Monsterkopf
gebeugt, um dort etwas zu untersuchen.
Sie lächelte plötzlich. Es tat ihr gut, dass sich Don in der Nähe aufhielt und schnell gerufen werden konnte, falls es nötig war.
Das Lächeln zerbrach. Plötzlich war alles anders. Sie spürte einen Stich in der Brust und wünschte sich, nicht das zu sehen, was sich vor ihren Augen abspielte.
Sie hatte nicht erkannt, woher die Gestalten gekommen waren, die plötzlich erschienen waren.
Sie schlichen auf den Wagen zu, an dem Steiner beschäftigt war. Sie gingen krumm, aber zielstrebig, und als Kate genauer hinschaute, erkannte sie, dass die Menschen nackt waren!
Sie sah die Körper von Männern und Frauen. Sie zählte auch nicht nach, es waren einfach zu viele. Mehr als zehn, und sie alle kannten nur ein Ziel.
Jetzt war nicht nur die Angst bei ihr zurückgekehrt, sondern sie spürte auch das Entsetzen. Ihr Kollege Steiner befand sich plötzlich in einer tödlichen Gefahr, auch wenn ihm noch nichts zugestoßen war, aber sie wusste, dass etwas passieren würde.
Don merkte nichts, weil sich die nackten Gestalten lautlos bewegten. Er durchsuchte die Leiche, aber er musste gewarnt werden, sonst war er verloren.
Die Tür öffnen und ihm eine Warnung zuschreien, das traute sich Kate Boone nicht. Es musste eine andere Lösung geben, und die gab es, denn jetzt war das Handy für sie ein Segen.
Mit zittrigen Fingern holte sie es hervor. Zum Glück hatte sie die Nummer ihres Kollegen einprogrammiert. Wählen hätte sie die Zahlen nicht können.
War es eingeschaltet oder nicht?
Genau das war die große Frage, die sie quälte. Der eigene Atem war als Hecheln zu hören, und sie hatte sich auch wieder tief in den Sitz hineingedrückt. »Geh ran, Don!«, flüsterte sie gegen die Rillen. »Bitte, geh doch ran, verdammt!«
Plötzlich hörte sie seine Stimme. Sie klang nicht eben freundlich. Das konnte sie auch nicht erwarten.
»Wer ist...?«
»Ich bin es, Don.«
»Du?«
»Ja, verdammt! Dreh dich um!«
Kate telefonierte und schaute dabei durch die Scheibe, die zum Glück nicht so beschlagen war. So konnte sie die Reaktion ihres Kollegen verfolgen, der sich tatsächlich aus dem Wagen zurückzog und sich drehte.
Sein Gesicht sah sie nicht, aber sie hörte ihn und sah ihn steif stehen. »Ach du Scheiße, was ist das denn?«
»Du musst weg, Don!«
Er ging nicht darauf ein. »Was machen die denn hier?«
»Verschwinde, Don! Bitte, verschwinde. Du... du... hast keine Zeit mehr. Das sind... ich weiß auch nicht, was sie sind. Aber sie wollen dich, das siehst du doch!«
»Die sind nackt!«
»Ja, verdammt, das sind sie!« Normal konnte sie nicht mehr sprechen; sie schrie. »Noch kannst du fliehen, Don. Komm in den Wagen – bitte. Dann fahren wir weg!«
Zwei, drei Sekunden vernahm sie nichts. Dann klang ihr wieder seine Stimme ins Ohr.
»Okay, ich komme!«
»Schnell...« Kate ließ ihr Handy sinken. Wenig später sank die Scheibe nach unten. Da ihr Atem darauf kondensiert war, war ihr ein Teil des Blickes genommen worden.
Schaffte es Don?
Er hatte sich gedreht, aber sie waren schon zu nahe bei ihm. Und er hatte sie unterschätzt. Die nackte Meute ließ es nicht zu, dass er seine Waffe zog, denn plötzlich waren sie über ihm. Sie warfen sich einfach gegen seinen Körper, und es sah so aus, als wollten sie ihn wieder in den Wagen zurückdrücken.
Eine Täuschung. Sie fielen ihn. an. Sie waren wie Kletten, und sie rissen ihn zu Boden.
Was dann passierte, war die Fortsetzung des letzten Albtraums. Nur empfand Kate es als noch schlimmer, weil sie mehr persönlich davon betroffen war.
Sein Körper war nicht mehr zu sehen, weil er unter der Masse der anderen verschwunden war. Sie schienen ihn lebendig begraben zu haben, und für Kate steigerte sich der Horror noch mehr, denn es war für sie wie ein Zwang, dem sie folgen musste – hinschauen, Zusehen, was dort alles passierte!
Das Grauen und der Tod waren für sie plötzlich so lebendig geworden. So etwas hätte sie sich in ihren schlimmsten Träumen nicht vorstellen können.
Sie sah auch, dass die Gestalten auf ihren Kollegen einschlugen. Ihr schoss durch den Kopf, dass sie ihm zu Hilfe eilen musste und dass sie schon zu lange damit gezögert hatte.
Sie saß auf dem Beifahrersitz und zitterte.
Tu es! Tu es nicht! Tu es...
Das alles jagte ihr durch den Kopf. Mal so, mal anders. Die Angst überforderte sie. Zu nichts war sie fähig. Es ging nicht mehr. Sie traute sich nicht, den Wagen zu verlassen und auf die Gestalten
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