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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Stimme, ohne die Konstrukte anzuschauen. »Zasper und Danivon würden mich nicht im Stich lassen; Danivon und ich würden Zasper nicht im Stich lassen. Und ich würde Danivon schon gar nicht im Stich lassen.«
    »Das würdest du nicht?« fragte er. »Das würdest du nicht, Fringe?«
    »Beauftragte lassen ihre Kameraden nicht im Stich«, sagte sie steif und ignorierte seine ausgestreckte Hand. »Verdammt, Danivon. Beweg dich!«
    »Du würdest mich nicht im Stich lassen?« fragte Danivon sie leise.
    »Wir halten zusammen«, sagte sie zu ihm. »Nein, ich würde dich nicht im Stich lassen, Danivon Luze. Hast du das denn wirklich geglaubt?«
    Er berührte ihr Gesicht, und sie ließ es geschehen. »Schafft ihr beide es zu Fuß?« fragte sie.
    »Glaubt ihr, daß diese Ungeheuer auch schon westlich von hier sind?« fragte Danivon.
    »Sie haben vielleicht schon große Gebiete besetzt«, sagte Zasper.
    »Das wäre unlogisch«, widersprach Fringe. »Wieso sollten sie Zeit mit der Besetzung von Gebieten vergeuden, in denen es keine Menschen gibt.«
    »Gute Idee«, sagte Danivon. »Dann werden wir dorthin gehen.«
    »Wohin?«
    »Dorthin, wo es keine Menschen gibt. Wir halten uns von den Siedlungen fern, wodurch wir vielleicht einen Vorsprung vor den Monstern bekommen. Wenn alles klappt, kommst du zurück und holst uns ab. Wir werden dem Fluß folgen.«
    Danivon beschäftigte sich damit, die Boxen im Gleiter zu verstauen, wobei er versuchte, ihnen nicht in die Augen zu schauen. Die Boxen heulten noch immer, jedoch nicht mehr so laut, als ob sie ihren Schrecken nun hinausgeschrien hätten oder erschöpft wären.
    »Die anderen sind nach Westen gegangen«, sagte Zasper zu Fringe. »Sie sind jenseits der Großen Mauer. Der Kapitän sagte mir, es gebe eine Schlucht flußaufwärts, und irgendwo dahinter müßtest du sie finden. An dem Ort, den Jory als Nirgendwo bezeichnet.«
    »Ich werde euch abholen.«
    »In Ordnung. Wir werden schon durchkommen.«
    »Zasper. Danke, daß du gekommen bist.«
    »Wie du schon sagtest. Wir Beauftragten halten zusammen.« Er beugte sich zu ihr. »Geh zu Jory zurück, Mädchen. Bleib in ihrer Nähe. Versprich es.«
    Sie sah ihn besorgt an. »Jory? Wenn du es sagst, Zas.«
    »Versprich es.«
    »Versprochen.«
    Er trat zurück, als der Gleiter startete. Tentakelartige Schemen wuchsen aus dem Stein, wickelten sich um das Fahrwerk und versuchten, den Gleiter herunterzuziehen. Zasper und Danivon zerstrahlten sie und sahen dem Gleiter nach, der abhob und einen westlichen Kurs einschlug.
    »Komm mit, alter Mann«, sagte Danivon. »Es sei denn, du willst dich mit diesen Geräten näher bekanntmachen.«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Wortlos liefen die beiden in westlicher Richtung davon, stiegen vom Felsvorsprung hinunter, auf dem sie gestanden hatten und gingen am grasbewachsenen Flußufer entlang.
    Über ihnen brachte Fringe den Gleiter in eine Schräglage, um ihren Abzug zu beobachten: Danivon hatte die Führung übernommen, und Zasper folgte ihm in geringem Abstand. Die Sicht verschwamm, und sie blinzelte, um wieder Durchblick zu bekommen. Dann ging sie in den Tiefflug und flog über dem Wasser flußaufwärts.
    »Sind sie gut weggekommen?« rief eine der Boxen.
    »Sie sind unter uns«, sagte sie. »Nichts hält sie auf, soweit ich es erkenne.«
    »Du kannst uns irgendwo absetzen und sie aufsammeln.«
    »Das werde ich auch tun. Wenn ihr in Sicherheit seid.«
    »In Sicherheit…« Die Box stieß mehrere Laute aus, die Fringe erst mit Verspätung als Schluchzen identifizierte.
    »Jordel sagte, ich solle euch in Sicherheit bringen«, sagte sie. »Ich weiß, ihr glaubt, ihr hättet keine Zukunft mehr.« Die Worte klangen hochgestochen und herablassend, sogar in ihren Ohren. »Aber…« Aber was. »Vielleicht hat Jory eine Idee…« Die Sicht verschwamm erneut, und sie blinzelte. Sie sollte sie trösten! Aber wie? Sie konnte sie weder umarmen noch halten. Sie würden die Berührungen nicht spüren. Und was sollte sie ihnen sagen? »Vielleicht…«
    Der Gleiter drohte abzuschmieren, und sie fing ihn wieder ab. Sie atmete tief durch.
    »Hört«, sagte sie. »Später, wenn ihr wollt… wenn ihr nicht wollt… werde ich euch helfen. Später. Nun müßt ihr aber still sein. Still… falls euch das möglich ist. Ich muß nachdenken und den Gleiter fliegen. Weil…«
    Weil was?
    Sie wußte es nicht. Sie mußte flußaufwärts; mehr wußte sie nicht. Flußaufwärts, wo sie die beiden absetzen würde.
    »Ihr seid zu zweit,

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