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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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die Blöcke dorthin zurückzubringen, wo sie sie geklaut hatten. So sind Kinder eben.«
    »Weshalb schicken wir die Makepeace nicht nach Ninfadel. Die Porsa errichten keine Bauwerke.« Diesen Vorschlag, der zögernd von einem Repräsentanten der Monde und des Gürtels eingebracht wurde, quittierten die anderen mit einem Heiterkeitsausbruch.
    »Feuern wir sie doch einfach«, knurrte jemand, wahrscheinlich ein Hoch-Baidee.
    »Degradieren«, schwächte ein anderer diese Forderung ab.
    »Rausschmeißen«, grummelte derjenige, der das Lied gepfiffen hatte.
    »Wir könnten das Problem auch folgendermaßen lösen, indem wir dem Büro für Umwelt- und Naturschutz empfehlen, ein Forschungsteam nach Hobbs Land zu schicken«, machte Rasiel Plum schließlich von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch. »Genau das verlangt die Makepeace auch. So hätten wir uns geschickt aus der Affäre gezogen. Wann haben wir zuletzt ein Forschungsteam nach Hobbs Land geschickt…« Er gab die laufende Nummer des aktuellen Berichts in den Computer ein und startete anhand der Suchkriterien Regierungsamtliche Maßnahmen und Hobbs Land eine Abfrage. Ein weiterer Tastendruck, und dann hatte er den Zeitraum. »Zuletzt vor dreiunddreißig Lebens-Jahren, zumal es sich nur um Luftaufnahmen gehandelt hatte«, schloß er.
    »Seit dem Beginn der Besiedlung haben wir doch einen Außendienstmitarbeiter dort stationiert«, wandte eine ältere Frau von Ahabar ein. »Obwohl seine Anwesenheit völlig überflüssig war. Im Grunde ist das ganze Verwaltungspersonal auf Hobbs Land überflüssig. Weshalb macht diese Person dann einen solchen Aufstand?«
    »Das weiß wohl nur Zilia«, erwiderte Rasiel Plum lächelnd. »Sie kommt sich wahrscheinlich überflüssig vor. Doch sollten wir uns nicht erst davon überzeugen, daß sie sich wirklich irrt, bevor wir sie entlassen?«
    Die Ratsmitglieder schauten in die Runde, um anhand der Mimik und Gestik ihrer Kollegen auf deren Meinung zu schließen. Niemand schien indes den leisesten Zweifel zu hegen, daß auf Hobbs Land etwas nicht in Ordnung war.
    »Ich finde, wir sollten ihrer Bitte bezüglich einer Untersuchung der Dörfer und Tempel entsprechen«, sagte Rasiel, »und die Angelegenheit an das Büro für Umwelt- und Naturschutz weiterleiten.«
    Das Gremium geriet in Wallung, und es entspann sich eine gedämpfte Diskussion. Einer Bitte zu entsprechen war eine gute Sache. Ein Team hinzuschicken war indes keine so großartige Idee. Wenn aber noch gar keine Untersuchung der Monumente erfolgt war, dann konnte man das genausogut auch jetzt erledigen. Zumal der diesjährige Etat von Authority noch nicht ausgeschöpft war. Sei’s drum, murmelten sie. Empfehlen wir eben ein Forschungsteam.
    »Dürfte ich um eine formelle Aussprache bitten?« fragte Rasiel Plum, worauf auch sofort einige Wortmeldungen erfolgten.
    Beim Büro für Umwelt- und Naturschutz stieß die Empfehlung jedoch auf völliges Desinteresse. Nachdem das Büro sich der Sache widerwillig angenommen hatte, beschloß man, die Empfehlung mit einem aus drei Mann bestehenden Baidee-Team von Thyker umzusetzen; hauptsächlich deshalb, weil diese Truppe zufällig auf Abruf bereitstand. Außerdem wurde beschlossen, Zilia Makepeace erst dann von dem Team zu unterrichten, wenn es schon in der Luft war.
    »Das letzte, was wir jetzt gebrauchen können«, sagte der Büroleiter, »sind frisierte Beweise.«
    * * *
    Der Seuche, die Thyker vor einer Generation heimgesucht hatte, waren sehr viele Menschen und Tiere zum Opfer gefallen; viele Spezies starben aus. Auch nachdem die Seuche unter Kontrolle gebracht worden war, wußte niemand, ob sie nicht erneut ausbrechen würde, so daß ein Exodus zu anderen bewohnbaren Welten stattgefunden hatte. Insbesondere die Gürtel-Welten Bounce und Pedaria hatten eine große Anzahl Non-Baidee-Immigranten von Thyker aufgenommen; andere Gruppen hatten erwogen, weit außerhalb des Orbits von Phansure nach einer neuen Heimat zu suchen, obwohl es dort draußen kaum bewohnbare Planeten gab.
    Nach Phansure kam Celphius, ein Eisplanet, auf dessen Ringen sich überwiegend Prospektoren tummelten, die dort nach den ergiebigen Edelsteinvorkommen schürften. An Celphius schloß sich der riesige Gasplanet Tandorees mit mehreren Ringen und Dutzenden potentiell bewohnbarer Monde an. Und nach Tandorees kamen noch der blaue Siphir und ganz weit draußen der kalte Omnibus. Der Leerraum jenseits des Systems, mit seinen Kometen und dem kosmischen Trümmerfeld, wurde

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