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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Zimmer nachgesehen.«
    »Haben Sie die Karte gefunden?«
    »Nein.«
    »Und was noch?«
    »Das ist alles. Ich habe Frank gesehen, Peake war weg, und deshalb habe ich die Tür abgeschlossen und einen Code-drei-Alarm ausgelöst. Was keine großen Probleme bereit hat, weil die Patienten sowieso alle im Einschluss waren. Mr. Swig kam, wir haben die Wachen, die draußen Dienst tun, gerufen, und einige von uns haben alles abgesucht. Er muss irgendwo sein, es kann gar nicht anders sein.«
    »Was?«
    »Dass Peake einfach so verschwindet. In Starkweather verschwindet man nicht einfach so.«
     
    Milo ging außer Hörweite und rief von seinem Handy aus den Sheriff an. Er redete eine ganze Weile. Weder die Wachen noch die Pfleger rührten sich von der Stelle.
    Die Stille schien anzuschwellen, doch dann änderte sich die Stimmung - sporadisches Klopfen an den braunen Türen, gedämpftes Schlurfen, so schwach wie das Huschen von Mäusen. Schreie, Wimmern, Stöhnen. Zunächst leise, dann nach und nach immer lauter, anschwellend zu einer Kakophonie schmerzgeplagter menschlicher Schreie.
    Niemand machte auch nur den Versuch, den Lärm einzudämmen.
    Lauter und lauter. Wütendes Pochen und Trommeln drang aus den Zellen. Die Insassen wussten Bescheid. Irgendwie wussten sie es.
     
    Milo steckte sein Handy ein und kam wieder zurück. »Der Sheriff schickt seine Leute von der Spurensicherung. Sie müssten bald da sein. Er lässt außerdem das Gelände im Umkreis von fünf Meilen um das Hospital herum von Streifenwagen absuchen. Sagen Sie Ihren Leuten am Haupttor, dass sie niemanden aufhalten sollen.«
    Swig sagte: »Wir müssen in dieser Angelegenheit jedes Aufsehen vermeiden, bis - was ich sagen will, ist, wir sollten erst mal herausfinden, was genau passiert ist, bevor wir Hals über Kopf -«
    »Was glauben Sie denn, was passiert ist, Mr. Swig?«
    »Peake hat Frank überrumpelt und ihm die Kehle durchgeschnitten. Frank war ziemlich kräftig, also muss er ihn von hinten angefallen haben.«
    »Und womit hat er ihm die Kehle aufgeschnitten?«
    Keine Antwort.
    »Nicht mal eine Vermutung?«, sagte Milo.
    »Die Pfleger sind allesamt unbewaffnet«, sagte Swig.
    »Theoretisch.«
    »Theoretisch und praktisch, Detective. Aus offensichtlichen Gründen haben wir strenge -«
    Milo schnitt ihm das Wort ab. »Sie haben Regeln und Vorschriften, ein System, das wasserdicht ist. Also sagen Sie mir: Wird von den Pflegern und Ärzten verlangt, dass sie Waffen, oder was man dafür halten kann, am Tor abgeben, so wie wir?«
    Swig gab keine Antwort.
    »Sir?«
    »Das wäre überaus mühsam. Bei dieser Zahl an …«
    Milo schaute herüber zu den drei Pflegern. Keinerlei verräterische Verlegenheitsgesten. Der massige Schwarze starrte streitsüchtig zurück.
    »Also werden alle außer Mitarbeitern auf Waffen überprüft?«
    »Die Mitarbeiter wissen, dass sie keine Waffen mitbringen dürfen«, sagte Swig.
    Milo griff in seine Tasche, zog seinen Dienstrevolver heraus und ließ ihn an seinem Zeigefinger baumeln. »Dr. Delaware?«
    Ich zog mein Schweizer Armeemesser heraus. Beide Wachmänner zuckten zusammen.
    »Heute Abend hat uns niemand überprüft. Also funktioniert das System wohl nicht immer hundertprozentig«, sagte Milo.
    »Hören Sie«, sagte Swig, wobei er die Stimme hob, um anschließend auszuatmen. »Heute Nacht herrschen besondere Umstände. Ich habe Anweisung gegeben, Sie schnell durchzulassen. Ich war mit voll und ganz darüber im Klaren -«
    »Sie wären also bereit zu wetten, dass Dollard nicht mit seinem eigenen Messer umgebracht wurde?«
    »Frank war überaus verlässlich und hatte mein vollstes Vertrauen.«
    »Obwohl er dazu neigte, manchmal was zu vergessen?«
    »Davon ist mir nie etwas zu Ohren gekommen.«
    »Gerade eben aber schon«, sagte Milo. »Und jetzt werde ich Ihnen noch was über Frank erzählen: Er wurde vom Polizeidepartment in Hemet wegen Dienstvergehen gefeuert - er hat auf Notrufe nicht reagiert, Überstunden geltend gemacht, die er gar nicht geleistet hat -«
    »Ich hatte keinerlei Kenntnis von -«
    »Vielleicht gibt’s dann noch das eine oder andere, von dem Sie auch keinerlei Kenntnis haben.«
    »Hören Sie«, wiederholte Swig. Doch er redete nicht weiter, sondern schüttelte nur den Kopf und versuchte sein ölig schimmerndes Haar glatt zu streichen. Sein Adamsapfel hob und senkte sich. Schließlich sagte er: »Was soll’s? Ihre Meinung steht doch ohnehin schon fest.«
    Milo wandte sich an die Pfleger. »Wenn ich Sie jetzt

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