Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
Vom Netzwerk:
mürrisch, deine Mutter! Wir müssen sie doch nun wirklich nicht jeden verdammten Donnerstag besuchen! Ginette antwortete nicht. Sie setzte sich auf den Beifahrersitz, auf dem Schoß eine Schachtel mit einer schönen rosa Schleife darum, wie man sie in Konditoreien bekommt. Henriette stand hinter dem Tor verborgen und wartete.
    Chaval entdeckte das Vergnügen, uneingeschränkt über eine hilflose Frau zu herrschen.
    Er befahl, sie gehorchte, er drohte, sie zitterte, er lächelte, sie wurde schwach. Er machte sie mit seinen ständigen Launen verrückt, und sie warf sich ihm mit einer Ergebenheit zu Füßen, die in ihm den Drang weckte, sie zu misshandeln.
    Er rührte sie nicht an, umarmte sie nicht, küsste sie nicht, er schob lediglich das weiße Hemd über seiner gebräunten Brust ein wenig auseinander, und schon schlug sie die Augen nieder. Ich dressiere sie, dachte er, ich dressiere sie, bis ich weiß, was ich mit ihr anstellen soll. So gefügig, wie die ist, sind alle Hoffnungen erlaubt.
    Zu schade, dass sie alt und hässlich ist, sonst hätte ich sie auf den Strich geschickt. Obwohl … obwohl … Ein paar von den Alten sind ziemlich gut im Geschäft. Er hatte sich erkundigt. Eine von ihnen ging in der Nähe der Porte Dorée anschaffen. Er hatte sich mit ihr getroffen. Hatte sich von ihr einen blasen lassen und dabei die Augen geschlossen, um den faltigen Nacken nicht zu sehen, der sich an seinem Glied auf und ab bewegte. Während er seinen Hosenstall wieder zumachte, hatte er sie ausgefragt. Sie ließ sich die Pantherin nennen, nahm dreißig Euro für einen Blowjob, fünfzig für Geschlechtsverkehr. Aber sie war vor allem fürs Blasen bekannt. Sie bediene etwa ein Dutzend Freier pro Abend, hatte sie erklärt und in ein Papiertaschentuch gespuckt.
    »Schluckst du nicht?«
    »Sonst noch was? Soll ich es dir einpacken, damit du das Zeug mit nach Hause nehmen kannst?«
    Er spielte mit dem Gedanken, die Trompete entsprechend abzurichten. Ein paar Überstunden nach Feierabend, um ihrem attraktiven, in finanziellen Nöten steckenden Liebsten unter die Arme zu greifen? Diese Vorstellung erregte ihn, und er streichelte sich, während er daran dachte. Nuttig angezogen, würde sie es vielleicht sogar schaffen, ihn scharf zu machen …
    Dann dachte er an seinen Deal mit Henriette … Sie hatten noch nicht geklärt, wie hoch sein Anteil sein würde. Ein Fehler! Ein böser Fehler! Der Alten musste man den Brotkorb hochhängen. Freiwillig würde die nichts rausrücken. Aber fünfzig Prozent sollte er ohne Weiteres rausschlagen können …
    Und das, ohne einen Finger krumm zu machen!
    Henriette, die Trompete … Diese beiden Frauen würden ihn reich machen.
    Endlich lächelte ihm das Leben wieder zu. Er erwachte aus seiner Lethargie. An diesem Morgen hatte er sich dabei ertappt, wie er im Bad vor sich hin gesungen hatte. Seine Mutter hatte ihn gehört und die Tür geöffnet.
    »Alles in Ordnung, mein liebes Kind?«
    »Ich habe Pläne, Maman, wundervolle Pläne, die uns reich machen werden … Bald hat dieses Hungerleiderdasein ein Ende! Dann kaufen wir uns ein schönes Auto und fahren sonntags ans Meer … Deauville, Trouville, wohin du willst …«
    Voller Zuversicht hatte sie die Tür wieder geschlossen und war losgegangen, um eine Flasche Sekt zu kaufen, die sie abends in kleinen Schlückchen zusammen trinken würden. Das hatte ihn gerührt. Er liebte es, seine Mutter glücklich zu sehen …
    Nur mit einer Unterhose bekleidet, hatte er sich vor den Spiegel gestellt. Hatte den Rücken durchgedrückt, eine Hand auf seinen flachen Bauch gelegt, hatte Bizeps, Trizeps und Quadrizeps angespannt. Was hat mich bloß geritten, so schlaff und träge zu werden? Bei meinem Aussehen liegt das Geld doch auf der Straße. Früher zweifelte ich nie, ich zitterte nie, ich wickelte alle um den Finger, und das Leben nahm Fahrt auf …
    Ich jonglierte mit den Frauen und hatte Erfolg damit.
    Widerstrebend hatte er den Blick von seinem Spiegelbild abgewandt, hatte sich auf dem Waschbeckenrand abgestützt und hatte nachgedacht … Ich muss Josiane anrufen. Die langweilt sich mit ihrem Balg sicher zu Tode. Ich schmeichle ihr ein bisschen und versichere ihr, dass sie damals den besten Riecher von allen hatte. Dann geht ihr das Herz auf, und sie besorgt mir ein paar Projekte, die ich dem Alten vorlegen kann.
    Und diesmal lege ich meinen Anteil von Anfang an fest.
    Sie wird das letzte Rädchen in meinem Plan sein.
    Mit Kevin Moreira dos Santos ging es

Weitere Kostenlose Bücher