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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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stiegen, das sie zum Kensington Gore bringen sollte, und Shirley hüllte sich erschauernd in eine lange rosa Kaschmirstola.
    »Ich hätte einen Mantel mitnehmen sollen«, sagte sie und nannte dem Fahrer die Adresse.
    »Soll ich schnell hochlaufen und dir einen holen?«, bot Joséphine an.
    »Nein, es wird schon gehen … Schlimmstenfalls huste ich mir die Lunge aus dem Leib und sterbe … Das wird sehr romantisch!«
    Sie rannten vom Taxi zum Eingang der Konzerthalle und mischten sich unter die ins Innere strömende Menge. Shirley hielt die Karten in der Hand, bahnte sich einen Weg durch die Menschen und ermahnte Joséphine, sich nicht abhängen zu lassen.
    Die Loge war geräumig und enthielt sechs mit rotem Samt bezogene Sessel, an deren Lehnen kleine Pompons hingen. Sie setzten sich und sahen zu, wie sich der Saal allmählich füllte. Shirley hatte ein Opernglas aus ihrer Handtasche gezogen. Es sieht fast so aus, als inspizierte sie ihre Truppen, dachte Joséphine, amüsiert über die ernste Miene ihrer Freundin. Dann dachte sie, morgen fahre ich zurück, ohne ihn gesehen zu haben, morgen fahre ich zurück, und er weiß nicht einmal, dass ich hier war … morgen fahre ich zurück, morgen fahre ich zurück … Sie fragte sich, wie sie es ertragen sollte, aus London fortzugehen und Philippe zurückzulassen, wie es ihr möglich sein würde, ihr Leben in Paris wiederaufzunehmen, nachdem sie eine Woche lang so dicht in seiner Nähe gewesen war … Sie hob den Blick zur gläsernen Kuppel, die den Konzertsaal überwölbte, um die Tränen zu verbergen, die ihr in die Augen stiegen.
    Jemanden vergessen zu wollen bedeutet, ununterbrochen an ihn zu denken.
    Sie zitterte vor Sehnsucht, einfach aufzuspringen und zu ihm zu laufen. Ich hätte nie nach London kommen dürfen, er ist hier überall, er könnte sogar heute Abend im Saal sein … Prüfend ließ sie den Blick über die Zuschauerreihen gleiten. Erschauerte. Und wenn er nicht allein war? Er war ganz bestimmt hier, in Begleitung …
    Ich schließe die Augen, ich öffne sie wieder, und dann sehe ich ihn, dachte sie, senkte die Lider und konzentrierte sich.
    Ich schließe die Augen, ich öffne sie wieder, und dann steht er vor mir, und er sagt Joséphine und …
    Neben ihr strich Shirley mit ihrem Opernglas über die Reihen wie eine regelmäßige Besucherin, die nach Bekannten Ausschau hält. Joséphine spielte mit dem Gedanken, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, aufzustehen und loszurennen, rennen, bis zu Philippes Wohnung … Sie stellte sich die Szene vor, er wäre zu Hause, las oder arbeitete, er würde die Tür öffnen, sie würde sich ihm in die Arme werfen, und sie würden sich küssen, sie würden sich küssen …
    Shirley hatte in ihrer Bewegung innegehalten, und die Hand, die das Opernglas hielt, stellte die Schärfe nach. Nervös biss sie sich auf die Oberlippe.
    »Hast du jemanden gesehen?«, fragte Joséphine, um etwas zu sagen.
    Shirley antwortete nicht. Sie schien wie gebannt von etwas, was sie unten im Saal entdeckt hatte, und ihre schlanken Finger umklammerten das Opernglas. Dann legte sie es hin und sah Joséphine mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an, als sähe sie sie gar nicht, als säße sie nicht direkt neben ihr. Dieser Blick machte Joséphine verlegen, sie rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz hin und her und fragte sich, was bloß in ihre Freundin gefahren sein mochte.
    »Sag mal, Jo …«, begann Shirley und suchte nach Worten … »Ist dir nicht warm?«
    »Bist du verrückt? Der Saal ist kaum geheizt! Und vorhin bist du noch fast erfroren!«
    Shirley nahm die Kaschmirstola von ihren Schultern und reichte sie Joséphine.
    »Könntest du sie für mich zur Garderobe bringen … ich komme um vor Hitze!«
    »Aber … du kannst sie doch einfach über die Rückenlehne legen.«
    »Nein! Dann fällt sie bloß runter, ich trete drauf, und womöglich vergesse ich sie noch. Ich würde mir mein Leben lang Vorwürfe machen, sie ist ein Geschenk meiner Mutter.«
    »Ach …«
    »Macht es dir etwas aus?«
    »Nein …«
    »Ich würde ja selbst gehen, aber ich habe unten im Saal einen alten … Freund entdeckt, und ich würde ihn nur ungern aus den Augen verlieren …«
    Ach so, dachte Joséphine, deswegen hat sie diesen eigenartigen Blick. Sie möchte ihn beobachten, ihn im Rund ihres Opernglases verfolgen, und es stört sie, dass ich Zeuge dieser Szene werde. Lieber schickt sie mich unter einem hirnrissigen Vorwand fort, selbst wenn das bedeutet, dass sie

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