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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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sich zu wehren. Sie fing ihn wieder ein und stammelte an seinem Ohr …
    Komm in mich, dring in meinen erwartungsvollen Körper ein, lass mich stöhnen, lass mich erschauern, durchbohre meine Jungfräulichkeit mit deinem glühenden Speer …
    Sie schlang ihren Körper um den seinen, rieb sich an ihm, röchelte, stieß leise Schreie aus, seufzte, wand sich. Er wusste nicht, was er mit diesem brünstigen Körper anfangen sollte, der sich auf ihn warf. Er dachte an die Schublade, an den Schlüssel, sagte sich, dass es nicht schaden könne, sie ein für alle Mal an den Marterpfahl der Lust zu fesseln, sodass sie die geschändete Lade endgültig vergaß.
    Er folgte ihr in die Wohnung, warf sie aufs Bett, löschte das Licht, drückte ihr ein Kissen aufs Gesicht und öffnete, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass sie noch Jungfrau war, mit einem harten Stoß einen verbotenen Gang zwischen ihren Lenden …
    Er dachte an den Schlüssel, er dachte an das Geld, er dachte an die hundert Prozent, die bald ihm gehören würden, er dachte an das rauchgraue Mercedes-Cabrio, an die roten Sitze, an die Slips der Mädchen, die sich daran reiben würden … Es einer alten Jungfer, die unter einem Kissen zappelte, mal ordentlich zu besorgen, war dafür doch nicht zu viel verlangt!
    Er wurde wieder zu dem fatalen, brutalen, vor Arroganz und Lebenskraft nur so strotzenden, wie eine gespannte Armbrust vibrierenden Mann, der er früher einmal gewesen war …
    Bevor Hortenses Glut das Feuer aus seinen Lenden gestohlen hatte …
    Doch kaum kam ihm der Namen seiner Angebeteten in den Sinn, da schrumpfte sein Glied abrupt zusammen, wurde weich und schlaff und baumelte kläglich zwischen den Schenkeln der Trompete, die unter ihrem Kissen lustvoll japste und die Englein singen hörte …
    Hortense Cortès packte ihre Koffer. Sie verließ London.
    Hortense Cortès schwang sich in den Himmel auf, und der Himmel kannte keine Grenzen.
    Hortense Cortès wusste ganz genau, wie viel Luft sie verdrängte, und sie berauschte sich an ihrem Kielwasser.
    Hortense Cortès redete von sich selbst nur noch in der dritten Person.
    Der Juni ging zu Ende, die Schule schloss ihre Pforten, der Vertrag mit Banana Republic war unterschrieben. Nicholas hatte seine Agentenrolle perfekt gespielt. Er hatte einen unglaublichen Vertrag für sie ausgehandelt: fünftausend Dollar pro Woche, eine Wohnung an der Central Park South in einem Gebäude mit Doorman und Fenstern zum Park und einen Zweimonatsvertrag, den sie auf Wunsch jederzeit verlängern konnte.
    Sie würde am 8. Juli anfangen. Um zehn Uhr morgens. In der 42nd Street 107 E, in unmittelbarer Nähe der Grand Central Station und der Park Avenue.
    Sie hätte am liebsten laut gesungen, E-Gitarre gespielt, wäre barfuß über einen roten Teppich gelaufen, hätte nach einer Melodie von Cole Porter getanzt, unter einem durchlöcherten Regenschirm Schutz gesucht, in eine Pralinenschachtel gegriffen, eine Prise Salz auf den Schwanz eines bunten Vogels gestreut, Goldfische adoptiert, Japanisch gelernt …
    Doch ehe sie nach New York, New York flog, fuhr sie erst einmal zurück nach Paris. Paris …
    Gerade lange genug, um ihre Mutter und ihre Schwester zu umarmen, durch die Straßen zu schlendern, sich in Straßencafés zu setzen, die Passanten zu beobachten und tausend Details zu zeichnen, die sie weiterentwickeln würde, wenn sie erst einmal in den Büros von Banana Republic in Manhattan saß. In keiner anderen Stadt der Welt verfügen die Mädchen über so viel Fantasie, Gespür und Chic wie in Paris. Sie würde hier eine Erscheinung, dort eine Silhouette stibitzen, tausend Bilder speichern und dann, vor Ideen sprühend, in den Flieger nach New York steigen.
    Vor sich hin singend, packte sie ihren Koffer und ließ dabei ihr Handy nicht aus den Augen.
    Großmütig hatte sie dem Ayatollah zwei Monatsmieten im Voraus bezahlt und ihm verkündet, dass sie ausziehe. Sie verließ dieses Haus. Sie hatte den Jackpot geknackt … Schau mich gut an, du eitles, mickriges Kerlchen, denn du wirst mich nie wiedersehen! Nie wieder! In der Zeitung, ja, aber das ist auch alles! Nie wieder wirst du mich mit unbezahlten Rechnungen, kleinlichen Abrechnungen und deiner Zwergenlibido verfolgen!
    Er war bleich geworden.
    »Du verlässt mich?«
    O ja … hatte sie gezischt, dann kannst du nicht mehr mit meinem Handy herumspielen und meine Nachrichten löschen, du wirst dich langweilen! Er hatte protestiert, bei allen Göttern und

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