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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Siedlungskatzen die ferfs nicht, weil sie irgendwie unbekömmlich waren. Aber das tat dem Spaß an der Jagd keinen Abbruch. Erst bei Anbruch der Morgendämmerung, als der Fang auf über siebzig Exemplare angewachsen war, legten die Katzen eine längere Pause ein und putzten sich gründlich. Sie waren gerade mit dem Kopf und den Vorderbeinen fertig und wollten sich nun den Hinterbeinen zuwenden, als Samstag und Gotoit mit einem Sack auf der Bildfläche erschienen.
    Gotoit lobte die Katzen für ihre Leistung und streichelte sie, und dann half sie Samstag, die Ausbeute der Nachtjagd einzusammeln. Dann marschierten sie mit dem Sack am Ostrand der Siedlung entlang zum Tempel.
    »Wozu braucht Birribat Shum diesmal nur so viele?« fragte Gotoit verwundert. »Sonst begnügt er sich doch immer mit ein paar ferfs.«
    »Birribat Shum dehnt das Myzelium bis zur Siedlung Drei aus«, erklärte Samstag mit einem Anflug von Selbstgefälligkeit. »Damit es sich mit dem dortigen verbindet, mußt du wissen. Er sagt, seine Wirkung verbessert sich, wenn alle Teile miteinander verbunden sind. In den ferfs ist irgendein Nährstoff enthalten, auf den er angewiesen ist und der in menschlichen Abfallprodukten fehlt. Falls erforderlich, könnten wir die Substanz ermitteln und sie ihm direkt zuführen. Andererseits ist nun in den Menschen etwas enthalten, das es früher nicht gab. Als die Götter alle Reserven verbraucht hatten, waren sie am Ende. Deshalb sind die Erloschenen auch ausgestorben.«
    »Der letzte Gott ist aber erst lange nach der Ankunft der Menschen gestorben.«
    »Das hatte auch seinen Grund. Er mußte uns nämlich erst analysieren, bevor er die richtigen Sporen für den nächsten Gott erzeugte.«
    Gotoit schüttelte den Kopf und schlenkerte den Sack hin und her. »Woher weißt du das alles überhaupt?«
    Samstag wirkte unsicher. Woher sie das wußte? »Ich weiß es eben«, sagte sie. »Schließlich bin ich Diejenige Welche.«
    »Nun, es laufen noch viele ferfs herum.«
    »Also noch viel Arbeit für die Katzen.«
    »Das macht nichts. Lucky stört das nicht, solange sie die ferfs nicht einzeln zum Tempel bringen muß.«
    »Das hat sie dir wohl gesagt, was?« fragte Samstag lachend.
    Samstag hätte sich nicht gewundert, wenn Gotoit nun leicht eingeschnappt gewesen wäre, aber mit dieser Reaktion hätte sie nicht einmal im Traum gerechnet: »Sie hat mir gesagt, daß ich die ferfs natürlich zum Tempel bringen müsse. Hat Birribat dir denn nicht gesagt, daß er sie braucht? Ich habe es doch auch Lucky gesagt! Natürlich hat Lucky es mir gesagt.«
    * * *
    Gegen Mittag des letzten Tages, den sie in die Expedition investieren wollten, hatten Shan, Bombi und Volsa sich darauf verständigt, die Maschinen mit dem Abschluß der Untersuchung zu beauftragen. Gegen Abend desselben Tages hatten sie ihre Meinung wieder geändert.
    Die Hochebene war ziemlich flach und wurde von Gräben durchzogen, welche die Flüsse im Lauf der Jahrtausende in den Boden gefräst hatten; die ursprünglich schroffen Kanten dieser Gräben waren durch Erosion und die Wühlarbeit aller möglichen Lebewesen abgeflacht worden. Das Terrain war mit Bäumen bestanden, die ausschließlich dort zu finden waren, schlanke Stämme, die in einer Höhe von sechs Metern eine kugelförmige Aststruktur ausbildeten. Oberhalb dieser Struktur setzte der glatte Stamm sich fort, bis eine zweite Astkugel erschien. Der gesamte Baum bestand aus acht oder neun solcher Abschnitte und erreichte eine Höhe von zirka sechzig Metern. Aus der Entfernung ähnelten die Bäume faserigen grünen Perlen, die auf dicken vertikalen Nadeln aufgereiht waren. Wegen der Ähnlichkeit mit einem alten Kunsthandwerk wurden die Bäume pauschal als Topes bezeichnet, obwohl es mindestens zwanzig Untergruppen gab, die selbst ein Laie auseinanderhalten konnte.
    Die Dörfer der Erloschenen waren auf Lichtungen errichtet worden; trotz des Alters der Ansiedlungen waren die Bäume erstaunlicherweise nicht wieder nachgewachsen. Die Tempel indes waren mitten im Wald errichtet worden. Eher durch Zufall waren die Damzels auf eine kreisrunde Fläche gestoßen, die von einer erhabenen Steinumfassung umgeben wurde; sie hielten es für den Einschlagskrater eines Meteors.
    Volsa, die der Dörfer und Tempel nun auch überdrüssig wurde, war in den Wald gegangen und bewunderte das feste Blätterdach, das durch den Zusammenschluß der fedrigen Laubkugeln gebildet wurde. Das Land stieg vor ihr an und wurde von einem Felssims

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