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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Heiligen geschworen, dass er so etwas nie, niemals gewagt hätte!
    »Das glaubst du mir doch, Hortense, nicht wahr?«
    Er wirkte aufrichtig …
    »Aber wenn du es nicht warst, wer war es dann?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich war es nicht …«
    »Wenn du es nicht tatest, dann tat es dein Bruder!«, sang Hortense nach der Fabel von La Fontaine. »Das Pickelgesicht? Der stinkende Fettwanst? Der andere Irre mit seinen Käsespaghetti? Wie auch immer, mir kann’s egal sein! Piffpaffpuff, ich verschwinde hier, und ich werde dich nie wiedersehen! Weder dich noch die anderen …«
    »Aber wo willst du denn hin?«
    »Ganz gleich, wohin, Hauptsache, du bist nicht da!«
    »Ich liebe dich, Hortense, ich wünsche mir so sehr, du würdest mich ansehen …«
    »Komisch, ich kratz ja schon mit meinen Augen am Boden, aber ich sehe dich einfach nicht …«
    »Dann empfindest du also gar nichts für mich?«
    »Einen gewaltigen Abscheu gegen deinen Rattencharakter …«
    Und als er ein letztes Mal versuchte, sie zurückzuhalten, als er versprach, sie nie wieder mit council tax , Gas, Strom und Käsespaghetti zu nerven, da schloss sie den Reißverschluss ihrer großen Reisetasche und schubste ihn aus dem Zimmer.
    Sie kam an der Gare du Nord an, nahm ein Taxi und gab dem Fahrer zehn Euro Trinkgeld, damit er ihr die Koffer zum Aufzug trug. Sie warf mit Geld nur so um sich. Fünftausend Dollar pro Woche! Zwanzigtausend im Monat! Vierzigtausend in zwei Monaten! Und wenn ich fantastische Arbeit abliefere, verlange ich das Doppelte, das Dreifache! Ich bin die Königin der Welt, und Leonardo DiCaprio ist ein Dreck dagegen!
    Sie klingelte mit triumphierendem Finger. Ihre Mutter öffnete. Sie verspürte den Impuls, sie zu küssen, und küsste sie.
    »Maman! Maman! Du ahnst ja nicht, was passiert ist!«
    Sie breitete die Arme aus, wirbelte im Kreis herum, ließ sich auf das rote Sofa fallen.
    Sie erzählte.
    Sie erzählte es Joséphine …
    Sie erzählte es Zoé …
    Sie erzählte es Josiane und Junior, als sie sie besuchte.
    Junior hatte sie angerufen.
    »Hortense, ich muss dich sehen, es ist dringend. Ich brauche dich!«
    »Du brauchst mich, Krümel?«
    »Ja … Komm heute Abend zu uns zum Essen. Und komm allein … Es geht um eine Verschwörung!«
    »Eine Verschwörung!«
    » Yes, mylady! Und vergiss nicht, I’m a brain …«
    » I’m a brain, too …«
    Als sie ankam, saßen Josiane und Junior am Küchentisch, die Stirn gerunzelt, die Mienen finster. Marcel war noch nicht aus dem Büro zurück.
    »Er kommt immer später nach Hause«, sagte Josiane seufzend. »Die Sorgen plagen ihn …«
    Sie küsste Josiane. Gab Junior einen Kuss auf das rote Haar … Wusstest du, dass Vivaldi auch rote Haare hatte, Krümel?
    Er antwortete nicht.
    Die Lage musste ernst sein.
    Sie setzte sich hin und hörte zu.
    »Nun«, begann Junior, gekleidet wie ein englischer Lord in seinem Schloss in Sussex, das Haar glatt gekämmt, den Scheitel streng gezogen und eine Fliege um den Hals, die sein halbes Kinn verdeckte. »Mutter und ich haben allen Anlass zu der Befürchtung, dass jemand meinem Vater Böses will …«
    Er berichtete ihr von dem Treffen mit Chaval im Royal Pereire und von der Erkundung seiner Gehirnwindungen, bei der er folgende Begriffe entdeckt hatte: »Henriette«, »geheime Zahlenkombination«, »Einbruch«, »Bankkonten«, »Trompete«, »Hortense« und »Dschellaba« …
    »Was deine Anwesenheit in der Großhirnrinde dieses abscheulichen Subjekts betrifft, so verzeihe ich dir … Ich werde dir nicht sagen, in welcher Gestalt du dort auftauchst, um dich nicht zu verletzen, aber ich muss gestehen, dass es nicht sehr schmeichelhaft ist, und ich kann dir versichern, dass du in meinem Gehirn in sehr viel erleseneren Bildern abgespeichert bist …«
    »Danke, Krümel …«
    »Maman hat mir von der Sache mit Chaval erzählt. Ich betrachte das als eine lässliche Jugendsünde …«
    »Ich war noch sehr jung, das stimmt!«
    »Aber was den Rest angeht, sind wir ratlos, und deshalb brauchen wir deine Hilfe …«
    »Ich verstehe nur Bahnhof«, sagte Hortense. »Willst du etwa behaupten, du könntest im Gehirn fremder Leute lesen?«
    »Ja. Es ist nicht leicht, aber ich schaffe es. Wenn ich mich ganz fürchterlich anstrenge. Wir alle senden Wellen aus, und wir alle haben einen Radioempfänger in unserem Kopf. Wir nutzen ihn nur nicht, weil wir nichts von den wundervollen Fähigkeiten unseres Gehirns ahnen … Es genügt also, dass ich meine Frequenz auf

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