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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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werden.«
    Königin Wilhulmia, die nur zu gut wußte, wovon Jep sprach, drang nicht weiter in die Kinder. Sie schickte sie zurück zu Kommandeur Karth, mit dem Auftrag, ihre Sicherheit zu gewährleisten, sie nicht aus den Augen zu lassen und im übrigen den Status quo beizubehalten.
    * * *
    Auf Authority eskalierten die Meinungsverschiedenheiten zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Der Prophet von Voorstod griff einen der phansurischen Sektenführer an und hätte ihn wohl umgebracht, wenn er nicht von seinen Kollegen daran gehindert worden wäre. Dabei hatte der Phansuri lediglich die ethische Grundlage der Voorstoder Theologie in Frage gestellt. Daraufhin hatte der Prophet mit Schaum vor dem Mund gefordert, daß der Phansuri wegen Schmähung der Rechtgläubigen hingerichtet werde.
    Rasiel Plum, der Notadamdirabong Cringh daran erinnerte, daß er, Rasiel, in dieser Angelegenheit kaum Einflußmöglichkeiten besäße, schlug vor, die Diskussion zu beenden. »Sie werden noch bewaffnet zu den Besprechungen erscheinen«, sagte er zu Cringh, »und sich gegenseitig umbringen. Verlaß dich drauf.«
    Cringh war bereits zu der gleichen Ansicht gelangt. Zu seinem Leidwesen mußte er nämlich feststellen, daß der Versuch, die heiklen Fragen von der Tagesordnung zu nehmen, zu spät erfolgt war. Mittlerweile war der gesamte Rat in die Auseinandersetzung hineingezogen worden und hatte auch schon Stellung bezogen. Die religiösen Körperschaften auf Thyker, Ahabar und Phansure waren bereits informiert worden, dazu die Amtsbrüder der Theoretischen Theologie an sechs Universitäten. Ein emeritierter Professor sollte auf einer für demnächst anberaumten interplanetarischen Konferenz zum Thema ›Religion als kulturspezifisches Phänomen‹ sprechen. Die unter ›Vier Fragen bezüglich der Erloschenen‹ firmierende Kontroverse wurde nicht mehr nur im Rat diskutiert, sondern war nun zum Diskussionsgegenstand von Gruppen im ganzen System geworden, darunter auch des Kreises der Skrutatoren im Tempel des Overmind. Als Howdabeen Churry schließlich von der Sache erfuhr, gelangte er zu dem Schluß, daß nun die Zeit zum Handeln gekommen sei.
    Der Prophet, der den Phansuri attackiert hatte, wurde aus dem Gremium ausgestoßen. Bei der Rückkehr nach Voorstod wurde er an der Demarkationslinie abgefangen und in einem Lager hinter den ahabarianischen Linien interniert; dabei fiel den Soldaten eine Depesche für die Voorstoder Propheten in die Hände, die der Prophet von gewissen Personen auf dem Mond Enforcement erhalten hatte. Obermajor Altabon Faros und Untermajor Halibar Ornil waren nicht untätig gewesen. Sie hatten nun auch das letzte Phonem synthetisiert, womit der Erfolg für den Awateh in greifbare Nähe gerückt war.
    Als Kommandeur Karth vom Lagerkommandanten die Nachricht erhielt, man habe einen Propheten in Gewahrsam genommen, schlug Jep vor, ihm die Ausreise nach Voorstod zu verweigern.
    »Die Einwohner von Voorstod sind über die Gesamtlage nicht informiert«, sagte Jep. »Sie erhalten nur Teilinformationen. Wir sollten den Propheten von Authority hierbehalten. Es wäre nämlich möglich, daß er gute Nachrichten für die Voorstoder hat.«
    Was das betraf, so hatte Jep recht. Was er allerdings nicht wußte, war, daß besagte Informationen inzwischen weitergeleitet worden waren. Die frohe Kunde von Enforcement hatte den Awateh bereits erreicht.
    * * *
    In Voorstod breitete das unterirdische Geflecht sich immer weiter aus. Auf einer Farm wurde ein Gott am Morgen Entdeckt und gehoben, und dann verputzten die Gharm den dortigen Tempel. Die Bewohner von Selmouth hatten Visionen, und es kursierte das Gerücht, die Götter der Gharm, die Tchenka, seien wieder erschienen.
    Sam nahm auf einer östlich von Sarby gelegenen Farm eine Arbeit an, um das Geld für die Rückreise nach Ahabar zu verdienen. Jedem Menschen oder Gharm, der an der Farm vorbeikam, gab er eine Nachricht über seinen Aufenthaltsort mit. Er wußte, daß Maire nach ihm suchen würde.
    Königin Wilhulmia übte sich in Geduld, auch wenn es ihr zunehmend schwerer fiel. Ihr war durchaus nicht entgangen, daß Spione in Ahabar herumschnüffelten. Andererseits trieben sich ständig Spione in Ahabar herum, so daß man den Vorgang auch nicht überbewerten mußte.
    Auf dem Mond Enforcement speicherte Altabon Faros die Phoneme ab, die zur Mobilisierung der großen Armee erforderlich waren. Dann wandte er sich mit der Bitte um Vergebung an den Gott der Gnade, falls es einen

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