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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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war außer sich, als er hier eingebrochen ist, völlig außer sich.»
    «M-hm. Soll ich das für Sie reinbringen?»
    «Ja, bitte.» Sie folgte ihm rasch und trat zielstrebig hinter Lauras Schaukelstuhl. Steif und beschützerisch stand sie da, fast wie ein Bodyguard. Gino fand das ein wenig eigenartig, nachdem die alte Dame doch gerade ihr das Leben gerettet hatte.
    Iris und Magozzi saßen auf dem Sofa gegenüber von Lau- ras Schaukelstuhl und hielten beide ihre Notizbücher auf dem Schoß, als Gino wie ein Studentenkellner mit dem Tee Tablett hereinkam. Er stellte es auf den Couchtisch zwischen ihnen und hörte zu.
    «Dann ist er also hier eingebrochen, hat Maggie gepackt, ihr eine Pistole an den Kopf gehalten und wissen wollen, wo er Julie findet. Stimmt das so?», fragte Iris.
    Laura nickte eifrig. «Ganz genau so war es. Also habe ich die nette alte Dame gespielt, ihm gesagt, ich würde einen Plan von Bitterroot holen, und bin in die Küche getapst.» Sie lächelte Iris an. «Normalerweise tapse ich nicht, müssen Sie wissen. Ich mache jeden Morgen meine Dehnübungen, um beweglich zu bleiben. Das war alles nur gespielt.»
    Iris lächelte zurück. «Sehr schlau von Ihnen.»
    «Ja, nicht wahr? Und ich habe auch tatsächlich einen Plan des Dorfes in der Küchenschublade. Aber da bewahre ich eben auch meine Pistole auf.»
    «Aha.» Iris nickte. «Die .357er da auf dem Tisch?»
    Gino setzte sich in einen Sessel und machte sich daran, Tee auszuschenken. Himmel, war das alles eigenartig.
    «Ja, richtig. Maggie hat gesagt, ich soll sie nicht zurück in die Schublade legen, obwohl sie da doch hingehört. Sie hat gesagt, ich soll sie hier lassen, damit ihr Polizisten sie euch anschauen könnt. Ich weiß beim besten Willen nicht, wozu das gut sein soll.»
    «Das ist eben Vorschrift, Miss Laura.»
    Seltsam, dachte Gino. Wie Iris nur darauf gekommen war, sie so zu nennen?
    «Und dann sind Sie ins Wohnzimmer zurückgegangen? Mit der Pistole unter dem Dorfplan?»
    Laura strahlte sie an. «Sie sind wirklich ein schlaues Mädchen. Genau so habe ich es gemacht. Ich bin zurück ins Wohnzimmer getapst und habe so getan, als wäre ich in den Plan vertieft. Und als er danach greifen wollte, habe ich ihn erschossen.» Kopfschüttelnd betrachtete sie den toten Kurt Weinbeck. «Ich mache das so ungern.»
    Magozzi lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. «Sie finden es also unangenehm, jemanden zu erschießen?», fragte er im Plauderton.
    «Aber ja doch, Detective. Sie etwa nicht?»
    «Doch, doch.»
    «Dann verstehen Sie das ja. Ich finde es ganz abscheulich, aber ... was sein muss, muss sein. Wir stehen füreinander ein. So viele habe ich natürlich auch wieder nicht erschossen, zumindest nicht eigenhändig.»
    So viele auch wieder nicht? Zumindest nicht eigenhändig? Augenblick mal.
    Er sah zu Maggie Holland hinüber, deren Miene plötzlich wie versteinert schien. Als sie seinen Blick bemerkte, verdrehte sie die Augen und tippte sich sogar mit dem Zeigefinger an die Stirn.
    Iris saß immer noch über ihr Notizbuch gebeugt und schrieb mit, als hätte Laura gar nichts Ungewöhnliches gesagt. Magozzi musste sich auf die Lippen beißen, um nicht mit Fragen auf sie einzustürmen. Auch wenn sie nicht ganz dicht war, eine solche Aussage konnte man doch unmöglich einfach so stehenlassen.
    Einen Augenblick später hörte Iris auf zu schreiben und hob mit ungerührt freundlicher Miene den Kopf. «Wie viele denn in etwa?», fragte sie Laura.
    Gut so, Iris Rikker.
    Die alte Dame blinzelte kurz, dann schien ihr Blick ihren Gedanken folgen zu wollen. «Ach herrje. Alles in allem?»
    «Ja, bitte.»
    «Meine Güte. Ich glaube ... ich bin mir nicht ganz sicher ... » Sie blinzelte jetzt schneller, und ihre Augen begannen zu tränen. «Nun ja ... man könnte natürlich im See nachschauen. Ist das denn wichtig?»
    Maggie Holland schloss die Augen.
    «Eigentlich nicht», sagte Iris. «Meinen Sie Lake Kittering?»
    «Ganz genau. Sie wohnen dort am See, nicht wahr, Liebes?»
    Iris hörte auf zu schreiben, hielt den Blick aber weiter auf ihr Notizbuch gerichtet. «In der Nähe, ja. Mir war nicht klar, dass Sie das wissen.»
    Laura lachte leise. «Aber natürlich weiß ich das. Das wissen wir alle. Sie haben Emilys Haus gekauft.»
    «Richtig.»
    «Also, nur damit Sie Bescheid wissen, Edgar liegt nicht im See.»
    Iris schrieb wieder mit, doch jetzt wurde ihre Schrift ein wenig zittrig. «Ach nein?»
    «Nein. Den haben wir begraben. Aber damals waren wir

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