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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Ort, an dem die Drachen sich befunden hatten. Es hatte ihm die Sprache verschlagen, was selten genug geschah.
    Cafferty brachte das Mädchen an Deck. Es war noch immer blaß und zitterte, aber die Panik hatte sich gelegt.
    »Das ist Alouez«, stellte Cafferty sie vor. »Ich habe ihr gesagt, daß sie für die nächste Zeit unsere Pflegetochter sein wird.«
    Latibor murmelte seinen Namen, nahm Alouez bei der Hand und lächelte ihr mit einem Kopfnicken zu. Curvis hatte den Blick noch immer auf das Ufer gerichtet und weigerte sich, sich an diesem Ritual des Trosts zu beteiligen. Das Mädchen gehörte nach Derbeck, nicht hierher, und es schickte sich nicht, sie wie ein Familienmitglied zu begrüßen. Erst nachdem die anderen an Land gegangen waren, verließ er das Schiff und ging auf Jory zu, wobei er mit dem Finger in die Richtung der verschwundenen Drachengestalten wies.
    »Sie sind nicht mit Ihrem Drachen verwandt, nicht wahr!« Das war keine Frage, denn er kannte die Antwort bereits. Jorys Drachen hatte eine Aura des Mystischen, der absoluten Fremdheit. Die Drachengestalten, die er gesehen hatte, waren indes reale Wesen gewesen. Zwar nichtmenschlich, aber trotzdem aus Fleisch und Blut.
    »Nein, Curvis, sie sind nicht mit dem Großen Drachen verwandt«, sagte sie und schaute ihn unter langen Wimpern hervor an.
    »Ohne Zweifel sind sie das, was wir untersuchen sollen«, sagte er bestimmt und ignorierte ihren Kummer. Nach dem, was er gehört hatte, glaubte die alte Frau, daß Fringe etwas zugestoßen war. Solange Danivon nichts zugestoßen war, würde Curvis sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen.
    »Ohne Zweifel«, sagte sie und trocknete sich die Augen.
    »Und Sie haben die ganze Zeit gewußt, wer oder was sie sind?«
    »Ja, seit ich nach Woanders gekommen bin.« Sie verstummte und wechselte Blicke mit Asner. »Ich rate dir, Curvis, aufzuhören, ihnen nachzuschauen, in ihre Richtung zu zeigen und dich wie ein Kind im Zoo zu benehmen.«
    »Sie werden mir sicher gleich sagen, weshalb ich das sein lassen soll«, knurrte er.
    »Weil das schlechtes Benehmen ist und die Arbai großen Wert auf gute Manieren legen.«
    Er glaubte, nicht richtig zu hören. Er legte sich diverse Formulierungen zurecht, die sie vielleicht gesagt hatte und murmelte schließlich: »Die Arbai?«
    »Die Arbai. Alle, die von ihnen noch übrig sind.«
    »Was machen sie hier?« entfuhr es ihm. Er vermochte den Blick nicht von der Stelle zu wenden, an der er sie zuletzt gesehen hatte. »Was, zum Teufel… Wie sind sie überhaupt hierher gekommen?«
    »Durch ein Arbai- Tor«, sagte Asner. »Als die Brannigans die Küste von Panubi erkundeten, fanden sie ein Arbai- Tor. Sie nahmen es mit. Soweit ich weiß, befindet es sich nun in Toleranz.«
    »Ja, es gibt eins in Toleranz, durch das die Zwillinge gekommen sind«, sagte Curvis abwesend. »Ich erinnere mich gar nicht, daß es ursprünglich in Panubi stand.«
    »Es gibt auch keinen Grund, weshalb du das hättest wissen müssen«, sagte Jory. »Wie dem auch sei, es gab hier ein Arbai- Tor, und die Arbai sind auf der Flucht vor der Pest hier herausgekommen. Sie schlossen das Tor hinter sich oder glaubten es zumindest; ein paar Verbindungen müssen noch bestanden haben, sonst wären Asner und ich nämlich nicht durchgekommen. Wir fanden die Letzten der Arbai hier in Panubi. Sie waren nur noch wenige und glaubten, sie seien noch immer von der Pest bedroht. Sie fürchteten sich vor uns, denn sie nahmen an, wir hätten die Pest eingeschleppt…«
    »Es gelang uns aber, sie vom Gegenteil zu überzeugen«, sagte Asner. »Die Pest war damals schon längst vorbei.«
    »Als Geste des Danks boten sie uns an, bei ihnen zu bleiben. Später, als die ersten Forschungsschiffe von Brannigan gesichtet wurden, zogen die Arbai sich in den Mittelpunkt des Kontinents zurück und errichteten die Mauer, um ihre Enklave abzugrenzen, auf die sie durch das Recht der ersten Besiedlung einen Anspruch hatten.«
    »Das Tor nahmen sie nicht mit?« fragte Curvis.
    »Sie hatten nicht vor, es noch einmal zu benutzen; also ließen sie es zurück.«
    »Und Sie wollten es auch nicht mehr benutzen?«
    Sie antworteten nicht.
    »Und die Leute?« Curvis deutete mit einem Nicken in Richtung der Menschen, die da und dort zwischen den Gebäuden im Gelände standen. »Die Menschen?«
    »Unsere Leute. Menschen, die Asner und ich rekrutiert haben, damit sie uns unterstützen.«
    »Wobei unterstützen?«
    »Bei den Ermittlungen, was dort draußen in

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