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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Begräbnisse statt. Außerdem wurden zehn Gharm ausgesandt, die Plastikbeutel mit einer weißlichen Substanz bei sich hatten. Sie verteilten den Inhalt in anderen Städten und Dörfern Voorstods. Seit Samstag Wilms Erscheinen in Sarby waren noch keine hundert Tage vergangen.
    * * *
    Kommandeur Karth hatte Jep und Samstag nach ihrer Rückkehr aus Voorstod seine Gastfreundschaft angeboten, was die beiden auch prompt in Anspruch nahmen.
    »Ich dachte, ihr müßtet wieder zurück nach Hobbs Land«, hatte der Kommandeur gesagt.
    Samstag hatte den Kopf geschüttelt. »Nein, Sir. Wir müssen hierbleiben und eine mögliche Invasion oder sonstige Aktionen verhindern. Es wäre besser, die Armee würde sich die nächste Zeit ruhig verhalten. Wenn Jep und ich recht haben, werden Sie schon bald Veränderungen in Voorstod bemerken.«
    Der Kommandeur meldete das Kronprinz Ismer, der es seinerseits an seine Mutter, die Königin, weiterleitete, die noch immer um Stenta Thilion trauerte und das Bedürfnis verspürte, Voorstod hart zu bestrafen.
    »Welche Veränderungen meinen diese Kinder?« fragte sie. »Ich möchte mit ihnen sprechen?«
    Samstag und Jep wurden nach Fenice gebracht und im Palast einquartiert. Sie frühstückten mit der Königin allein, denn diese wollte vermeiden, daß die Kinder über die Königlichen Berater erschraken, obwohl die Räte im Grunde völlig harmlos waren. Deshalb bat sie dann doch Ornice, Lord Multron, hinzu. Mit seinem großväterlichen Habitus war er sicher kein Kinderschreck.
    Nach dem, was die Kinder mit den Propheten von Voorstod erlebt hatten, wirkten die Königin und ihr Berater wirklich wie gütige Großeltern.
    »Ihr dürft mich mit Ma’am anreden«, sagte die Königin. »Ich finde es lächerlich, mich von Kindern als Pazifische Sublimität bezeichnen zu lassen.«
    »Ja, Ma’am«, sagte Samstag. »Die Eier sind wirklich gut.«
    »Nicht wahr? Es sind Lorsfowl- Eier. Gibt es bei euch auf Hobbs Land auch Lorsfowls?«
    »Wir haben Hühner von Menschenheimat«, sagte Jep, »obwohl ich glaube, daß sie genauso wie wir der Umwelt angepaßt wurden. Und dann haben wir noch Binnies. Die stammen wohl von Phansure.«
    »Von Thyker«, korrigierte Samstag. »Die Quarshes kommen ursprünglich von Phansure. Quarsh- Eier mag ich nicht. Binnie- Eier sind aber sehr lecker, nur daß die Thykeriten sie nicht essen.«
    »Nur die Hoch-Baidee verzehren sie nicht«, präzisierte Ornice, Lord Multron. »Die anderen Bewohner von Thyker essen sie sehr wohl.«
    Jep seufzte. »Wir wußten gar nicht, daß es außer den Hoch-Baidee auch noch andere Völker auf Thyker gibt. Ich habe einmal ein paar Hoch-Baidee gesehen. Sie kamen in die Siedlung, sind aber nicht lange geblieben.«
    »Sie suchten nach antiken Monumenten«, informierte Samstag die Königin. »Sie waren im Auftrag des Büros für Umwelt- und Naturschutz unterwegs.«
    »Räte!« schnaubte die Königin. »Unethisches und gesetzloses Gesindel. Obendrein noch bestechlich. Ich wünsche ihnen die Pest an den Hals.«
    »Der Religionsrat will über die Blockade von Voorstod beraten«, sagte Ornice. »Wir sollen sie aufheben, bis sie geklärt haben, ob es sich bei dem Anschlag auf Stenta Thilion um eine religiöse Angelegenheit handelt.«
    »Sicher könnte man es so sehen«, sagte Jep leidenschaftlich. »Ich bin dem Propheten Awateh begegnet; er ist sehr religiös, aber auch völlig irre. In meinen Augen hat eine Religion ihren Anspruch auf Toleranz verwirkt, wenn unter ihrem Deckmantel Verbrechen begangen werden. Africa, meine Tante, pflegte zu sagen, friedliche Koexistenz müsse auf Gegenseitigkeit beruhen.«
    »Hört, hört!« sagte die Königin. »Meine Rede, Ornice!«
    »Außerdem«, sagte Jep, »halte ich es für unsere Pflicht, den Vertretern einer solchen Religion das Handwerk zu legen. Damit nicht noch mehr Leute umgebracht werden.«
    »Aha«, sagte die Königin. »Ist es das, woran ihr in Voorstod gearbeitet habt?«
    Errötend senkte Jep den Blick.
    »Eure Sub… Ma’am«, sagte Samstag, »bitte halten Sie uns nicht für unhöflich, wenn wir Ihnen nicht sagen, woran wir gerade arbeiten. Wenn Sie es wünschen, können wir Sie aber über das erwartete Ergebnis informieren.«
    »Unbedingt«, sagte Wilhulmia gespannt. »Was haben wir denn zu erwarten?«
    Samstag räusperte sich. »Es ist damit zu rechnen, daß etliche Voorstoder bald ihr Land verlassen wollen. Dessen sind Jep und ich uns ziemlich sicher. Wenn der Frieden in Voorstod einkehrt, wird es einige

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