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Monsterkopf

Monsterkopf

Titel: Monsterkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maßstäben nicht zu messen war und die Grenzen des Verstands sprengte.
    Ich hatte beim ersten Hinsehen geglaubt, einen Hügel vor mir zu haben, aber dieses Gebilde war alles andere als ein Hügel. Mein Blick war auf einen riesigen Kopf gerichtet.
    Er war das Original, und die Gemälde in Egerton waren sozusagen die Kopien!
    Es war ein gewaltiger Kopf, ein Gesicht aus nackten Menschenleibern, die sich auch hier bewegten, sich festkrallten und allesamt so aussahen, als wollten sie einen Hügel erklimmen, obwohl sie ineinander verschlungen waren.
    Waren es wirklich nur Menschenleiber, die sich dort bewegten. So viele Männer und Frauen hatte ich nicht verschwinden sehen. Was sich dort versammelt hatte, das waren nicht nur Menschen. Da kam noch etwas anderes hinzu.
    Wesen, die auch hier in Aibon existierten. Sie hatten sich zwischen die nackten Leiber gemischt und klammerten sich an ihnen fest, so wie es auch umgekehrt der Fall war.
    Mein Blick glitt hoch zu den Haaren. Ich glaubte nicht, dass es normale Haare waren. Das sah mir schon mehr aus wie eine dunkle, fettige Masse aus irgendwelchen Blättern und Pflanzen.
    Eine gewaltige Nase. Ein dicker und zudem sehr breiter Mund. Große Augen, die sich nicht bewegten. Alles in allem sah ich den Kopf eines Monstrums vor mir.
    Er stand auf einer freien Stelle, um ihn herum war die Natur verschwunden, als hätte hier ein Waldbrand gewütet. Es gab ein flaches Gelände ohne Bäume und Sträucher, und der Schädel schien mit einem Halsstumpf in die weiche Erde gerammt worden zu sein.
    Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, was mich erwartete. Jetzt musste ich zugeben, dass mir dieser Anblick den Atem verschlagen hatte und ich ziemlich von den Socken war, und an Earl Donovan dachte ich auch nicht mehr. Er hielt sich dicht hinter mir auf, hielt noch immer das Gewehr, doch in diesen Augenblicken vergaß ich ihn völlig.
    Das war Aibon, daran gab es keinen Zweifel. Doch in welch einem Teil des Druiden-Paradieses war ich gelandet? Stand ich auf der positiven, der recht menschenfreudlichen Seite, oder hatte mich der Weg in das Reich des mächtigen Druidenfürsten Guywano geführt?
    Es war durchaus möglich, denn dieses mächtige Wesen war für zahlreiche Überraschungen gut. Mir wäre auch wohler gewesen, wenn er sich gezeigt hätte. Den Gefallen tat er mir jedoch nicht.
    Um den Riesenkopf herum hatte sich ein Dunstschleier gebildet. Das Gesicht befand sich in ständiger Bewegung. Das heißt, es waren die Menschen, die nicht reglos waren. Als wären sie auf der Suche nach einem Ziel, das sie allerdings nie finden würden und trotzdem nicht aufgaben. So reagierte man nur, wenn man von einem Fluch regelrecht befallen war.
    Der Stoß in den Rücken riss mich aus meinen Gedanken und trieb mich wieder zurück in die Gegenwart. Ich wurde wieder daran erinnert, dass ich nicht freiwillig hergekommen war, obwohl ich mir die Lösung des Falles gewünscht hatte.
    Earl Donovan hatte nicht mit seiner Faust zugestoßen, sondern mit dem Gewehrlauf. Ich hörte sein Kichern und erhielt erneut einen Stoß.
    »Jetzt bist du am Ziel, Sinclair«, höhnte Donovan. »Du hast es dir doch so gewünscht, wie?«
    »Das kann man sagen.«
    »Aibon«, flüsterte der Mann, »ist ein faszinierendes Land. Ich habe es selbst nicht glauben wollen, doch durch meine Forschungen in der Vergangenheit bin ich immer weiter vorgestoßen und konnte tief in die Geheimnisse eindringen. Es war einfach nur faszinierend. Du kannst dir kaum vorstellen, was das für mich bedeutete. Ich hätte jubeln und schreien können vor Freude, denn welch einem Menschen ist schon vergönnt, so etwas sehen zu dürfen? Und was sagst du?«
    Meine Antwort überraschte ihn, denn ich sagte: »Ich kenne Aibon!«
    Ich vernahm seinen scharfen Atemzug. »Nein, nein, das sagst du nur so. Das glaube ich nicht. Es gibt nur wenige Menschen, die Aibon kennen. Und warum sollte ich ausgerechnet auf einen getroffen sein, dem dieser Begriff etwas sagt?«
    »Manchmal passieren Zufälle, für die gibt es keine Erklärung. Man muss sie einfach akzeptieren.«
    Meine Ruhe regte ihn auf. »Verdammt noch mal, einen so großen Zufall gibt es nicht. Nein, ich...« Er verstummte, kam einfach nicht klar damit, dann aber fand er sich mit der neuen Situation ab und flüsterte: »Gut, dann muss ich wohl davon ausgehen, dass es zwischen Aibon und dir eine Beziehung gibt. Hängt es mit den Druiden zusammen? Gehörst du zu ihnen? Ich meine... du bist kein Druide –

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