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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Chavals Frequenz einstelle, und schon dringe ich in seinen Kopf ein und lese seine Gedanken …«
    »Verstehe«, murmelte Hortense. »Das ist ja ein ziemlich praktischer Trick …«
    »Das ist kein Trick, sondern Wissenschaft, ein physikalisches Phänomen …«
    »Entschuldige …«
    »Maman und ich haben die Puzzlestücke, die ich in Chavals Gehirn gesehen habe, zusammengesetzt, und Folgendes haben wir bisher entschlüsselt: Chaval und Henriette haben die geheimen Zugangscodes für Vaters Bankkonten gestohlen und wollen ihn ausrauben … Das ergibt doch Sinn, findest du nicht?«
    »Ja …«, räumte Hortense ein. »Bist du sicher, dass Henriette an der Verschwörung beteiligt ist?«
    »Vollkommen sicher …«
    »Dabei hat sie doch alles, was sie braucht … Marcel war bei ihrer Scheidung mehr als großzügig.«
    »Der Geizige hat niemals genug, Hortense, merk dir das … Der Geizige liebt sein Gold, nicht das, was er damit macht. Er liebt es wie einen lebendigen, warmen Menschen. Außerdem ist sie von einem Hass zerfressen, der sie unersättlich macht. Ich bedaure das sehr, musst du wissen, es gefällt mir nicht, die menschliche Seele derart schwarz zu sehen … Wir müssen also diesen Diebstahl verhindern …«
    »Indem ihr die Zugangscodes ändert …«
    »Natürlich! Darauf sind wir auch als Erstes gekommen …«
    Er quittierte Hortenses Bemerkung mit einem enttäuschten Achselzucken.
    »Aber das genügt nicht«, fuhr er fort. »Wir müssen das Übel an der Wurzel packen und herausfinden, wie Chaval und Henriette sich die Codes beschafft haben. Wir haben natürlich eine Vermutung, aber wir brauchen noch die Bestätigung … Und du bist die Einzige, die sie uns beschaffen kann.«
    »Und was ist das für eine Vermutung?«
    »In Papas Firma arbeitet eine Frau, sie ist die Leiterin der Buchhaltung und heißt Denise Trompet …«
    »Daher die Trompete«, sagte Hortense.
    »Aha! Du steigst in meinem Ansehen! Wir glauben, dass die Trompete und Denise Trompet ein und dieselbe Person sind. Aber das ist gerade das Problem … Was hat Denise Trompet mit dieser undurchsichtigen Geschichte zu tun? Maman kennt sie sehr gut, und sie versichert, dass sie die ehrlichste Person auf der ganzen Welt ist … Außerdem verehrt sie meinen Vater geradezu wie einen Gott. Wurde sie manipuliert? Haben Henriette und Chaval hinter ihrem Rücken gehandelt? Oder mit ihrem Wissen? Das ist das Puzzlestück, das uns noch fehlt …«
    »Ich will ihr nichts unterstellen, wenn sie unschuldig ist«, sagte Josiane, die Arme vor der Brust verschränkt. »Das wäre fürchterlich. Und ich kann mir Denise Trompet einfach nicht als Betrügerin vorstellen. Sie ist eine loyale, gewissenhafte Frau mit untadeligem Berufsethos. Sie arbeitet seit zwanzig Jahren in der Firma und hat nie auch nur einen Fehler gemacht. Ihre Buchhaltung ist ein Muster an Transparenz. Marcel verlässt sich voll und ganz auf sie … Aber in Chavals Kopf steckt nun mal eine Trompete … Junior hat sie gesehen. Und damit kann nur sie gemeint sein …«
    »Erstaunlich, diese Gabe«, sagte Hortense und musterte Junior. »Ich bin wirklich beeindruckt, du bist ein Genie, ein Virtuose … Ich verneige mich vor dir, verehrter Meister!«
    Junior wurde rot, und sein Gesicht überzog sich mit hektischen Flecken. Er widerstand dem Drang, sich zu kratzen. Er war vom Krümel zum Verehrten Meister aufgestiegen.
    »Und was erwartet ihr jetzt von mir?«, wollte Hortense wissen.
    »Dass du mit Chaval etwas trinken gehst und ihm die Würmer aus der Nase ziehst …«
    »Dass ich … was?«, rief Hortense.
    »Dass du ihn zum Reden bringst …«
    »Einfach so! Ich rufe ihn an, sage, hey, ich würd dich gern sehen, und er kommt gleich angerannt? Ihr seid ja optimistisch …«
    »Nein! Du hast einen unauslöschlichen Eindruck bei ihm hinterlassen … Aber das ist ja auch kein Wunder. Jeder Mann, der in deine Nähe kommt, liebste Hortense, entbrennt in verzehrender Leidenschaft oder Liebe zu dir, nenn es, wie du willst. Und Chaval erst recht … Seit du ihn verlassen hast, vegetiert er dahin, das habe ich in der dritten Frontalspalte seiner linken Hemisphäre gesehen …«
    »Zusammen mit der Dschellaba …«
    »Nein, ein Stück darüber …«
    »Wenn du das sagst …«
    »In deiner Gegenwart zerfließt dieser Mann geradezu, er verliert die Kontrolle über sein Gehirn … Es wird ein Kinderspiel sein, ihm ein Geständnis zu entlocken!«
    »Du glaubst im Ernst, er wird mir alles beichten?«
    »Ich glaube, er

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