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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Ingenieur hierher schicken, der eine Strukturanalyse erstellt, oder ob sie nicht gleich den ganzen Planeten auf architektonische Hinterlassenschaften absuchen wollen. Eine solche Untersuchung hat bisher nämlich nicht stattgefunden«, sagte sie nachdenklich. »Ja, das ist eine wirklich gute Idee. Zumindest wüßten wir dann, womit wir es überhaupt zu tun haben. Bei einer Katalogisierung der Objekte würde der Planet gleichzeitig auch erforscht. Auf dem Hochland gibt es nämlich viele verfallene Dörfer.«
    Seufzend schüttelte er den Kopf. Zilia verhielt sich recht rational, zumindest für ihre Verhältnisse. »Dann tu es eben, wenn du es für deine Pflicht hältst. Komm jetzt, Zilia. Es wäre schade um den schönen Abend. Wenn du Angst vor wilden Tieren hast, machen wir halt einen Spaziergang durch die Siedlung.«
    * * *
    Die A- und B-Mannschaften der Siedlung Eins traten im Halbfinale gegen die A- und B-Teams der Siedlung Drei an. Weil das A-Team der Siedlung Eins einige sehr junge Spieler in seinen Reihen hatte – einschließlich Willum R., der gerade fünfzehn geworden war –, rechnete niemand mit einem Erfolg. Deshalb war man angenehm überrascht, als die Mannschaft wenigstens ein Unentschieden erzielte.
    »Ihr habt gemogelt; sonst hättet ihr verloren«, pöbelte ein frustrierter Spieler der Siedlung Drei in der Kabine Willum R. an. In den Siedlungen herrschte eine recht liberale Einstellung, und deshalb tummelten sich neben Spielern beiderlei Geschlechts auch noch Besucher im Umkleideraum.
    »Wir haben nicht gemogelt!« rief Willum R., den diese Anschuldigung hart getroffen hatte. »Das ist eine elende Lüge.«
    »Vernor Soames«, rügte der Trainer der Siedlung Drei seinen Mann, »das ist unsportliches Verhalten. Entschuldige dich bei dem Spieler.«
    »Trotzdem geht das nicht mit rechten Dingen zu«, nörgelte Vernor. »Die Siedlung Eins gewinnt zu oft. Dieser merkwürdige Gott ist eine Art Glücksbringer für sie. Die anderen Siedlungen haben so etwas nicht.« Sein Onkel Jamel, der schon seit geraumer Zeit verschwunden war, hatte das auch immer gesagt.
    »Der Gott ist tot!« sagte Willum R. patzig. »Er ist vor langer Zeit gestorben.«
    »Sagst du«, entgegnete Vernor fast unhörbar.
    »Vernor«, knurrte der Trainer.
    »Ich entschuldige mich«, sagte Vernor, wobei er indes kurz den Zeigefinger krümmte und die Entschuldigung somit entwertete.
    Horgy hatte sich auf der Toilette eingeschlossen und lauschte der Auseinandersetzung. Die anderen Siedlungen unterstellten der Siedlung Eins also ›Vorteilsnahme‹. Interessant. Vielleicht wußte Sam auch davon. Zweifellos wußte er davon. Wahrscheinlich hatte er den Druck, der als Topman auf ihm lastete, nicht mehr ausgehalten. Im bisherigen Verlauf der Dienstreise hatte Horgy nur Gutes über Sam zu hören bekommen; es war aber durchaus möglich, daß die Leute sich nur aus Gründen der Loyalität lobend über ihn äußerten. Wo die Siedlung Eins nun ihren Vorsprung gegenüber den anderen Siedlungen verlor, würde sich das vielleicht bald ändern.
    Und dann war da noch die merkwürdige Begebenheit mit diesem Ding, das Sam angegriffen hatte. War Sam überhaupt angegriffen worden? War es wirklich ein Tier gewesen, das er getötet beziehungsweise schwer verletzt hatte? Oder hatte es sich etwa um einen Menschen gehandelt? Vor einiger Zeit war nämlich ein Mann aus der Siedlung Drei verschwunden. Wie war noch gleich sein Name gewesen?
    Nun, morgen würden sie sich den Ort einmal ansehen, an dem der Kampf stattgefunden hatte. Sie würden die Knochen aufsammeln und zur Zentralverwaltung mitnehmen. Dern würde sich sicher sehr dafür interessieren. Natürlich würde er die Sache geheimhalten. Dern legte nämlich keinen Wert darauf, daß Biologen und Zoologen aus dem ganzen System in Hobbs Land einfielen, um diese potentiell neue Lebensform zu erforschen. Das würde nur zu Produktionsausfällen führen. Nein, Dern würde den Vorfall geheimhalten. Aber er, Horgy, würde alles daransetzen, der Sache auf den Grund zu gehen.
    * * *
    Das Gremium Authority bestand aus einundzwanzig, auf Lebenszeit ernannten Mitgliedern, die unbeschränkte Macht über alle Planeten und Monde des Systems ausübten. Inoffiziell galt die Bezeichnung Authority jedoch für den Mond, auf dem dieses Gremium tagte, einschließlich der restlichen Bewohner, ob sie nun Mitglieder einer offiziellen Körperschaft waren oder nicht. Zu diesen Körperschaften zählten der Verteidigungsrat, der

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