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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Crimmins, wo sie in Wirklichkeit nur eine weitere Statistenrolle spielte. Ich wette, es war eine ziemliche Überraschung für sie, als er von der 1-5 runtergefahren ist und ihr befohlen hat auszusteigen.«
    Milo schaute sich noch einmal im Zimmer um, und ich folgte seinem Blick. Eng, schummrig, kahle Wände. Für Heidi und Crimmins hatte das Wort Inneneinrichtung eine gänzlich andere Bedeutung gehabt: grausame Verwirrspiele, blutige Szenen, abseitig verschrobene Gedankengänge …
    »Gehen wir noch mal die Flucht durch«, sagte Milo. »Also, sie dringen beide in Starkweather ein; Crimmins kommt von der Rückseite durch das Loch im Zaun; Heidi durch den Haupteingang, wie sonst auch. Sie spaziert in die Station C, geht in Peakes Zimmer und macht ihn fertig für die Flucht. Sämtliche Pfleger sind in der Wochenbesprechung, mit Ausnahme von Dollard, der auf dem Flur Wache schiebt. Heidi lockt Dollard in Peakes Zelle - was kein großes Problem darstellt, sie braucht ihm bloß zu erzählen, Peake wäre krank oder würde ausrasten - beispielsweise, dass er wieder die Jesus-Nummer abzieht. Dollard geht hinein, schließt die Tür hinter sich ab - Standardprozedur - und geht zu Peakes Bett, um nachzusehen, was mit ihm los ist. Möglich, dass Peake ihn daraufhin anspringt, kann aber auch sein, dass nicht. Auf jeden Fall schnappt Heidi sich Dollard und schneidet ihm die Kehle durch. Oder sie lenkt Dollard ab, und Peake erledigt die Arbeit mit dem Messer … Dann schaut sie sich um, ob die Luft rein ist, und schafft Peake zum Personalaufzug, der außerdem den Vorteil hat, dass man von außen nicht erkennen kann, wo er hinfährt, und bringt ihn in den Keller und von da aus ins Freie.«
    »Und Crimmins versteckt sich so lange in einem der Anbauten oder sonstwo in der Nähe und holt die beiden an einem verabredeten Treffpunkt ab«, sagte ich. »Zusammen mit Heidi bringt er Peake zu dem Loch im Zaun an der Rückseite des Geländes. Heidi geht wieder zurück und verlässt die Klinik auf dem gleichen Weg, den sie gekommen ist, während Peake und Crimmins in die Hügel fliehen, wo sie einen geländegängigen Wagen geparkt haben. Peake ist zwar nicht besonders fit, aber Crimmins hat Erfahrung, was das Klettern angeht, und er kennt sich in den Hügeln aus. Insofern hat er keine allzu großen Probleme, Peake mitzuschleifen. Falls Heidi es war, die Dollard die Kehle aufgeschlitzt hat, dann würde das auch erklären, warum die Arterie nur angeritzt und nicht ganz durchtrennt war. Sie war zwar durchtrainiert und hatte kaum Skrupel, aber es braucht eine ziemliche Überwindung, jemandem den Hals durchzuschneiden. Außerdem war damit zu rechnen, dass jede Menge Blut in der Gegend herumspritzen würde, und sie wollte unter allen Umständen vermeiden, dass sie Blutflecken abbekam. Deshalb musste sie in einer Bewegung schneiden und ausweichen. Ich kann mir richtig bildhaft vorstellen, wie Crimmins das mit ihr trainiert hat. Infolgedessen war der Schnitt gerade tief genug, um Dollards Halsschlagader anzuritzen. Dollard kollabierte, und sie dachte, sie hätte ihn erledigt. Er fiel in einen Schockzustand und verblutete, während er am Boden lag. Und wieder hatten die beiden Glück, dass niemand ihn rechtzeitig gefunden hat, um ihn zu retten.«
    »Crimmins scheint ‘ne ganze Menge Glück zu haben.«
    »Der Lohn der bösen Tat«, sagte ich. »Und deswegen macl.. er immer weiter.«
    »Dass Dollards Schlagader nur angeritzt war, kann aber auch bedeuten, dass es Peake gewesen ist«, sagte Milo. »Nach all den Jahren in der Klapse setzt auch irgendwann der Muskelschwund ein.«
    »Aber nur, wenn er nicht derjenige war, der Heidis Gesicht in die Mangel genommen hat«, wandte ich ein. »Um sie so zuzurichten, muss man schon mit ziemlicher Kraft zuschlagen. Was ist es deiner Ansicht nach gewesen, ein Beil?«
    »Das behauptet Patel. Ein normales Beil oder ein Metzgerbeil. Aber vermutlich hast du Recht… Heidi hat Dollard erledigt, und Peake hat dann Heidi verstümmelt.«
    »Wenn tatsächlich sie Dollard ermordet hat, wäre auch noch ein weiteres Problem gelöst, nämlich das der Tatwaffe. Sie mussten sie nicht in Peakes Zimmer verstecken und so das Risiko eingehen aufzufliegen, sondern sie konnte sie hineinschmuggeln. Dass die Pfleger da drin nicht unbewaffnet rumlaufen, hast du ja selbst nachgewiesen.«
    Milo nahm sein Mobiltelefon heraus, rief Ron Banks an und erzählte ihm von den Drogen, dem Diebesgut und Heidis Verwicklung in dem Fall. »Ja, sieht ganz

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