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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Woanders vor sich geht. Wir selbst sind nicht immer… verfügbar, um herumzureisen und Fragen zu stellen. Wir machen uns große Sorgen um die Menschen auf Woanders, zumal niemand sonst zu wissen oder sich dafür zu interessieren schien, was hier vorgeht.«
    »Und Sie leben hier, Sie und der alte Mann?«
    »Hinter diesem Hügel. Asner und ich haben dort ein Haus mit einem Garten.«
    »Und eine Koppel mit Pferden, eine Veranda mit einem Schaukelstuhl und eine Katze«, sagte Asner in sarkastischem Ton. »Alles heiß ersehnt, aber kaum benutzt.«
    »Woher kommen die Leute?« fragte Curvis ärgerlich.
    »Sie beziehungsweise ihre Eltern wurden auf Woanders rekrutiert.«
    »Wie Cafferty und Latibor.« Er wies auf die zwei, die neben ihnen standen.
    »Ja, wir haben sie rekrutiert. Als Kinder. Wir haben sie hierher gebracht und großgezogen.«
    »Wofür wir ihnen auch von Herzen dankbar sind …«, sagte Latibor.
    »Das war eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten einer Provinz!« fiel Curvis ihm ins Wort.
    Jory sah ihn kopfschüttelnd an. »Ach, Curvis, reg dich nicht künstlich auf. Cafferty und Latibor waren todgeweihte Babies. Also kam es gar nicht darauf an, ob ich sie mitnahm oder nicht. Ich habe sie aus dem Fohm gefischt, wenn du es unbedingt wissen willst! Die Schwimmhäute wurden ihnen später entfernt. Wir haben nur Kinder und junge Leute rekrutiert, die nicht vermißt wurden. Leute wie Fringe.«
    »Zasper hätte Fringe vermißt!« Verbal verteidigte Curvis zwar Zaspers Gefühle, obwohl sein Tonfall verriet, daß er es für eine Narretei hielt, jemanden zu vermissen.
    »Ja, das hätte er. Das wußten wir. Deshalb haben wir sie auch in Enarae gelassen, anstatt sie hierher zu bringen.«
    Curvis wollte sich aber aufregen. Er suchte nach etwas, woran sein Zorn sich entzünden konnte. »Wenn ihr so eifrig damit beschäftigt seid, Menschenleben zu retten, weshalb habt ihr dann nicht Danivon gerettet, als er ein Baby war? Wieso mußte Zasper das übernehmen?«
    Jory zuckte die Achseln. »Das war zu einer Zeit, als wir nicht… verfügbar waren. Cafferty und Latibor konnten uns nicht erreichen. Wir wußten nicht einmal, daß sie ein Kind hatten – in Anbetracht der Umstände war das nicht gerade das Klügste.«
    »Das stimmt«, pflichtete Jory ihm bei. »Die Gefahr für Danivon entstand jedoch ganz plötzlich. Wir taten, was wir unter den Umständen für das Beste hielten.«
    »Und wir hatten auch Erfolg«, sagte Asner. »Manchmal hat man eben Erfolg.«
    Die Seeleute kamen die Planke herunter und brachten den Rest ihres Gepäcks. Die Leute am Ufer hatten kaum Zeit, sich zu verabschieden, als das Schiff schon wieder ablegte und flußabwärts fuhr, wobei die Männer am Ruder unablässig »Hauu-lah, hauu-lah« riefen.
    »Scheint so, als ob ich für eine Weile bleiben würde«, murmelte Curvis.
    »Als unser Gast«, sagte Jory. »Komm, sei unser Gast. Ihr seid alle unsere Gäste.«
    »Hab ich denn eine Wahl?« Er drehte sich um und warf einen Blick auf die großen Bäume – größer als alles, was er bisher auf Woanders gesehen hatte –, auf die schlichten, ziegelgedeckten Gebäude, die sich unter ihnen drängten, auf den grasbewachsenen Hügel, dessen Kuppe von anderen Bauwerken gekrönt wurde: Tempel vielleicht, oder Monumente. Die Akropolis vermittelte einen formellen Eindruck; ihrer Architektur zufolge diente sie rituellen Zwecken: breite Treppenfluchten, Säulen, Arkaden und Kuppeln, die sich harmonisch zu einem schlichten Ganzen fügten. Oberhalb des Bauwerks ragten Bäume empor, die sogar noch höher waren als die am Fluß, dräuende Riesen, deren ausladende Äste sich wie grüne Wolken darüber breiteten.
    Ein menschliches Wesen trat aus dem Schatten der Bäume und lief geschwind den Hügel hinab.
    »Was ist das?« Curvis zeigte auf die Gebäude auf dem Hügel.
    »Das ist ihr Regierungssitz«, sagte Jory. »Was man eben unter ihrer Regierung versteht.«
    »Aha. Dann schlage ich vor, daß wir dorthin gehen und Verstärkung für Danivon und Zasper holen.«
    Jory schüttelte betrübt den Kopf. »Du kannst natürlich fragen, aber es wird keinen Sinn haben.«
    »Sie meinen, sie seien unfreundlich?«
    »Sie sind überhaupt nicht unfreundlich. Sie greifen nur nicht in die Vorgänge außerhalb der Mauer ein.«
    Curvis ließ sich das durch den Kopf gehen. Wenn er sich auch kaum um Zasper, Fringe und die Zwillinge sorgte, um Danivon machte er sich sehr wohl Sorgen.
    »Ich war ein Narr, daß ich ihn mit dem alten Mann

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