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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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glänzte. Er stieg Klasse um Klasse auf, weil seine Mutter drohte und sein Vater tobte, aber sein Zeugnis erzählte die traurige Geschichte seiner schulischen Laufbahn. Jämmerliche Noten und bissige Kommentare entmutigter Lehrer: »Schlimmer geht es nicht mehr«, »Unfassbare Ahnungslosigkeit«, »Wer kann, sollte diesem Schüler aus dem Weg gehen«, »Verdient einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde in der Rubrik Schulversager …«, »Wenn er wenigstens leise schlafen würde!«
    Kevin Moreira dos Santos hielt Dolmen für die Vorläufer von Bushaltestellen und Muhammad Ali für den Begründer des Islam. François I. war der Sohn von François O., Indianer lebten in Indien, und eine Senkrechte war eine verrückt gewordene Gerade, die ohne jede Vorwarnung plötzlich die Richtung änderte.
    Sie dachte an Kevin. Sie dachte an Chaval. Dachte, dass Dummheit und Wollust die Welt regierten. Verfluchte ihr Jahrhundert, das nichts und niemanden mehr respektierte, leerte ihre halbe Flasche Wein, spielte mit einer dünnen, grauen Haarsträhne und machte sich daran, den Französischunterricht der fünften Klasse zu reformieren.

Am 26. Dezember um siebzehn Uhr zehn läutete Gaétan an der Tür der Familie Cortès.
    Zoé beeilte sich, ihm zu öffnen.
    Sie war allein in der Wohnung.
    Joséphine und Shirley waren spazieren gegangen, einfach ziellos durch die Stadt, um sie allein zu lassen. Hortense und Gary liefen wie jeden Tag durch Paris, auf der Suche nach einer Idee für die Schaufenster bei Harrods.
    Gary nahm seinen iPod oder seinen Fotoapparat mit, schlug seinen Jackenkragen hoch, schlang einen blauen Schal um seinen Hals und zog gefütterte Handschuhe an.
    Hortense vergewisserte sich, dass sie ihren Zeichenblock und Buntstifte eingesteckt hatte.
    Glücklich oder in gereizter Stimmung kamen sie zurück.
    Saßen jeder schweigend in seiner Ecke oder fielen eng umschlungen aufs Sofa vor dem Fernseher, und man durfte sie nicht stören.
    Zoé beobachtete sie und sagte sich, dass die Liebe kompliziert sei. Es wechselte ständig, man wusste nie, woran man war.
    Nachdem Gaétan geklingelt hatte, stand sie etwas verlegen, etwas atemlos auf dem Treppenabsatz. Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Sie fragte ihn, ob er seine Tasche in ihrem Zimmer abstellen oder etwas trinken wolle. Er sah sie lächelnd an. Fragte, ob sie noch einen dritten Vorschlag hätte. Sie wand sich, sagte, das ist nur, weil ich so nervös bin …
    Er antwortete, ich auch, und ließ seine Tasche fallen.
    So standen sie einander gegenüber, mit hängenden Armen, und schauten einander an.
    Zoé fand, dass er gewachsen war. Seine Haare, sein Mund, seine Schultern. Vor allem seine Nase. Sie war länger. Und er wirkte düsterer. Gaétan fand, dass sie sich nicht verändert habe. Er sagte es ihr, und das beruhigte sie.
    »Ich habe dir so viel zu erzählen«, sagte er, »dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll …«
    Sie machte ein aufmerksames Gesicht, um ihn zu ermutigen.
    »Du bist die Einzige, mit der ich reden kann …«
    Und er nahm sie in die Arme, und sie dachte, dass sie schon so lange darauf gewartet hatte. Sie wusste nicht mehr genau, was sie machen sollte, und plötzlich hätte sie am liebsten geweint.
    Dann senkte er zärtlich den Kopf zu ihr herab und küsste sie.
    Da vergaß sie alles. Sie zog ihn in ihr Zimmer, und sie sanken aufs Bett, er nahm sie in die Arme, drückte sie ganz fest an sich und sagte ihr, dass er so lange auf diesen Moment gewartet habe, dass er nicht mehr wisse, was er machen solle, was er sagen solle, dass Rouen viel zu weit weg sei, dass seine Mutter die ganze Zeit weine, dass der Glatzkopf aus dem Internet abgehauen sei, aber dass ihm das total egal sei, weil sie da sei, und so sei es gut … Er redete weiter auf sie ein, mit leisen, zärtlichen Koseworten, Worten, die nur von ihr sprachen, und sie sagte sich, dass die Liebe eigentlich doch gar nicht so kompliziert war.
    »Wo schlafe ich denn?«, fragte er.
    »Na … hier, bei mir.«
    »Was redest du da für einen Quatsch! Das soll deine Mutter erlaubt haben?«
    »Ja schon, aber … Hortense und ich schlafen in meinem Bett und du auf einer Luftmatratze auf dem Boden …«
    »Aha …«
    Er hatte aufgehört, in ihren Nacken zu flüstern, und Zoé wurde kalt am Ohr.
    »Das ist doch doof, findest du nicht?«
    »Das war die einzige Möglichkeit, sonst hättest du nicht kommen dürfen …«
    »Total bescheuert«, sagte er.
    Er rückte von ihr ab und fand das wirklich

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