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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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eingefrorenen Kameras zu informieren, saßen Gino und er bereits im Wagen und waren ihrerseits auf dem Weg nach Norden.
    «Der Kerl hat vielleicht Nerven», sagte Gino kopfschüttelnd, nachdem das Telefonat beendet war. «Er muss doch wissen, dass jeder einzelne Polizist im ganzen Landkreis nach ihm sucht, und was tut er? Macht es sich erst ein bisschen bequem und bricht dann einfach da ein, wo man ihn am meisten sucht.»
    «Das sind keine Nerven», brummte Magozzi. «Das ist blinde, gedankenlose Wut.»
    «Oder das. Mann. Ich kann nicht fassen, dass wir um halb sechs in der Früh schon wieder in dieses Kuhdorf fahren.» Gino saß auf dem Beifahrersitz und schlürfte Kaffee aus einem Jumbo-Becher, während Magozzi versuchte, sich auf die Straße zu konzentrieren. Der Freeway war geräumt und gestreut, und sie kamen gut voran, doch seine Augen waren noch so verschwollen, dass er kaum etwas sehen konnte.
    «Wollen wir hoffen, dass tatsächlich alles auf Kurt Weinbeck hinausläuft, dann können wir die Sache endlich abschließen und um zwölf wieder im Bett liegen.»
    «Sag mal, hörst du neuerdings Motivationskassetten oder was? So einfach ist es nie, das weißt du ganz genau. Keiner von uns kann sich mit dem Gedanken anfreunden, dass Weinbeck Deaton und Myerson umgebracht hat. So, wie ich das sehe, hat man uns aus dem Bett geschmissen, damit wir uns in dieser verschneiten Wüste ein bisschen den Arsch abfrieren und uns dann gerade so lange mit dem Kerl unterhalten, dass wir ihn anschließend endgültig von der Liste der Verdächtigen streichen können. Damit hat Iris Rikker an ihrem ersten Tag im Amt einen Mörder geschnappt, und wir zwei kriegen Ärger, weil wir einen Haufen Dienstfahrten für den Fall von jemand anderem verbraten haben, während unser eigener Polizistenmörder in Minneapolis immer noch frei herumläuft. Da ist einfach kein Happy End für uns drin.»
    «Soll ich umkehren und heimfahren?»
    «Nee. Immerhin hat dieser Kotzbrocken ganz sicher Doyle umgebracht. Vielleicht haben wir ja Glück, finden Weinbeck zufällig allein im Wald und können ihn ein bisschen verprügeln, nur so zum Spaß. Damit würde ich mich schon besser fühlen. Gab's heute schon was Neues von dem Schneemann aus Pittsburgh?»
    Magozzi nutzte die Gelegenheit, dass Gino gerade nicht hinsah, um ein paar Stundenkilometer schneller zu fahren. «Ich habe nochmal angerufen, bevor ich aus dem Haus gegangen bin, und mit der Nachtschicht geredet. Sie glauben immer noch an einen Trittbrettfahrer.»
    Gino nickte. «Denke ich auch. Unser Fall hat einfach allen Psychopathen in sämtlichen achtundvierzig Staaten plus Alaska eine tolle, neue Möglichkeit gegeben, ihre Leichen zu inszenieren. Du wirst noch an meine Worte denken. Bald wimmelt es überall nur so von Schneemännern, dann schreibt jemand ein Buch, und sie machen einen Fernsehfilm der Woche draus. Minneapolis - Gmund Zern für Spinner im ganzen Land . Der Chef wird seine helle Freude haben. Der arme Kerl ist ja bis heute nicht über die - Schlagzeilen hinweg, dabei ist das mehr als zehn Jahre her.» Gino seufzte, dann blinzelte er hinaus ins Scheinwerferlicht. «Ach, Scheiße. Ist das etwa Schnee?»
    Die südlichsten Ausläufer der Unwetterfront endeten offenbar direkt an der Grenze von Dundas County. Kaum waren sie vom Freeway abgebogen, verschlechterten sich die Straßenbedingungen rapide, und in den Seitengräben lagen erschreckend viele Autos für einen so dünn besiedelten Landstrich.
    «Lieber Himmel», murmelte Gino leise. «Hier sieht's ja aus wie auf einem Autofriedhof.»
    Magozzi deutete auf die durchhängenden, eisüberzogenen Stromkabel, die im Scheinwerferlicht wie silbrige Fäden aussahen. «Sieht aus, als hätten die hier einen Eissturm.»
    «Ja, ja, das seh ich schon, schau du lieber auf die Straße. Mann, diese kleine Piste nach Bitterroot wird eine Katastrophe.»
    Maggie ging nach Einbruch der Dunkelheit nur selten aus dem Haus und noch viel seltener allein. Als langjährige Verwalterin von Bitterroot wusste sie besser als jeder andere, dass das Gelände so sicher war, wie Technik, Vorsicht und menschlicher Einfallsreichtum es nur zuließen. Wahrscheinlich gab es auf der ganzen Welt keinen Ort, an dem eine Frau weniger gefährdet war, wenn sie nachts allein unterwegs war. Der vernünftige Teil ihres Gehirns wusste das. Doch der andere, der die Erinnerung speicherte, die sie seit fünfzehn Jahren zu vergessen versuchte, fesselte sie ans Haus, sobald die

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