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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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tausendsten Mal an, der Königin darzulegen, was Voorstod von Ahabar wollte.
    »Unabhängigkeit, Eure Pazifistische Sublimität.« Um diese Forderung zu unterstreichen, hob er den Zeigefinger.
    »Vergiß die Sublimität, Ornice. Und wenn wir von Voorstod sprechen, können wir das Pazifistisch auch gleich vergessen. Nenn mich Uriul, wie du mich schon als Kind genannt hast. Was liegt an?«
    »Uri, sie verlangen die Unabhängigkeit.« Er wedelte mit dem Zeigefinger und wollte auf den zweiten Punkt zu sprechen kommen.
    »Sie sind bereits unabhängig. Wir haben ihnen schon tausendmal versichert, daß wir ihnen die Herrschaft über Voorstod nicht streitig machen wollen. Wir hatten ihnen das schon zugesichert, als sie aus dem verdammten Transmitter krochen und sich das Land unrechtmäßig aneigneten. Und seitdem haben wir es ihnen tausendmal gesagt.«
    »Außerdem verlangen sie die Auslieferung ihrer Gharm, Uri. Aber das weißt du ja schon.« Nun hob er den Mittelfinger.
    »Siehst du, Ornice, du tust es auch schon. Du sagst ihre Gharm, als ob du ihren Besitzanspruch anerkennen würdest.«
    »Das hat sich so eingeschlichen, Sublimität«, sagte er errötend.
    »Bei mir aber nicht. Ich werde nie ihre Gharm sagen. Ist der Dichter Vlishil Teermot, der den Sabarty- Preisgewonnen hat, etwa ihr Gharm? Ist die Harfenspielerin Stenta Thilion etwa ihre Gharm? Sind die Landschaftspfleger, die das Vhone-Tal vor drei Generationen in eine blühende Landschaft verwandelt hatten, etwa ihre Gharm? Sollen wir sie vielleicht zusammentreiben und an Voorstod ausliefern, damit sie gefoltert und exekutiert werden, wo die Gharm seit über fünf Generationen als freie Leute in Ahabar leben?«
    Ornice schüttelte nur großväterlich den Kopf. Sie seufzte und strich über den Spitzenkragen, den sie in diesem Augenblick wie eine zu enge Halskrause empfand. »Hat deine Tochter etwas Wichtiges erfahren?«
    Ornice schaute sich gehetzt um und legte sich den Finger auf die Lippen. »In welcher Beziehung sie zu mir steht, ist geheim, Uri. Lurilile glaubt, es würde mir schaden, wenn sich herumspricht, daß sie eine Spionin ist.«
    Die Königin nickte. Die Tätigkeit eines Spions war oft kompromittierend. Das hatte man ihr zumindest gesagt. Ornice war nicht damit einverstanden gewesen, daß seine Tochter den Beruf einer Spionin ergriff, aber Lurilile hatte sich nicht davon abbringen lassen.
    »Du bist doch eine Frau!« hatte Ornice unverzeihlicherweise gesagt.
    »Die Königin auch!« hatte seine Tochter erwidert und ihm damit den Wind aus den Segeln genommen. Und nicht nur das, Lurilile war bei der Königin vorstellig geworden und hatte um ihre Unterstützung gebeten. Lurilile war nämlich ein Dickkopf. Sie stammte aus einer alten Familie, die für ihre Charakterstärke bekannt war. »Jemand muß etwas gegen diese Voorstoder unternehmen«, hatte sie gesagt. »Warum sollte ich das nicht sein, nur weil ich eine Frau bin?«
    »Die Sache kann aber unangenehm werden«, hatte die Königin ihr zu bedenken gegeben. »Spionage ist nämlich ein schmutziges Geschäft.«
    »Es ist sicher auch nicht unangenehmer, als von einer Terroristen-Bombe zerfetzt zu werden«, hatte Lurilile erwidert, und die Königin erteilte ihre Zustimmung.
    Schöne, starke Lurilile. Die Königin dachte oft an sie und wünschte ihr alles Gute.
    »Weiß sie schon, wer die Bestechungsgelder angenommen hat?«
    »Sie hat sich mit einem von Thyker stammenden Mitglied von Authority angefreundet. Über seine Kontakte hat sie zwar viel in Erfahrung gebracht, aber nichts, was Authority als Beweis anerkennen würde.«
    Die Königin schnaubte. »Wer auch immer diese Bastarde bezahlt, er geht äußerst vorsichtig zu Werke.« Sie seufzte. »Was gibt es sonst noch Neues in Voorstod?«
    »Uri, weshalb fragst du, wenn du es schon weißt?«
    Sie nickte knapp. »Manchmal möchte ich es einfach von dir hören, Ornice. Manchmal muß ich es einfach von jemand anders hören, um mich davon zu überzeugen, daß es nicht bloß ein Alptraum ist.«
    »Es ist kein Traum«, sagte er und verneigte sich. »Wie ich bereits sagte, bin ich heute morgen über Voorstods aktuelle Forderung informiert worden.« Erneut hob er Zeige- und Mittelfinger, wobei er die übrigen in Reserve behielt.
    »Was denn noch?« fragte sie. »Was wollen sie denn noch?«
    »Die drei südlichen Provinzen, in denen Voorstoder mit Ahabarianern Mischehen eingegangen sind, wo die Leute die Religion verwässert haben oder ganz von ihr abgefallen sind und

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