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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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wäre nach Thyker zurückgekehrt und jemand von Hobbs Land hätte ihr den Kopf weggeschossen; was glaubst du, wäre dann wohl passiert?«
    »Die Prophetin ist… war ein menschliches Wesen.«
    »Das waren die Hunderte von Leuten, die ihr getötet habt, auch.«
    »Ich habe überhaupt niemanden getötet.«
    »Aber du warst dafür verantwortlich.«
    Nun verwoben die Alpträume von den Porsa sich mit Visionen von verstümmelten Körpern und Kindern, die schreiend vor ihm davonliefen. Shan wäre am liebsten tot gewesen.
    Phansure willigte ein, in Rekordzeit einen Transmitter zu produzieren. Die Teile, einschließlich diverser Ersatzteile für den Fall von Transportschäden, sollten über Thyker nach Hobbs Land versandt werden, wo Theor Close und Betrun Jun den Transmitter montieren und installieren würden. Zu diesem Zeitpunkt würden die Leute auf Thyker deutlich an Gewicht verloren haben, und die Zwangsarbeiter durften sich bei ihrer Rückkehr auf einen unfreundlichen Empfang einstellen. Falls sie überhaupt zurückkehrten. Mit Ausnahme von Shan Damzel waren die Baidee nämlich zu einem langjährigen Arbeitseinsatz auf Hobbs Land verurteilt worden, wo sie den Transmitter mit bloßen Händen, ohne maschinelle Unterstützung, beschicken mußten, bis die Siedler von Hobbs Land zu der Ansicht gelangten, daß die Reparationsleistungen erfüllt worden waren.
    Jebedo Quillow, der Onkel von Willum R., sagte, eher würde die Hölle einfrieren, als daß er die Reparationen als abgeschlossen betrachtete. Dern Blass, der noch immer um Tandle trauerte, war derselben Meinung. Sie standen nicht allein mit ihrem Entschluß, den Arm der Prophetin solange auf Hobbs Land zu behalten, bis er alt und grau geworden war. Nur acht Tage nach dem Überfall kamen die Sträflinge durch den Kampftransmitter. Die Justiz von Thyker hatte das, was sie für Recht erkannte, schon immer mit bewundernswerter Schnelligkeit in die Praxis umgesetzt. Bis auf drei Personen kamen alle wohlbehalten an. Einer wurde bei der Rematerialisierung falsch zusammengesetzt, und die anderen beiden materialisierten überhaupt nicht. Dieser Vorfall führte zu der Erkenntnis, daß die Kampftransmitter nicht hundertprozentig zuverlässig waren und daß Howdabeen Churry das auch gewußt hatte.
    Im folgenden fragte Howdabeen Churry sich, ob die Todesstrafe letztendlich nicht doch gnädiger gewesen wäre.
    * * *
    Am Tag der Ankunft der Sträflinge betrat Emun Theckles zögernd Sam Girats Büro in der Siedlung Eins, um ihn daran zu erinnern, was er bezüglich des Transmitters gesagt hatte.
    »Welcher Transmitter?« fragte der in Gedanken versunkene Sam düster.
    »Der Transmitter, den die Voorstoder besitzen. Vor dem Überfall der Baidee wolltet du und Dern Blass jemanden davon verständigen. Dann habt ihr es wohl vergessen. Zumindest habe ich nichts mehr davon gehört.«
    »Ich habe es wirklich vergessen«, sagte Sam und zählte die Tage, die seit dem Angriff vergangen waren. Sechs oder sieben. So genau wußte das niemand.
    »Wen wollen wir informieren?« fragte Emun.
    Müde rieb Sam sich den Kopf. »Königin Wilhulmia sollte es als erste erfahren. Authority müßte wohl auch informiert werden.«
    »Ich werde erst dann wieder ruhig schlafen, wenn das erledigt ist«, sagte Emun mit zittriger Stimme. »Nach dem, was du auf dem Hochplateau gesagt hast, betrachten die Propheten dich als ihren Todfeind. Dich, Jep und Samstag. Mir würde die Vorstellung nicht gefallen, daß mein Feind einen Transmitter hat, der ihn direkt auf meiner Veranda absetzt.«
    Sam hielt das für eine Übertreibung. »Theor Close hat so etwas gesagt, nicht wahr?«
    »Dieser Transmitter ist wahrscheinlich noch ein altes Exemplar von der Art, mit der die Menschen die Erde verlassen haben und wie sie noch immer von der Armee verwendet werden.«
    Sam starrte den alten Mann ungläubig an. »Wie er von der Armee verwendet wird?«
    »Enforcement wäre nicht von großem Nutzen, wenn sie auf die existierenden Transmitter angewiesen wären, nicht wahr? Natürlich haben die öffentlichen Transmitter eine Gegenstelle. Das gilt im Grunde für alle Transmitter. Sowohl Festziel- als auch frei programmierbare Transmitter verfügen immer über eine Gegenstelle, weil das die sicherste Art der Beförderung ist. Der Baidee-Transmitter hat ebenfalls nach diesem Prinzip funktioniert. Aber militärische Transmitter, wie sie auch von Enforcement verwendet werden, benötigen keine feste Gegenstelle. Man kann jeden beliebigen

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