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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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murmelte der kniende Altabon Faros mit gesenktem Kopf und dachte dabei an Silene.
    »Treuer Sohn«, erwiderte der Awateh. Der Transmitterdurchgang, bei dem man immer das Gefühl hatte, das Innerste würde einem nach außen gekehrt, hatte ihm nicht behagt. Um den Gedanken an den nächsten Durchgang zu verdrängen, überflog er den weitläufigen Empfangsbereich, der genug Platz bot, um die größten Transmitter, die jemals gebaut und die größten Soldaten, die jemals konstruiert worden waren, aufzunehmen. Die Transmitter selbst wirkten wie gigantische Brückenbögen. »Können wir die Verbindung nach Ninfadel aufrechterhalten?« fragte er Faros.
    »Das ist möglich, Awateh«, antwortete Halibar Ornil an seiner Stelle, »wenn es einen triftigen Grund dafür gibt.«
    Der Awateh wollte sich nämlich für den Notfall ein Schlupfloch offenhalten; allerdings hatte er nicht vor, ihnen das auf die Nase zu binden. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und schaute Ornil grimmig an.
    »Das ist ein Befehl! Genügt dir das als Begründung?«
    Ornil warf sich vor ihm auf den Boden. Das war durchaus keine ausreichende Begründung. Einen Zwei-Wege-Transmitter im Bereitschaftszustand unbeaufsichtigt zu lassen, war ein höchst riskantes Unterfangen. Allerdings wurde von den Gläubigen bedingungsloser Gehorsam verlangt. »Gewiß, Awateh«, murmelte er also.
    »Steh auf«, sagte der Awateh und stupste ihn mit dem Zeh an. »Wohin führt dieser andere Transmitter?« Er wies auf den zweiten großen Transmitter des Empfangsbereichs.
    »Er ist auf Authority programmiert, Eure Heiligkeit. Die Soldaten sind präpariert und einsatzbereit. Wir werden sie hindurchschicken, sobald Ihr es befehlt.«
    »Wie gelangen wir nach Hobbs Land?« fragte einer der Söhne des Propheten. »Der Awateh will zuerst nach Hobbs Land gehen.«
    Faros drehte sich um und deutete auf einen weiteren großen Transmitter, der sich in einiger Entfernung von den beiden fest installierten Transmittern befand. »Ein Armee-Transmitter, Eure Heiligkeit. Sobald Ihr bereit seid, werden wir ihn programmieren.«
    »Programmieren?«
    »Auf Hobbs Land, Eure Heiligkeit.«
    »Man sollte annehmen, daß das schon längst geschehen sei«, knurrte einer der Söhne. »Der Awateh hat es schon vor langer Zeit angeordnet.«
    »Vergebt uns«, sagte Faros. »Aber die Transmitter auf Hobbs Land wurden bei der Invasion der Baidee zerstört. Dieses Gerät ist das einzige, das uns Zugang nach Hobbs Land ermöglicht, und weil es ein Überraschungsangriff werden soll, dürfen wir den Transmitter erst unmittelbar vor dem Einsatz programmieren. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die Euch daraus erwachsen, aber es liegt nun einmal in der Natur des Geräts…«
    »Das macht nichts«, sagte der Awateh mit einem sadistischen Grinsen. »Dann schicken wir die Soldaten eben zuerst nach Authority. Ich will ihrem Abmarsch beiwohnen.«
    * * *
    Sam Girat wachte mitten in der Nacht auf, als ob er eine Vision gehabt hätte. Er stand auf, zog sich an und verließ das Bruderhaus, wobei er Theor Close und Betrun Jun über den Weg lief. Sie kamen aus der Richtung der Gästequartiere, wo sie sich in den letzten Tagen aufgehalten hatten. Weil der Kampftransmitter zur Zeit die einzige Verbindung zum System darstellte und weil die Fehlerquote des Geräts mindestens zwanzig Prozent betrug, hatten die beiden Ingenieure in weiser Voraussicht darauf verzichtet, durch den Transmitter nach Phansure zurückzukehren. Statt dessen waren sie auf Hobbs Land geblieben, hatten die Schönheiten des Planeten erkundet und Vorbereitungen für die Installation des avisierten Transmitters getroffen. Es war günstiger, zwei Ingenieure vor Ort zu haben, als andere durch einen Transmitter zu schicken, der sie vielleicht direkt in einen Gasplaneten oder in den Weltraum katapultierte. Die Transmitter-Ingenieure auf Phansure hatten sich dieser Sichtweise eher zögernd angeschlossen. Die Transmitter-Techniker hielten sich nämlich für Koryphäen auf diesem Gebiet und reagierten entsprechend eifersüchtig, wenn Ingenieure anderer Sparten ihnen Konkurrenz machten. Selbstmörder waren sie allerdings auch nicht. Also schickten sie Informationen durch den Transmitter, anstatt selbst hindurchzugehen.
    Dann gesellten sich noch Emun und Mard Theckles zu den drei Männern, die unschlüssig auf der Straße herumstanden.
    »Ärger«, sagte Emun nur. »Ich rieche ihn förmlich. So hat es auf Enforcement auch immer gerochen, bevor einer der Zombies Amok

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