Monsterkopf
weit wie möglich vor, um zu sehen, was er sich ausgedacht hatte.
Drei Peitschenriemen schnellten auf den Monsterkopf zu und trafen ihn unter dem Kinn...
***
Suko hatte zugeschlagen. Er war mit dem einen Schlag nicht zufrieden und hieb ein weiteres Mal zu. Er ließ die Riemen an verschiedenen Stellen gegen den breiten Hals des Kopfes klatschen.
Auf die Peitsche war Verlass!
Beinahe hätte er Jubelschreie ausgestoßen, denn die Treffer hatten tiefe Wunden im Hals hinterlassen. Wunden, die auf eine bestimmte Art und Weise bluteten. Aus ihnen quoll eine dicke Flüssigkeit hervor, die man mit normalem Blut nicht vergleichen konnte. Sie war ein Schlamm aus Pflanzenresten und Menschenleibern. Von innen drückte die Masse nach und sorgte dafür, dass sich die Öffnungen noch mehr weiteten. Der Kopf war angeschlagen und verletzt. Er verlor seine Kraft.
Suko führte den nächsten Schlag, als der Kopf nach vorn sackte und das Kinn in seine Nähe geriet.
Wieder klatschten die drei Riemen gegen den Monsterkopf und schufen in der Kinnmitte einen tiefen Riss.
Der Monsterkopf erlebte seine Vernichtung. Die dämonische Kraft, die ihn bisher zusammengehalten hatte, wurde von einer stärkeren zerstört.
Suko trat zurück und sah, dass der riesige Monsterkopf bebte, dann sackte er ineinander. In seinem Innern mussten Kräfte wühlen, die jene zerstörten, die ihn bisher zusammengehalten hatten. Und sie suchten sich verschiedene Wege, denn während der Schädel immer mehr ineinander brach, platzte er an verschiedenen Stellen auch auf und schleuderte aus den Öffnungen mehrmals einen Schwall seines Inhalts ins Freie. Es war die braungrüne Masse, aber vermischt mit den Leibern der Toten, die der Schädel schon geschluckt hatte.
Suko sah den endgültigen Tod als stilles Chaos an, das wenig später von den Schreien der lebenden Menschen zerrissen wurde...
***
Vier Schläge mit der Peitsche!
Suko hatte genau das Richtige getan, denn wenig später fing das Chaos an, das ich hautnah mitbekam. Auch weiterhin klammerte ich mich fest, und dabei erlebte ich den Anfang vom Ende.
Der Monsterkopf war bis in seine Grundfesten erschüttert worden. Ich spürte das Zucken, das Zittern, die Auflösung, begleitet von einem inneren Rumoren, das als dumpfes Geräusch meine Ohren erreichte.
Um mich herum hörte ich die Schreie der Lebenden. Ich hatte Mühe, mich noch zu halten, denn die Zuckungen des Schädels konnte ich kaum aus-gleichen.
Zudem riss der Kopf an verschiedenen Stellen auf. Zuerst entstanden nur kleine Wunden, die allerdings sehr schnell weiter aufrissen und dabei zu Löchern wurden, aus denen es quoll wie aus den dicken Rohren einer Schlammkanone.
Auch mich erwischte es. Das eklige Zeug überschüttete mich, schleuderte mich herum, ich fand keinen Halt mehr auf dem glitschigen Untergrund, und im nächsten Augenblick glitt ich abwärts.
Der Schrei erstickte mir im Hals. Die aus den Öffnungen gedrungene Masse packte mich erneut. Ich wurde herumgeschleudert, und die anderen Körper ebenso. Eine Frau prallte gegen mich. Sie wollte sich an mir festhalten, glitt aber ab und verschwand.
Unter mir sackte der Schädel ein. Oben waren ganze Ladungen in Bewegung geraten und rutschten auf mich zu. Sie erwischten mich, überspülten meinen Körper und trieben mich weiter in die Tiefe.
Ich würde irgendwann den Boden erreichen und wusste nicht, wie tief ich dabei fiel.
Für einen Moment verschwand das Zeug aus meinem Gesicht. Ich sah wieder etwas und erkannte, dass ich die Hälfte der Strecke bereits hinter mich gelassen hatte. Bis zum Boden war es nicht mehr weit. Dort stand Suko und wartete auf mich. Ich hoffte, dass er meinen Fall abbremsen würde.
Jemand prallte von der Seite her gegen mich. Ich wurde herumgedreht, aber das Rutschen auf der glatten Fläche ging weiter, während der Monsterschädel immer mehr zusammensackte und schnell an Größe verlor.
Ein letzter Stoß, ein letztes Sacken. Plötzlich spürte ich nichts mehr unter mir. Ein freies Schweben oder Fallen – und wenige Augenblicke später erlebte ich den Aufprall und glaubte sogar, die laute Stimme meines Freundes zu hören...
***
Die Welt ging nicht unter, obwohl ich im Moment die Orientierung verlor. Ich wusste nicht, wo ich mich befand, und bewegte die Arme und Beine automatisch. Ich kroch auf allen vieren über den Boden, bedeckt von Schlamm und einem feuchten Zeug, das aus fauligen Pflanzenresten bestand.
Jemand umfasste meine Handgelenke und schleifte mich
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