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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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zu ermitteln«, erklärte er. »Die bons wollten wissen, was Sie vorhaben. Und der da will es nun auch wissen.« Er zeigte auf den hinter der Trennwand sitzenden Hierarchen. »Er will wissen, was Sie vorhaben.«
    »Um Himmels willen«, rief Marjorie, »sagen Sie es ihm, Admit. Sagen Sie dem Hierarchen alles, was er wissen will.«
    »Ich interessiere mich eher für die Erläuterungen des anderen«, sagte der Hierarch mit zuckersüßer Stimme.
    Der andere fläzte sich auf dem Stuhl wie eine Eidechse auf einem Felsen, wobei die Schürfwunden und Quetschungen an Gesicht und Armen jedoch in krassem Kontrast zu dieser Lässigkeit standen.
    »Bruder Flumzee?« wandte Marjorie sich mit ruhiger Stimme an den Hierarchen. »Er und seine Freunde wollten mich im Sumpfwald töten. Was hat er Ihnen alles erzählt?« Sie schaute Highbones düster an.
    Als er diesen Blick sah, erinnerte er sich wieder daran, was er über das Wesen von Frauen wußte. Manchmal verspürten sie Mitleid mit einem. Auch wenn man gar nicht wußte, weshalb.
    »Er hat gesagt, Sie würden einen gewissen Bruder Mainoa gut kennen«, sagte der Hierarch mit falscher Freundlichkeit. »Außerdem hat er gesagt, daß Bruder Mainoa vermutlich ein Verräter sei. Und daß er über die Pest Bescheid wüßte.«
    »Wirklich? Was wußte er denn, Bruder Flumzee? Oder soll ich Sie Highbones nennen?«
    »Er wußte etwas«, schrie Highbones. Der Ausdruck in ihren Augen gefiel ihm nicht. »Fuasoi hatte seine Hinrichtung angeordnet.«
    »Was wußte er?« fragte der Hierarch. »Es liegt in Ihrem Interesse, Lady Westriding, und auch in Ihrem, Botschafter, mir zu sagen, was der Bruder wußte oder was er zu wissen glaubte.«
    »Sehr gern«, erwiderte Rigo. »Obwohl er Ihnen sicher viel mehr erzählen könnte als wir…«
    »Ist er noch am Leben?« fragte der Hierarch barsch.
    »Natürlich«, entgegnete Marjorie gelassen. »Highbones hat seine beiden Freunde damit beauftragt, Mainoa und Bruder Lourai zu töten, aber es ist ihnen nicht gelungen. Ich glaube, Highbones’ Motiv war Haß auf Bruder Lourai.«
    »Fuasoi hat den Tod von Mainoa befohlen!« schrie Highbones.
    »Das ist durchaus möglich«, fuhr Marjorie ruhig und konzentriert fort. »Bruder Mainoa hatte Fuasoi nämlich im Verdacht, ein Moldy zu sein.« Sie nickte Rigo zu. Bisher hatte sie ihm noch nichts von Bruder Mainoas Vermutung erzählt. Sie betete, daß Rigo begriff, was sie vorhatte.
    Der Hierarch, der sich zu Beginn der Befragung recht energisch gegeben hatte, machte nun einen betroffenen Eindruck. »Ein Moldy?«
    »Bruder Mainoa hatte ihn jedenfalls im Verdacht«, sagte Rigo, wobei er Marjories Marschroute folgte. »Weil…«
    »Weil Fuasoi sonst nicht die Anordnung erteilt hätte, Mainoa zu töten«, folgerte Marjorie. »Wenn er glaubte, daß Mainoa etwas über die Pest wußte, wäre dieser Befehl nur dann plausibel gewesen, wenn Fuasoi ein Moldy war. Jeder andere hätte nämlich ein Interesse daran gehabt, daß Bruder Mainoa sich bester Gesundheit erfreute und aus dem Nähkästchen plauderte.« Sie sah den Hierarchen hilfesuchend an; sie spürte, daß Hysterie in ihr aufwallte.
    »Moldies hier auf Gras?« flüsterte der Hierarch. Er war leichenblaß, und sein Gesicht war zu einer Fratze des Schreckens verzerrt. »Hier?«
    Mit Befriedigung nahm Rigo den desolaten Zustand des Mannes zur Kenntnis. »Nun, Eure Eminenz«, sagte er in beruhigendem Ton, »es war nur eine Frage der Zeit, bis sie auch hier auftauchten. Das war jedem klar. Sogar Sender O’Neil hatte mich darauf hingewiesen!«
    Damit war die Audienz zu Ende. Sie wurden aus der Kammer eskortiert und gingen an Bord des Beiboots. Highbones und Admit bon Maukerden waren jedoch nicht dabei. Sie wurden woandershin gebracht.
    »Wohin gehen sie?« fragte Marjorie.
    »Zum Hafen«, sagte der Rottenführer. »Wir halten sie dort fest, falls der Hierarch sie noch einmal sprechen will.«
    Hoffnung keimte in Marjorie auf. Wenn der Hierarch ihnen geglaubt hatte, würde er vielleicht wieder abfliegen. Vielleicht waren sie damit aus dem Schneider! Als Marjorie und Rigo wieder am Hafen eintrafen, durften sie jedoch nicht in die Stadt zurückgehen. Statt dessen wurden sie zum Hafenhotel gebracht und in einer Suite einquartiert. Vor der Tür wurde eine Wache postiert.
    »Wollt ihr uns hier vielleicht verhungern lassen?« rief Marjorie.
    »Sie bekommen etwas aus dem Offizierskasino«, sagte die Wache. »Der Hierarch möchte, daß Sie verfügbar sind, wenn er Sie braucht.«
    »Wir

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