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Monsterkopf

Monsterkopf

Titel: Monsterkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen.
    Sie schlichen zum Streifenwagen, den sie nahe einer Buschgruppe geparkt hatten. Don Steiner öffnete die Tür und deutete auf den Beifahrersitz. »Setz dich, bitte.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich muss dir was sagen.«
    »Okay, ich höre.«
    Kate musste sich erst sammeln, bevor sie etwas sagen konnte. Als sie sprach, schaute sie ihren Kollegen auch nicht an.
    »Bevor er starb, Don, hat er von einem Monsterkopf gesprochen, zu dem er wollte. Und er hat noch gesagt, dass dieser Kopf vom Teufel gesegnet worden sei.«
    »Hä?«
    »Ja, Don, das hat er gesagt.«
    Steiner schüttelte den Kopf. »Du musst dich verhört haben, Kate, wirklich verhört. Teufelskopf...«
    »Monsterkopf«, korrigierte sie mit leiser Stimme.
    »Meinetwegen auch das. Ich kann das nicht glauben. Klar, jeder sagt etwas vor seinem Tod.«
    »Aber nicht so was.« Kate klammerte sich am Rand der offen stehenden Wagentür fest. »Ich denke schon, dass er mir so etwas wie eine Botschaft hinterlassen wollte.«
    »Meinst du?«
    »Bestimmt!«
    Don Steiner winkte ab. »Okay, Kate, ruh’ dich bitte im Wagen aus. Ich rufe die Kollegen. Es wird zwar etwas dauern, und ich denke, dass die Schicht für uns beendet ist.«
    »Kann sein.«
    Kate Boone wollte nicht mehr. Ihr Kollege hatte Recht. Sie kletterte in den Streifenwagen und blieb wie zusammengesunken auf dem Beifahrersitz hocken, während Don Steiner per Funk Verbindung mit der Zentrale aufnahm. Er schilderte kurz, was geschehen war, und erklärte dann, dass sie am Tatort bleiben würden.
    »Alles klar, Kate?«
    »Es geht. Ich fange mich langsam wieder. Wenn es ein Bekannter gewesen wäre, dann wäre es schlimmer gewesen.«
    »Das glaube ich dir gern.«
    Steiner öffnete die Fahrertür, was Kate gar nicht gefiel. »He, du willst aussteigen?«
    »Genau.«
    »Warum denn? Ich...«
    »Keine Sorge, es dauerte nicht lange. Ich möchte mich nur mal in der Nähe umschauen.«
    »Warum denn?«
    »Reine Routine.«
    »Sei bitte vorsichtig.«
    »Klar. Ich lasse dich auch nicht allein und gehe zur Raststätte, um zu fragen, ob jemand den Toten kennt. Das kann später erledigt werden, aber ich möchte schon wissen, wie er heißt. Er wird bestimmt seine Papiere bei sich haben.«
    »Tu das. Ich bleibe hier.«
    »Das will ich dir auch geraten haben, Kate.« Er beugte sich zu ihr und streichelte ihre Wange. »Wenn das hier vorbei ist, dann gehen wir richtig einen draufmachen. Party und so...«
    »Genau.«
    Begeistert hatte ihre Antwort zwar nicht geklungen, aber das konnte auch niemand von ihr verlangen. Kate Boone schaute zu, wie ihr Kollege ausstieg. Er schloss die Tür leise hinter sich und ging auf den Wagen mit dem Selbstmörder hinter dem Lenkrad zu.
    Kate schaute ihm nicht nach. Sie sank zurück in ihren Sitz und machte sich so klein wie möglich. Sie fror. Sie spürte die feuchte Kälte, die in den Wagen kroch und für eine gewisse Klammheit sorgte. Sie fing an, mit den Zähnen zu klappern, und sie spürte auch gewisse Stiche in ihrem Kopf.
    Es war schlimm. Es war einfach nicht zu fassen. Das Erlebnis wollte ihr nicht aus dem Kopf. Die Bilder kehrten immer wieder zurück, und das würde auch eine Weile so bleiben.
    Kate fürchtete sich schon jetzt vor der Dunkelheit in den Nächten, denn dort würde sie die Erinnerung noch stärker erleben. Den Selbstmord eines Menschen mit ansehen zu müssen konnte sich leicht zu einem schrecklichen Trauma entwickeln. Das Gesicht, die Augen und auch die letzten Worte des Mannes würde sie niemals vergessen.
    Kate war froh, ihren Kollegen Don Steiner an ihrer Seite zu wissen. Er war ruhig geblieben. Er drehte nicht durch. Er behielt die Nerven, und er hatte sie nicht ausgelacht und sich über sie lustig gemacht. Seit zwei Jahren bildeten sie ein Team.
    Nicht alle Kollegen schätzten seine ruhige Art. Manche nannten ihn eine Schlafmütze, aber er war ein Mensch, auf den man sich verlassen konnte.
    Sie schaute auf die Uhr. Wie viel Zeit nach dem schrecklichen Vorfall vergangen war, konnte sie nicht sagen. Aber Zeit genug, um zu schauen, was ihr Kollege tat.
    Ein schlechtes Gewissen hatte Kate zwar nicht bekommen, dass sie allein im Wagen zurückgeblieben war, aber jetzt wollte sie doch sehen, was mit Don war.
    Um aus dem Beifahrerfenster zu schauen, musste sie ihren Kopf schon ein wenig recken. Den Truck konnte sie einfach nicht übersehen, und sie stellte auch fest, dass sich ihr Kollege an der Fahrerseite aufhielt. Er hatte die Tür geöffnet und sich in das Fahrerhaus

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