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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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mir alles recht eindeutig zu sein. Ich denke nicht, dass wir das BCA brauchen.»
    «Wahrscheinlich nicht.»
    «Aber ich hätte gern noch Ihren Rat in einer anderen Angelegenheit. Würden Sie auf mich warten?»
    Magozzi nickte. «Kein Problem. Wir warten draußen im Wagen.»

KAPITEL 29

    Auf dem Weg zurück zum Wagen schnalzte Gino kopfschüttelnd mit der Zunge. «Mann, war das jetzt gruselig oder was? Dieses Haus, die alte Dame, die uns erzählt, dass sie Leute abknallt, und dabei gemütlich Tee trinkt, während Kurt Weinbeck mausetot auf dem Wohnzimmerteppich liegt... Lieber Himmel. Ich hatte das Gefühl, ich bin hinter den Spiegel geraten oder durch das Kaninchenloch gefallen oder was das noch gleich war.»
    «Es war schon ganz schön seltsam.»
    «Ganz schön seltsam? Aber sonst geht's dir gut? Ich fühle mich, als hätte ich gerade einen Trip geschmissen.»
    Magozzi grinste, während sie durch den stetig fallenden Schnee stapften. «Heutzutage schmeißt man keine Trips mehr, Gino.»
    «Ist ja auch egal. Hoffentlich beeilt sich Rikker ein bisschen. Ich will einfach nur weg hier und nie mehr wiederkommen. Dieser Ort macht mich völlig fertig.»
    «Glaubst du, da ist was dran?»
    «Woran?»
    «An der Sache mit den Leichen im See.»
    «Mein Gott, was weiß denn ich? Das alte Mädchen hat uns ja heute gezeigt, was sie kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie damals ihren Mann abgemurkst hat, vor allem, nachdem er ihre Schwester geschwängert hat, aber Ich sehe sie wirklich nicht als Wiederholungstäterin. Wie auch immer, das ist nicht unser Problem. Wir haben genug mit unserem eigenen Fall zu tun, und dieser Schlamassel hier hat uns zeitlich ganz schön zurückgeworfen.»
    Als sie auf den Parkplatz kamen, fuhren ein paar der örtlichen Dienstwagen gerade los, doch die meisten standen noch an ihrem Platz. Die Deputys, die nicht am Tatort beschäftigt waren, standen in losen Grüppchen herum, erzählten sich alles noch einmal und schmückten es aus, wie Polizisten es eben tun, wenn sie darauf warten, dass das letzte bisschen Adrenalin verschwindet. Ein Krankenwagen fuhr auf den Parkplatz, und einer der Polizisten löste sich aus seinem Grüppchen, um dem Fahrer Anweisungen zu geben.
    Als sie bei ihrem Geländewagen waren, klappte Gino sein Handy auf. «Ich rufe McLaren an und bringe ihn auf den neuesten Stand. Vielleicht hat er ja was Neues. Immerhin retten wir Tinker den Tag, wenn wir ihm erzählen, dass eine Neunzigjährige Weinbeck mit demselben Kaliber umgelegt hat, mit dem der Steve Doyle erschossen hat.»
    Das hatte tatsächlich etwas von ausgleichender Gerechtigkeit, dachte Magozzi niedergeschlagen. Schade nur, dass Doyle sich nicht mehr selbst daran freuen konnte. Er setzte sich in den Wagen, ließ den Motor an und drehte die Heizung voll auf. Gino zog es vor, draußen zu bleiben und Achten im Neuschnee zu drehen, während er mit McLaren sprach. Er hasste Kälte, aber beim Telefonieren still zu sitzen hasste er noch viel mehr.
    «Und, gibt's was Neues?», fragte Magozzi, als Gino endlich fertig war und sich neben ihn auf den Beifahrersitz setzte.
    Gino seufzte. «Aus der Traum. Der Beweis ist da: Wir haben herrliche anderthalb Tage verschwendet, die wir für die Suche nach dem Mörder von Deaton und Myerson hätten verwenden können. McLaren hat gerade bestätigt, dass Weinbeck für Freitagabend ein Alibi hat. Er kann es gar nicht gewesen sein.»
    Magozzi seufzte ebenfalls. «Das haben wir uns ja schon die ganze Zeit gedacht. Ist es wasserdicht?»
    «Absolut. Seine Schwester und etwa vierzig seiner sauberen Freunde haben eine Party für ihn gegeben.»
    Magozzi runzelte die Stirn. «Und warum haben wir das nicht gleich erfahren?»
    «Der Klassiker. Die Leute sind so blöd, die ertrinken noch im seichtesten Gewässer», brummte Gino und rieb die Hände vor dem Heizungsgebläse aneinander. «Sie haben Weinbeck vom Gefängnis abgeholt, ihn gleich in die nächste Kneipe geschleppt und abgefüllt. Da waren sie, bis der Laden zugemacht hat, dann sind sie in ihre Wohnung gefahren und haben die ganze Nacht weitergefeiert. Heftiger Verstoß gegen Weinbecks Bewährungsauflagen, ganz klar. Die Schwester wusste das, und da ist sie eben ein bisschen paranoid geworden, als McLaren angerufen hat und Infos über ihren Bruder haben wollte. Sie hat das gemacht, was solche Leute eben tun: sich blöd gestellt. Die geschwisterliche Loyalität hat so lange angehalten, bis McLaren gedroht hat, sie wegen Beihilfe zum Mord an

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