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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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hässlichen, schwer zu bändigenden Häupter gereckt und ihm eine Heidenangst gemacht. Der Bourbon half bei dem seltsamen Versteckspiel, das er mit seinen tieferen Gedanken spielte, wenn sie allzu lästig wurden, doch heute Abend schienen die Dinge aus irgendeinem Grund ein wenig anders zu liegen. Und sosehr er sich auch einreden wollte, aus eigener Kraft an diesen Wendepunkt gelangt zu sein, gebührten die Lorbeeren dafür doch eigentlich Detective Magozzi, der ihm in der Nacht zuvor so furchtlos gegenübergetreten war und ihn zur Ordnung gerufen hatte. Was ist aus dem allseits respektierten Richter geworden?
    Ja, was war aus ihm geworden? Er hatte nie an zweite Chancen geglaubt, weder im Leben noch vor Gericht, doch jetzt und hier würde er zum ersten Mal eine Ausnahme machen. Es war an der Zeit, sich nicht mehr wie ein selbstmitleidiger, disziplinloser Jammerlappen aufzuführen und stattdessen zur Rechtsprechung zurückzukehren. Er nahm sich vor, Magozzi einen Früchtekorb oder etwas Ähnliches zu schicken.
    Mit dem Gefühl, so nüchtern zu sein wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr, und ganz erfüllt von einer neuen Entschlossenheit, zog er sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer von Exfrau Nummer vier. Er hatte die Nummer nicht gespeichert, doch sie hatte sich als ebenso dauerhaftes wie unerfreuliches Souvenir in sein Gedächtnis gebrannt. Sie nahm natürlich nicht ab – das tat sie nie. Aber das spielte auch keine Rolle.
    «Hallo, Jennifer, hier ist Jim. Du brauchst nicht zurückzurufen. Ich wollte dir nur sagen, dass die Corbusierliege und ich endlich übereingekommen sind, uns wegen unüberbrückbarer Differenzen in aller Freundschaft zu trennen. Und anstatt sie Christie’s zu überantworten, wie ich das ursprünglich vorhatte, habe ich beschlossen, dass du sie haben sollst. Ich weiß ja, wie sehr du an ihr hängst, und das ist ja auch ganz verständlich, wenn man bedenkt, dass sie geradezu unverschämt behaglich ist. Ich werde sie dir in den nächsten Tagen vorbeibringen lassen. Ich hoffe, das ist dir recht. Das war’s auch schon.»
    Er beendete das Telefonat, dann stemmte er sich von der Liege hoch, die diesen Neuanfang befördert hatte, und anstatt sich der Hausbar zuzuwenden oder der Apotheke, die sein Badezimmerschränkchen beherbergte, ging er auf direktem Weg zum Waffenschrank und wählte eine Remington 870 Express. «Der Richter ist zurück.»

Kapitel 14
    Die ersten Strahlen der Sonne färbten den Himmel gerade erst in zartem Rosa und weckten die Stadt aus ihrem Schlummer, doch die Lichter im Monkeewrench-Büro brannten immer noch, wie schon die ganze Nacht. Gegen fünf Uhr früh waren Annie und Grace in zwei Gästezimmern ins Bett gefallen, doch Harley und Roadrunner arbeiteten weiter, befeuert von koffeinstrotzenden Getränken und Schokolade.
    Harley rollte mit dem Stuhl ein Stück von seinem Computer weg und rieb sich die brennenden Augen. «Schluss mit der Programmiererei, Roadrunner. Du musst mir hier mal helfen.»
    «Was machst du denn gerade?»
    «Na ja, ich dachte mir, wenn die Braut aus dem Fluss vorher angekündigt wurde, war das mit den anderen fünf Morden vielleicht auch so.»
    «Kein schlechter Gedanke, Harley, aber ich kann jetzt wirklich nicht. Wir sind mit der Programmierarbeit ziemlich im Hintertreffen.»
    Harley rollte mit seinem Stuhl bis an Roadrunners Schreibtisch und drehte dann den seines Freundes so, dass er ihn anschauen musste. «Hör mal, wir schaffen es locker, diese neue Software innerhalb einer Woche zu programmieren und zum Laufen zu bringen, aber was haben wir dann davon? Wir wissen lediglich, ob Leute, die wie Leichen aussehen, auch tatsächlich Leichen sind oder nur ein kleiner Video-Gag von irgendwelchen durchgeknallten Teenies. Aber falls wir weitere Posts finden, die die bisher bestätigten Morde ankündigen, erkennen wir vielleicht ein Muster. Und womöglich finden wir ja auch rechtzeitig neue Ankündigungen und können ein paar Leben retten.»
    Roadrunner zog an seiner Jeans, die in den Kniekehlen Falten warf. «Hm. Du meinst also, die Software hat nicht allererste Priorität?»
    Harley schüttelte den schweren Schädel. «So wie ich das sehe, nein.» Dann deutete er mit dem Daumen auf Agent Smith, der auf dem Sofa schlummerte. «Ich weiß allerdings nicht, was er dazu meinen wird.»
    Der scheinbar schlafende Smith wandte ihnen den Kopf zu und öffnete die Augen. «Suchen Sie nach den Posts», sagte er und drehte sich auf die andere Seite.
    «Das

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