino. «Da kann man Atombomben testen, und die Leute würden es erst Monate später merken, weil das Leitungswasser glitzert... Johnny, dieses Mikrowellenpopcorn solltest du wirklich nicht essen.» Er deutete auf eine Edelstahlschüssel, die bis zum Rand mit unnatürlich gelbem Popcorn gefüllt war. «Da ist Butterersatz drin, den kriegst du nie wieder aus dem Blutkreislauf raus.»
    «Ehrlich?»
    «Hab ich zumindest gehört. Wo steckt eigentlich Tinker?»
    McLaren zuckte zusammen, als ihm einfiel, dass Magozzi und Gino durch ihren Ausflug nach Dundas County noch nicht die ganze Geschichte kannten. «Er ist zu Steve Doyles Frau gefahren, um sie zu benachrichtigen. Am Telefon hat er das nicht erwähnt, aber ich glaube, das war ein enger Freund von ihm. So hat er überhaupt von der Sache erfahren, weil Doyles Frau ihn heute früh in Panik angerufen hat.»
    Ginos Hand hielt auf halbem Weg zu der Schüssel mit dem giftigen Popcorn inne. «Scheiße. Ich dachte mir doch, dass er komisch klang am Telefon, als ich ihm gesagt habe, dass der Schneemann in Dundas County Steve Doyle heißt. Wie geht's ihm?»
    «Es trifft ihn ziemlich schwer. Und er will Weinbecks Kopf, das kann ich euch flüstern. Die Spurensicherung hat sich mit einem vorläufigen Ergebnis vom Tatort in Dundas gemeldet, aber bis jetzt haben sie null Komma nichts für die Forensik. Mit der Leiche ist es dasselbe. Kein rechtskräftiger Hinweis auf Weinbecks Täterschaft.»
    Magozzi runzelte die Stirn. «Ich dachte, alles weist auf Weinbeck hin. Er hatte diesen Termin mit Doyle, im Büro waren Blutspuren und Anzeichen für einen Kampf ... »
    «Ja, klar, wir haben sogar Fingerabdrücke von ihm auf der Fernbedienung gefunden. Aber so, wie's jetzt ist, muss er nur behaupten, er wäre zum Termin gekommen, hätte sich mit Doyle unterhalten, ein bisschen mit ihm ferngesehen, und Doyle wäre putzmunter gewesen, als er ging. Im Moment kann ihm keiner das Gegenteil beweisen.»
    «Die Akte mit der Anschrift seiner Exfrau ist verschwunden.»
    McLaren zuckte die Achseln. «Dann hat Doyle die Akte eben mitgenommen. Vielleicht wollte er ja nach Bitterroot, um mit Julie Albright zu reden, und auf dem Weg dorthin hat ihn der durchgeknallte Schneemann-Mörder überfallen.»
    Gino schnaubte verächtlich. «Das ist doch alles Müll.»
    «Ich weiß das, und ihr wisst es auch. Wir können es nur leider nicht beweisen. Dabei haben wir hier einen Staatsanwalt, der jeden unachtsamen

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