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Monster (German Edition)

Monster (German Edition)

Titel: Monster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benjamin Maack
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und kann zwei Meter und dreißig Zentimeter groß sein. Taipan ich finde das klingt lustig. Vielleicht findest du das ja auch. Es ist aber nicht lustig. Es gibt auch giftige Kröten und Frösche und sogar eine Qualle welche Menschen töten kann. Sie heißt auch sehr lustig. Box Jelly Fish. Sie ist aber das giftigste Meerestier der Welt. In dem Buch steht man soll bei den ganzen Tieren die man sieht besser schnell weglaufen weil man sich nicht sicher sein kann. Ich weiß nicht warum sie den Tieren so lustige Namen geben wenn diese den Menschen dann umbringen. Australien ist ein sehr gefährliches Land. Ich kann mir gar nicht vorstellen das dort überhaupt eine Menschenseele lebt die nicht immerzu wegläuft. Ich dachte das müsstest du wissen. Pass also sehr stark auf. Ich hoffe sehr stark du wirst von niemand gebissen. Manchmal fände ich es besser wenn du hier wärst.
    Dein Benjamin
     
    Papa kommt zurück und brüllt meine Mutter an, dass sie sich zusammenreißen soll, wenigstens am Geburtstag ihres Sohnes. Er packt sie fest am Handgelenk. Stellt sie auf die Füße wie eine Puppe. Sie versucht, sich wieder hinfallen zu lassen. Ihr gelbes Blumenkleid ist voller Grasflecken. Er stellt sie auf die Füße wie eine Puppe und schleppt sie ins Haus.
    Bis jetzt sehen Sie nichts Ungewöhnliches, meine Damen und Herren. Doch jetzt nehme ich das Ei, lege es auf den Tisch und stülpe den Becher darüber.
    »Komm her, mein Junge«, sagt eine Tante, »das sollst du nicht sehen.« Sie packt mich und drückt meinen Kopf zwischen ihre großen Brüste. Es knackt. Die Tante schubst mich weg.
    »Was ist das denn für eine blöde Sauerei? Warum zum Teufel hältst du denn ein Ei in der Hand?«
    Doch wenn ich jetzt den Zauberspruch aufsage und den Becher wieder hochhebe, dann werden Sie sich wundern, meine Damen und Herren.
    Die Tante hat einen gelben Glibberfleck auf ihrem Kleid.
    »Frische Eigelbflecken entfernt man am besten mit einer Spülmittellösung«, höre ich mich sagen, »man darf es bloß nicht trocknen lassen.«
    Abrakadabra. Und das Ei ... ist weg.
    Tosender Applaus.

Ich glaube nicht an andere Menschen. Ich meine, ich glaube nicht, dass es andere Menschen gibt.

Den Zoo verlassen. Die Arme nach vorn gestreckt, den Kopf schief gelegt, die Augen halb geschlossen. Sich durch die Menge der Zoobesucher schieben. Die Menge der Zoobesucher teilen. Vorbei an Gehegen und Kiosken. Hinaus durch das Drehkreuz, auf die Straße und immer weiter.

Wie sehr hat Las Casas geweint?
    Sie brennen alles nieder. Die Hütten, die Bäume, die Götter. Diese friedlich, grimmig, halb weise, halb blöde guckenden Holzgötzen. Sie verbrennen die Indios zu schwarzem Rauch. Das alles, das Ganze, die ganzen Menschen. Alles geht auf in einer nachtschwarzen Säule mitten im Dschungel. Fleisch und Feuer. Ein Strohfeuer Haare. Dann krosse Haut. Knistern. Flammen. Dann poröse, berstende Kohle auf Knochen voll kochendem Eiweiß. Was bleibt, wenn das Feuer aus ist und die Asche kühl. Ein Feld voll schwarzer Knüppel. Die waren eben noch Skelette in menschlichen Körpern.
    Die Spanier stehen auf.
     
    Es ist zu kalt am Fluss. Zum Baden sowieso.
    Sein Vater ist in sein Zimmer gekommen und hat ihn an den Fluss geschickt. »Warum soll ich an den Fluss gehen?« Weil alle in seinem Alter an den Fluss gehen, sagt sein Vater. Es ist noch viel zu kalt. Ein Scheißsommer. Ein Scheißsommerferiensommer.
    Außer ihm sitzen nur ein paar Mädchen auf dem schmalen Stück Strand. Sie tragen Badeanzüge. Sie frieren. Sie legen sich die Handtücher um ihre Schultern. Nur die eine sitzt ganz gerade da. Ohne Handtuch. Ein Bikini und viel straffe, winterblasse Haut. Ihr dickes, langes Haar ist gelb, wahrscheinlich ein missglücktes Blondierexperiment, trotzdem die sommerlichste Farbe hier. Der Sand ist grau von Grillnachmittagen und Lagerfeuermüll.
    Man kann das Mädchen nur ansehen. Man kann sich gar nicht auf das Spiel konzentrieren.
    »Hey du, komm mal her«, ruft das Mädchen und guckt genau in seine Augen. Er dreht sich weg und tut so, als hätte er nichts gemerkt. Die anderen Badehandtuchmädchen kichern.
    »Ey«, sagt sie jetzt. Und er sieht hin, und sie kichert gar nicht. »Komm halt her«, sagt sie. Und dann sagt sie etwas, das er nicht genau versteht: »Wir verarschen dich nicht« oder »Wir verarschen dich richtig«.
    So unauffällig es geht, scharrt er eine Kuhle neben sich in den Sand und vergräbt seinen Gameboy. Dann geht er hinüber.
    »Warum hat das so lange

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