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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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sausten und in den umliegenden Bürogebäuden verschwanden. Es hatte früh am Morgen zu schütten begonnen, als sich eine gewaltige schwarze Wolkenwand zu einem unbegrenzten Aufenthalt über den Twin Cities einzurichten schien. Soeben setzte sie ihren eisigen Weg in Richtung Osten fort und ertränkte das Zentrum des Bundesstaats in dreimal so viel Regen wie erwartet. Magozzi fand es seltsam, dass die Wetterfrösche in den Abendnachrichten nicht davor gewarnt hatten: Eine Unwetterfront von biblischem Ausmaß musste auf einem Dopplerradar doch eigentlich ganz leicht zu erkennen sein. Verflixt, vielleicht war das ja tatsächlich ein Akt Gottes. Ein Vorzeichen drohenden Unheils. Oder beides.
    Er hatte in der Nacht zuvor nicht mehr viel geschlafen, nachdem er die beschwipste Chelsea Thomas wohlbehalten vor ihrem Haus in einem der Außenbezirke von Minneapolis abgesetzt hatte. Wahrscheinlich war die Mischung aus zu viel Bier, zu viel Fett und zu vielen Gesprächen über die Dinge, die in der Welt vorgingen und jeden fühlenden Menschen an den Rand des Selbstmords treiben konnten, daran schuld. Vielleicht lag es aber auch an der Umarmung, ebenso überraschend wie warm und echt, mit der sich Chelsea im Wagen von ihm verabschiedet hatte, bevor sie den Weg entlang zu ihrem Haus geeilt war, um mit einem letzten, filmreifen Winken durch die Tür zu entschwinden …
    «Hallo? Leo?»
    Gino hatte sich plötzlich neben ihm materialisiert, nass wie ein begossener Pudel.
    «Oh … Morgen, Gino.»
    «Bist du überhaupt schon wach?»
    «Da bin ich mir nicht so sicher.»
    «Fein. Ich auch nicht. Was soll denn der Mist mit dem Regen?» Er schälte sich aus dem Sakko, unter dem ein jungfräulich weißes Hemd und eine makellose Krawatte zum Vorschein kamen; die Vorderseite seiner Hose war allerdings sichtlich nass, und von den Beinaufschlägen tropfte es auf seine durchweichten Slipper und den Boden ringsum.
    «Was ist denn mit dir passiert?»
    «Ach, bin ich froh, dass du mich das fragst. Angela braucht heute den Wagen, weil der Volvo mal wieder in der Werkstatt ist, und da hat sie mich hier an der Ecke abgesetzt. Und stell dir vor: Die Gullys sind allesamt verstopft, das Wasser steht einen halben Meter hoch im Rinnstein, und ich bin der Glückspilz, der gerade auf dem Bürgersteig steht, als so ein Cowboy im Jeep beschließt, mit sechzig Sachen über die gelbe Ampel zu brettern. Meine Zehen fühlen sich an wie Pflaumenkompott, und ich erspare dir Details darüber, wie sich eine kalte, feuchte Unterhose gerade auf andere Teile meiner Anatomie auswirkt.»
    «Meine Dankbarkeit kennt keine Grenzen.»
    Gino plumpste auf seinen Schreibtischstuhl und rubbelte mit der Hand wie mit einem Fensterleder über seinen blonden Bürstenschnitt. Ein feiner Nebel aus Wassertröpfchen regnete auf die Schreibunterlage herab. «Wo stecken denn alle?»
    «McLaren und Tinker sind auf Notruf zu einer Mietskaserne an der Blaisdell. Anscheinend haben sich da Mieter und Vermieter in die Wolle gekriegt, und einer von beiden liegt jetzt mit zerschmettertem Schädel unten an der Treppe …»
    «Mensch, Leo, du bist ja heute ein Ausbund an guter Laune, weißt du das?»
    «… und sonst sind fast alle mit diesem Todesfall unter verdächtigen Umständen in Little Mogadishu beschäftigt.»
    «Ja, das hab ich auf der Fahrt hierher in den Nachrichten gehört. Wirklich, da hat der Junge sieben Einschusslöcher im Körper, und schon reden alle von ‹verdächtigen Umständen›.»
    «Genau. Und Gloria ist beim Zahnarzt.»
    Gloria kümmerte sich um die Telefone und die Akten und hatte sämtliche Detectives des Morddezernats fest im Griff. Sie war fast so schwarz wie Ebenholz, lebte von Fast-Food und extravaganten Klamotten und bereitete Detective Johnny McLaren und seinem Hänflingskörper mit jedem Schwung ihrer üppigen Hüften wahre Höllenqualen. Außerdem war sie so ziemlich der einzige Mensch, der Gino mundtot machen konnte, ohne dass er es übel nahm, was allein schon an Wunderkräfte grenzte.
    «Mist. Gloria wäre heute der einzige Lichtblick gewesen. Was hatte sie an?»
    «Dieses Tiger-Teil, das sie immer zum Zahnarzt trägt. Diesmal ist es eine Wurzelbehandlung. Wenn sie wiederkommt, wird sie also fauchen wie eine gegen den Strich gebürstete Katze.»
    Gino grunzte nur. «Ist ja nicht so, als täte sie das sonst nicht. Und was hast du gestern Abend getrieben? Ich hab dich gegen zehn angerufen, aber du warst nicht da, und ich will ja nichts sagen, aber du siehst

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