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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Mordy, »daß wir nach Hobbs Land gehen und diese sogenannten Götter einfach vernichten. Shan Damzel sagt, es seien höchstens ein Dutzend. Und dann werden wir schon sehen, ob eine Bedrohung existiert oder nicht.«
    »Macht er sich denn nicht mehr Sorgen über die Götter, die er auf Ahabar vermutet?« fragte Mordy Trust.
    »Ja, schon. Aber Ahabar hat eine große Armee, und die einzigen Ferntransmitter stehen in Fenice; das würde bedeuten, daß wir uns durch den halben Kontinent kämpfen oder Voorstod in einem zeitraubenden Prozeß infiltrieren müßten. Auf Hobbs Land hingegen gibt es nicht einmal eine Miliz. Höchstens ein Dutzend Sicherheitsleute. Mehr nicht.«
    »Taktisch günstiger, was?«
    »Nun, im Grunde rechne ich auf Hobbs Land überhaupt nicht mit Widerstand. Es handelt sich um einen Präventivschlag, mit dem eine potentielle Bedrohung ausgemerzt wird. Solange wir uns darauf beschränken, wird niemand sich groß darüber aufregen.«
    »Solange wir uns darauf beschränken. Dann werden wir also keine Waffen tragen.«
    »Quatsch«, sagte Churry lachend. Er freute sich schon richtig auf den Einsatz. »Vielleicht müssen wir ein paar Farmer einschüchtern. Weil es sich zumindest teilweise um eine Übung handelt, gehen wir natürlich in voller Ausrüstung.«
    * * *
    Sam, Jep und Samstag legten in Fenice einen Zwischenstop ein, um von der Königin Auszeichnungen entgegenzunehmen. Maire wurde postum ausgezeichnet. Auf Sams Bitte hin fand die Zeremonie im privaten Rahmen statt, obwohl Königin Wilhulmia eigentlich ein Zeremoniell vorgeschwebt hatte, bei der ihr königlicher Status besser zur Geltung gekommen wäre. Allerdings trug sie dann doch dem Umstand Rechnung, daß die Leute von Hobbs Land um Maire trauerten. Als sie Sam Girat den Orden von Ahabar um den Hals hängte und ihre Wange an seine drückte, fiel ihr auf, wie schlecht er aussah. In körperlicher Hinsicht schien er in Ordnung zu sein, doch er mußte schwere seelische Probleme haben.
    Bei der Zeremonie wurde verkündet, daß in Green Hurrah ein Mausoleum für Stenta Thilion errichtet werden würde. Der Palast veranlaßte eine planetenweite Ausschreibung für die beiden Grabinschriften. Eine dieser Inschriften sollte das Leben und das künstlerische Talent von Stenta Thilion würdigen; die zweite sollte eine Ächtung von Fanatismus jeglicher Art enthalten. Kurz nachdem die Königin dies verkündet hatte, verabschiedete sie Sam und seine Begleiter.
    Zur gleichen Zeit veranstalteten die Gharm, ohne daß auch nur ein Ahabarianer davon gewußt hätte, in Selmouth und Sarby Begräbnisse und dehnten ihre Aktivitäten dann auf Wolke, Scaery und Dutzende anderer Dörfer in Voorstod aus. Das Netz hatte bereits ganz Voorstod unterwandert, mit Ausnahme des Gebirges, die Grenze nach Green Hurrah unterquert, sich im fruchtbaren Boden schnell ausgebreitet und stieß nun nach Jeramish vor. Dem Netz voraus gingen ›Missionars‹-Gharm, die sich unauffällig verhielten und hier und da ein Begräbnis veranstalteten. Als der Winterregen einsetzte, hatten sich bereits auf halbem Weg bis Fenice Tchenka manifestiert. In den an Voorstod grenzenden Regionen von Ahabar registrierten die Biologen plötzlich das Erscheinen einer neuen Spezies, die von den Gharm wie alte Freunde begrüßt wurde.
    * * *
    Auf dem Mond Ninfadel brach Unruhe aus: Es erschienen Propheten, Wagen, Männer, Tiere, Frauen und Kinder, von denen viele noch an den Nachwirkungen des schmerzhaften Transmitterdurchgangs litten.
    Sie wurden von freundlichen Wächtern begrüßt, die ihnen sagten, daß sie sich nun auf Ninfadel, dem Mond Ninfadel befänden – was mit allgemeinem Unglauben und Zorn, geballten Fäusten und Flüchen quittiert wurde. Die Propheten waren jedoch unbewaffnet, im Gegensatz zu den Wachen. Diese ignorierten die Drohungen.
    »Wir haben neue Brunnen für euch und eure Tiere gebohrt. Wir haben Pferche für eure Herden errichtet. Dort draußen verläuft eine gelbe Linie. Solange ihr sie nicht überquert, seid ihr völlig sicher.«
    Dann hielten die Wachen und Vertreter des Büros für Umwelt- und Naturschutz vor den Leuten ihren üblichen Vortrag: Punkt Eins, Punkt Zwei, Punkt Drei etcetera. Anschließend gaben sie Schutzmasken und Nasenfilter aus. Nachdem alle damit ausgerüstet worden waren, waren die Bestände an Masken und Filtern praktisch erschöpft. Nach dem Vortrag erhoben die Gläubigen sich und gingen wütend davon, ohne überhaupt zugehört zu haben; Frauen und Kinder folgten

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