Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
Vom Netzwerk:
wollen, Hobbs Land verlassen. Ist dir das auch schon aufgefallen? Mit diesen beiden haben bereits vier Personen die Siedlung Drei verlassen; in der Siedlung Vier sind es fünf oder sechs. Diese beiden wollten auch auswandern, doch ihre Aggressivität hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht.«
    »Ich habe durchaus bemerkt, daß in letzter Zeit eine Reihe von Leuten ausgewandert ist«, sagte Dern.
    »Aber für die Siedlung Eins trifft das nicht zu«, sagte Harribon. »Wenn dort überhaupt Auswanderungen stattgefunden haben, dann gleich nach der Gründung der Siedlung. Ist schon komisch. Das hatte mich an der Siedlung Eins noch am meisten interessiert. Ich dachte immer, die geringe Kriminalitätsrate und die hohe Produktivität seien ein Resultat der gemischten Bevölkerung. Dracun und ich wollten der Sache auf den Grund gehen, doch dann traten diese Ereignisse ein, und die Sache geriet in Vergessenheit. Später habe ich dann Recherchen angestellt. Die Bevölkerung der übrigen Siedlungen weist eine ständige Fluktuation auf, wobei oft sozial unverträgliche Elemente einreisen. In der Siedlung Eins indes beschränkte diese Fluktuation sich auf die Gründerzeit. Das hat mich gewundert, und ich überprüfte einige der ausgewanderten Personen. Osmer war einer von ihnen. Er kam im Jahr Zwölf, blieb für ein paar Jahre und ging dann wieder. Einige Jahre später wurde er wegen des Mordes an einem Dutzend Glottles exekutiert. Seine Familie ist dann fortgezogen.«
    »Sieht fast so aus, als ob er ausgesucht worden wäre, den Anfang zu machen«, folgerte Dern.
    »Ja, sieht fast so aus«, bestätigte Harribon. »Nun, die anderen sind erst kürzlich selektiert worden.« Er zeigte auf die Gräber. »Burschen wie diese müssen sich immer streiten. Können wohl nicht anders.«
    »Dann gilt das also nicht für jeden«, sinnierte Dern.
    »Was?«
    »Stell dich nicht dümmer, als du bist, Kruss. Du weißt genau, was ich meine. Elitia, die Göttin der Siedlung Drei, verteilt ihre Gunst ziemlich ungleich.«
    Harribon schaute ihn nachdenklich an. »Horgy, der Gott der Zentralverwaltung, verteilt seine Gunst aber auch ziemlich ungleich. Neunundneunzig Prozent stehen unter seinem Schutz, und das restliche Prozent geht leer aus.«
    »Es würde mich interessieren, was in Voorstod los ist«, sagte Dern. »Hast du die Neuigkeiten gehört?«
    Harribon nickte. »Sal Girat hat es mir gesagt. In letzter Zeit bin ich oft mit Sal zusammen. Sie sagt, ihre Mutter sei nach Voorstod gegangen. Zusammen mit Sam. Und mit der kleinen Wilm. Ich wüßte nur einen Grund, weshalb das Mädchen… nun. Sind sie deshalb gegangen?«
    Dern zuckte die Achseln. »Ich weiß nur das, was der Instinkt mir sagt, Topman.« Er drehte sich zu den Gräbern um und sah, wie eine große orangefarbene Katze einen letzten ferf ins Grab warf, bevor die Grube vollständig zugeschaufelt wurde. Neugierig beobachtete Spiggy die Katze.
    ›Das müßte reichen‹, miaute die Katze.
    Spiggy miaute ebenfalls, was Dern als ›Danke für die Hilfe‹ interpretierte.
    »Dann werden wir also in Zukunft alle unsere Toten hier begraben«, sagte Dern.
    »Du hast es im Gespür, nicht?«
    »Genau wie du, Topman.«
    Lächelnd massierte Harribon Kruss sich den Nacken. Ja, er hatte es im Gespür. Von nun an würden sie ihre Leute hier oben bestatten. Es war eine gute Idee. Es war ein Entgegenkommen, eine Geste.
    * * *
    Es dauerte zwei Tage, bis das Expeditionskorps Green Hurrah durchquert hatte. Viele Bewohner dieser Region waren Karths Männern bekannt. Die Armee war jahrelang in Jeramish stationiert gewesen und war wiederholt in Green Hurrah eingefallen, wobei die Soldaten fast jeden Tag mit den Einheimischen in Kontakt kamen. Personen, die sich nicht ausweisen oder einen Bürgen beibringen konnten, wurden unter Bewachung hinter die Linien gebracht. Drei Lager waren an der Grenze zu Green Hurrah errichtet worden, wobei zwei bereits mit Internierten aus Ahabar angefüllt waren. Am Abend des zweiten Tages hatten die Truppen den Isthmus von Skelp erreicht und schickten sich an, diesen Flaschenhals und die Küste zu blockieren.
    Auch die nach Skelp führenden Straßen wurden gesperrt – mit Gräben, Drahtverhauen und Suppressor-Feldern, um Gleiter zur Landung zu zwingen. Die Küsten wurden ebenfalls mit solchen Feldern und automatischen Waffen gesichert, um jegliche Landungsversuche von See her zu unterbinden.
    »Was, wenn die Voorstoder versuchen, sich nach Norden abzusetzen?« fragte Sam und

Weitere Kostenlose Bücher