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Monsterkopf

Monsterkopf

Titel: Monsterkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr retten, die Zunge zuckte zurück in das Maul, und damit verschwand auch der Mann.
    Eigentlich hätte ich erwischt werden sollen. Aber ich lebte. Der andere war für mich gestorben. Nur würde sich die Zunge auch weiterhin ihre Opfer holen, doch ich wollte keines davon sein.
    Woraus der Kopf bestand, darüber machte ich mir auch jetzt keine großen Gedanken. Die Leiber der Lebenden waren wichtig. Ich wollte nicht noch mal zusehen, wie einer der Menschen im Maul des Monsterkopfes verschwand. Dazu musste ich den Kopf besiegen und gegen die Magie des Landes Aibon ankämpfen.
    Ich befand mich noch immer in der Nähe des Mundes und merkte, wie er sich bewegte. Er hatte mit seinem Opfer zu tun. Er – er kaute darauf herum! Die Lippen waren dabei geschlossen. Ich hoffte, dass sie es auch lange genug bleiben würden.
    Wieder hatte ich einen guten Halt gefunden. Alles um mich herum war weich und bot trotzdem eine gewisse Sicherheit. Ich musste mich nur von dem Gedanken lösen, dass ich über tote und teils auch lebende Menschenkörper hinwegglitt, aus denen das Gesicht bestand. Die Lebenden wollten unbedingt das gleiche Schicksal erleiden wie die Toten auf diesem Schädel. Freiwillig gaben sie sich hin, um so zu werden wie die anderen.
    Und wer war der verdammte Antreiber?
    Earl Donovan. Er stand als Zuschauer vor dem Monsterkopf. Er würde sich über meine Bemühungen amüsieren. Es musste mir gelingen, ihn zu überrumpeln.
    Mir fiel ein, dass der Monsterkopf auch eine Rückseite hatte. Wenn ich es schaffte, an sie heranzukommen, war unter Umständen eine Möglichkeit zur Flucht gegeben. Dazu würde ich mich in Richtung eines Ohres bewegen.
    In Höhe der mächtigen Nase hatte ich angehalten. Es gab dort den toten Frauenkörper, aber auch noch einen lebenden Menschen, der sich festklammerte. Von der anderen Seite der Nase schauten mich zwei Augen an, in denen ich kein Gefühl mehr entdeckte. Diese Frau war nichts anderes als ein menschlicher Roboter, ein Zombie, ein untotes Wesen.
    Ich starrte sie an und wollte ihr etwas zurufen. Nein, es hatte keinen Sinn. Sie würde mich nicht unterstützen. Ich musste mich allein auf den Weg machen.
    Einen letzten Blick warf ich in die Tiefe. Unter mir spürte ich zugleich ein Zucken, aber es geschah noch etwas, denn vor dem Kopf stand jemand. Und dann hörte ich Suko meinen Namen rufen...
    ***
    Donovan fluchte. Er gab nicht auf, er sträubte sich. Er stemmte sich Suko entgegen, aber der Inspektor war stärker. Die Hand blieb wie eine Klammer im Nacken des Mannes, der sich als Druide ansah, und er musste dem einfachen Gesetz des Stärkeren folgen.
    Für Suko gab es nicht nur Donovan. Er hatte seinen Freund John nicht vergessen, der sich wie ein Tier an den Leibern des Monsterkopfs festklammerte und versuchte, weiterhin an Höhe zu gewinnen. Hätte er in die Tiefe geschaut, hätte er erkannt, dass Donovan keine Gefahr mehr darstellte. Doch John hatte andere Probleme, die Suko ebenfalls zu sehen bekam.
    Plötzlich drückte sich eine gewaltige Zunge aus dem Mund. Ein klebriges Ding, und was in den folgenden Sekunden geschah, war einfach grauenhaft.
    Suko war entsetzt. Ganz im Gegensatz zu Earl Donovan. Der stand da und lachte. Suko ließ ihn los. Donovan dachte nicht an Flucht. Er schaute zu, wie der Mann, der vom Gesicht des Monsterkopfs stürzte, verschlungen wurde.
    Donovan hätte am liebsten gekreischt vor Freude. Nur schaffte er das nicht, sein Jubeln blieb ihm im Hals stecken. So waren seine wilden Worte nur als Flüstern zu hören.
    »Fressen... fressen – ja!«
    »Wer soll gefressen werden?«
    Der Mann fuhr zu Suko herum. »Alle!«, brüllte er. »Alle werden gefressen. Da gibt es keine Ausnahme. Alle werden geschluckt. Aibon braucht sie alle!«
    Der Typ ist wahnsinnig, dachte Suko, und er hatte Recht. Donovan war nicht mehr mit normalen Maßstäben zu messen. In seinem Innern war irgendetwas kaputtgegangen. Im Kopf tickte er nicht richtig. Dass jemand Spaß am Tod eines Menschen haben konnte, begriff Suko nicht.
    »Er holte sie! Der Kopf holt sie alle!«
    »Nein, Donovan, er wird sie nicht alle holen. Mich und meinen Freund bekommt er nicht, und auch nicht die Menschen, die noch über ihn hinweggleiten.«
    »Er ist der Sieger!«, brüllte Donovan zurück. Er wollte Suko gegen die Brust stoßen, aber seine Hände wurden zur Seite geschlagen.
    Der Inspektor nahm den Angriff nicht ernst. Donovan war jetzt auch nicht mehr wichtig. Bevor er alles auf eine Karte setzte, wollte

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