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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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aufrechterhalten. Je weiter die Soldaten von Authority entfernt sind, desto problematischer wird die Umprogrammierung; die Änderungen müssen mehrmals wiederholt werden. Deshalb beruht die Einsatzplanung auch darauf, daß die Exterminatoren die kleinen Kameraden jeweils vor Ort umprogrammieren.«
    »Falls Authority unsere Warnung erhält…« So, wie Sam das ›falls‹ betonte, glaubte er selbst nicht daran. Nein. Es würde ganz anders kommen. Da lauerte etwas, das sich seinen Blicken entzog. Schicksal. Dunkle Mächte, die sich bekämpften, wie Titanen, die tief unter der Oberfläche dieser Welt miteinander rangen. Was ging hier vor?
    Das Land stieg abrupt an, und dann zeichneten sich die Umrisse der Steilhänge des Hochplateaus im Sternenlicht ab.
    »Falls Authority unsere Warnung erhält, können sie die Programmierung der Armee ändern. Sofern Authority über die Paßworte verfügt«, schloß Emun.
    »Was nicht der Fall ist«, sagte Theor Close mit unnatürlich ruhiger Stimme. »Das erste, was bei einer Übernahme geschieht, ist die Änderung der Paßworte.«
    »Nun ja«, sagte Emun. »Nur daß es einen Overridebefehl gibt, der allein den einundzwanzig Mitgliedern von Authority bekannt ist und der nicht geändert werden kann. Dieser Befehl ist in jedem Soldaten gespeichert, und wenn man versucht, die Sperre aufzuheben, zerstört die Speichereinheit sich selbst. Sie ist nach dem Failsafe-Prinzip konzipiert.«
    »So, so«, sagte Theor. »Wenn man die Kontrolle über die Armee erlangen will, greift man also zunächst Authority an und versucht, alle einundzwanzig Mitglieder zu eliminieren, bevor jemand den Overridebefehl gibt.«
    »O Gott«, sagte Sam, dem Fürchterliches schwante. »Willst du damit sagen, daß Enforcement außer Kontrolle sei und wir die Armee nicht aufhalten können? Daß niemand sie aufhalten kann?«
    »Genausowenig wie die Seuche auf Thyker«, sagte Theor düster.
    Sie stiegen bis zur Abbruchkante des Hochplateaus empor und sondierten das in der Dunkelheit liegende Terrain, die Hügel, Täler und Wälder. Zu ihrer Linken, ziemlich weit entfernt, lag der Blasensee, über dem eine in allen Farben des Regenbogens schillernde Wolke aufstieg. Ganz in der Nähe dräute der Neue Wald. Unter ihnen erstreckte sich die wundervolle Landschaft von Hobbs Land, mit ihren Canyons und Flüssen, Hügeln und Höhlen. Im Westen war ein Flackern zu erkennen, ein scharlachrotes Glimmen in der Dunkelheit.
    »Dort«, sagte Theor. »Dort ist etwas herausgekommen.«
    Sam ging tiefer, bis der Gleiter dicht über den Baumkronen dahinjagte und hielt dann auf das Flimmern zu, wobei er dem Verlauf der Täler folgte.
    Zu ihrer Linken, in überhöhter Position, tauchte plötzlich eine Leuchterscheinung auf, die einer Sternschnuppe glich.
    »Sie schicken eine Späher-Konfiguration hindurch«, sagte Emun, »um die Entfernung zu ermitteln. Sie haben noch nicht die genauen Koordinaten.«
    »Konfiguration?«
    »Ein kubisches Gitter aus Spähern. Nach ihrer Ankunft strahlen sie durch den noch immer geöffneten Transmitter ein Signal ab. Das tun sie auf jeden Fall, selbst wenn sie unter der Erde, in der Luft oder im Weltraum materialisieren. Die Signale der Späher, die dicht über oder auf einem Planeten materialisieren, ergeben dann in ihrer Gesamtheit eine topographische Darstellung der Oberfläche. Dann werden Bojen durch den Transmitter geschickt, um die Stelle zu markieren, und zuletzt folgen die restlichen Soldaten. Die Bojen dienen als Quasi-Gegenstelle und halten den Transmitter offen. Natürlich nur im Ein-Weg-Modus.«
    »Dann war das, was wir eben gesehen haben, eine solche Boje?«
    »Sie hat sich in einen Meteor verwandelt.« Emun zeigte nach oben. »Dort ist noch eine. Wenn wir auf der Oberfläche stünden, würden wir die Schockwellen der unterirdisch detonierten Bojen spüren. Diese Konfiguration ist ziemlich breitgefächert. Wer auch immer sie losgeschickt hat – er ist ein blutiger Anfänger.«
    Theor nickte zustimmend. »Wer auch immer das war – er kennt zwar die Theorie, aber nicht die Praxis. Eine gigantische Verschwendung, aber deshalb verwenden sie auch billige Späher. Ich vermute, daß sie aus nicht viel mehr als einem Triebwerk und einem Signalgeber bestehen.«
    »Hast du nun genug gesehen?« fragte Sam geistesabwesend. Es geschah zwar hier und jetzt, aber die Ursachen waren weit in Raum und Zeit entfernt. »Bist du nun auch der Ansicht, daß wir die Siedlungen warnen sollten?«
    »Sie haben das

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