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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Transmitter ansteuern. Dazu müssen nur seine Koordinaten, der Planetendurchmesser und der Längengrad bekannt sein.
    Und wenn der Planet nicht katalogisiert ist, schaut man einfach in der Ephemeridentabelle nach und läßt sich von einem Computer die Sternzeit berechnen. Dann schickt man eine Anzahl von Sonden durch den Ausgangstransmitter und wartet auf ein Signal. Oder man schickt einige Soldaten hindurch, und sobald jemand auf einem Planeten materialisiert, sendet er ein Peilsignal, anhand dessen der Transmitter justiert wird. Es gibt fünf solcher Spähtrupps auf Enforcement, die bloß auf ihren Einsatz warten.«
    »So ist das also! Dann könnten die Voorstoder überall auftauchen!«
    »Aber es wäre kein sicherer Transfer. Sie müßten mit Verlusten rechnen. Ohne eine Gegenstelle, die laufend Korrekturberechnungen durchführt, läuft man nämlich Gefahr, entweder im Weltraum, unter der Erde oder im Meer zu rematerialisieren. Mit Hilfe eines guten Technikers indes könnten sie wirklich überall erscheinen. Aber das hast du wohl selbst schon gewußt; sonst hättest du dir nicht solche Sorgen gemacht.«
    Sam gestand sich ein, daß er sich noch viel mehr Sorgen gemacht hätte, wenn er das Problem schon früher in seiner ganzen Tragweite erkannt hätte. Dann bat er Emun, ihn zu entschuldigen, weil er zur Zentralverwaltung fliegen und sich darum kümmern müsse, daß die entsprechenden Warnungen herausgegeben würden.
    Er und Dern verbrachten den Nachmittag damit, verschiedene Personen und Behörden zu benachrichtigen: Königin Wilhulmia, das Transmitter-Referat auf Authority, Authority selbst, die Regierungen von Thyker und Phansure und die leitenden Gremien anderer Gürtelwelten.
    »Ninfadel«, rief Sam plötzlich. »Wo war ich nur mit meinen Gedanken, Dern. Ninfadel hätten wir zuerst benachrichtigen müssen!«
    Die Nachricht wurde sofort abgesetzt. Sie wurde nicht bestätigt, aber damit hatten sie auch nicht gerechnet. Die Rückmeldung würde über Ahabar erfolgen, und das dauerte einige Zeit.
    Königin Wilhulmias Mitarbeiter leiteten die Meldung an sie und Kommandeur Karth weiter; dieser versuchte Ninfadel zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Auch alle anderen Versuche, Kontakt zum Außenposten aufzunehmen, schlugen fehl. Ahabar hatte keinen Zugriff zum Transmitter auf Ninfadel.
    Tags darauf startete ein Schiff mit einer Kompanie Marinesoldaten, die alle schon auf Ninfadel im Einsatz gewesen waren. Die Schiffe wurden so selten eingesetzt, daß die Startvorbereitungen einige Zeit in Anspruch nahmen. Königin Wilhulmia und diejenigen Berater, die über die Lage informiert waren, verfolgten den Start des Schiffes mit beträchtlicher Sorge.
    Auf Thyker hingegen stießen die Warnungen auf taube Ohren.
    »Ich kann mir nicht vorstellen«, sagte Reticingh, »daß tausend Voorstoder mit ihren Familien viel Schaden auf Thyker anrichten würden.«
    »Leben auf Ninfadel nicht auch die Porsa?« fragte Merthal. »Ich frage mich, ob sie vielleicht auch durch den Transmitter kommen. Eine Porsa-Plage hätte uns jetzt gerade noch gefehlt.«
    Daraufhin änderte Reticingh seine Meinung hinsichtlich des Schadenspotentials. Er ordnete eine planetenweite Überwachung an und benachrichtigte die biologische Forschung.
    Auf Phansure wurde ebenso verfahren. Die Patrouillen in den dünn besiedelten Gebieten wurden verstärkt. Die Satellitenüberwachungssysteme wurden darauf programmiert, Alarm auszulösen, wenn sie das für Transmitteraktivitäten charakteristische Flimmern in Gegenden ohne regulären Transmitterbetrieb registrierten.
    Weder die Bewohner von Hobbs Land, Thyker oder Phansure und nicht einmal die Ahabarianer selbst hielten es für möglich, daß die Voorstoder ihren momentanen Aufenthaltsort verlassen würden oder sogar schon verlassen hatten. Acht Tage nach dem Überfall auf Hobbs Land indes wurden fünfhundert Propheten und dieselbe Anzahl Gläubige durch den archaischen Transmitter in den großen Empfangsbereich auf Enforcement abgestrahlt. Sie hatten den Transmitter auf Ninfadel nicht einmal justieren müssen. Sie brauchten nur die von Ornil und Faros übermittelten Koordinaten einzugeben und zu einem bestimmten Zeitpunkt massenhaft auf Enforcement zu erscheinen. Zuvor hatten Ornil und Faros noch die Wachoffiziere umgebracht und die Alarmanlage deaktiviert. Außer ein paar Leuten, die in ihren Quartieren eingesperrt waren, befanden der Mond und die Armee von Enforcement sich nun in den Händen von Voorstod.
    »Awateh«,

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