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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Magozzi wusste, dass die vier regelmäßig mit Updates oder sonstigen Verbesserungen aushalfen.
    «Für Hardys Waffe?» Gino war fassungslos.
    «Genau. Die Kidnapper aus dem Haus, in dem die Mädchen gefunden wurden, wurden mit derselben Waffe erschossen.»
    Jetzt sah auch McLaren interessiert von seiner Lektüre auf.
    «Wie bitte?»
    «Ich sagte doch, ich habe hier einen Sack voll Seltsamkeiten.»
    Gino schüttelte ungläubig den Kopf. «Unmöglich. Das muss ein Irrtum sein.»
    «Ich wollte es ja auch erst nicht glauben. Schließlich lese ich auch Zeitung und schaue Nachrichten, so wie jeder, ich kenne also Joe Hardy und seine Geschichte. Der Typ war ein waschechter Held.» Dave hielt kurz inne und seufzte. «Tut mir leid, dass ich jetzt mit schlechten Nachrichten komme.»
    «Mann, das ist hart», brummte Gino, nachdem sie wieder aufgelegt hatten. «Und ich sage euch, Ballistik hin oder her, an dem Szenario ist ganz massiv was faul. Joe Hardy war Soldat, aber doch kein kaltblütiger Killer. Klar, man musste in dem ganzen Kriegstheater auch mal unangenehme Aufgaben erledigen, aber er war doch längst wieder zu Hause. Außer Dienst. Er hatte Krebs im Endstadium! Und hat sich trotzdem noch um alle Welt gekümmert. Da steckt mehr dahinter, anders kann es gar nicht sein.»
    Magozzi lehnte sich in seinem Stuhl zurück und suchte eine Spinnwebe an der Decke, in die er sich vertiefen konnte. «Wenn wir ganz ehrlich sind, wissen wir doch eigentlich gar nicht, was Joe Hardy für ein Mensch war.»
    McLaren drehte sich samt Stuhl zu ihnen um, einen aufgeschlagenen Aktenordner auf den Knien. Sein grün-gelb kariertes Sakko sah aus, als wäre ein Clown darauf explodiert. «Immerhin wissen wir, dass er ein erstklassiger Scharfschütze im Sondereinsatz war und dass ein Großteil seiner Einsatzberichte zensiert ist. So viel Schwarz auf einer Seite habe ich zum letzten Mal gesehen, als Billy Douglas damals in der dritten Klasse sein Tintenfass über mein Bild für den Weihnachtsmann gekippt hat. So was macht das Militär nicht, wenn der betreffende Soldat nur Däumchen gedreht hat. Ich würde mal tippen, unser Joe Hardy war ein ganz schlimmer Finger.»
    Gino zog einen Flunsch. «Joe Hardy war ein Held.»
    «So ist das mit Helden in Kriegszeiten, alter Junge. Die sind immer schlimme Finger.»

KAPITEL 29
    G ino brauchte fast eine geschlagene Minute, um sein Hirn nach etwas zu durchforsten, womit er McLarens Darstellung von Joe Hardy als schlimmem Finger widerlegen konnte. Er nutzte die Zeit sinnvoll, riss die Verpackung des verstümmelten Snickers-Riegels auf und biss herzhaft hinein, um seinen Seelenqualen durch energisches Kauen entgegenzuwirken.
    «Okay», sagte er schließlich und ließ dabei halbzerkaute Schokoladenstückchen auf seinen Schreibtisch niederregnen. «Ich glaube, ich habe jetzt eine neue Theorie. Dass die Waffe und die Kugeln stimmen, so weit gehe ich ja noch mit. Aber wie Dave schon gesagt hat: Joes
Knarre
war nicht untätig. Solange wir keine Zeugen haben, können wir überhaupt nicht beweisen, dass er bei den Kidnappern tatsächlich selbst geschossen hat. Im Ernst, der Mann war doch schon halb tot. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er plötzlich beschließt, sich die viele freie Zeit zwischen den Chemo-Terminen mit einem kleinen Gemetzel zu vertreiben.»
    «Hm», machte Magozzi. «Du meinst, so wie der geheimnisvolle Einarmige aus
Auf der Flucht

    «Genau. Kein Mensch hat an den Einarmigen geglaubt, aber am Ende gab es ihn doch.»
    «Das war aber ein Film, Gino.»
    «Na und? Das heißt noch lange nicht, dass so was nicht passieren kann.»
    McLaren stützte einen Ellbogen auf den Tisch und das Kinn in die Hand. Nichts unterhielt ihn besser, als den beiden bei ihren Wortgefechten zuzuschauen. Man fühlte sich dabei fast wie in der ersten Reihe in Wimbledon.
    «Die Waffe ist seit sechs Jahren auf Joe registriert», sagte Magozzi. «Sie wurde nie als gestohlen gemeldet. Oder glaubst du vielleicht, es war Beth?»
    «Natürlich nicht.»
    «Wer denn dann? Hat er die Pistole etwa einem Freund für Zielübungen geliehen, der sich dann als psychopathischer Mörder entpuppt hat?»
    Missmutig verzog Gino den Mund. «Zumindest können wir nicht ausschließen, dass es einen anderen Schützen gab.»
    «Schau dir doch mal den Zeitablauf an, Gino. Das ist ganz schön eng. Laut Gerichtsmedizin wurden die ersten beiden Morde am späten Sonntagvormittag verübt. Am Nachmittag ist Joe nach Elbow Lake gefahren. Hat der

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