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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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geschlungen.
    Er drückte sie fest, ganz fest an sich, schloss die Arme um ihren Rücken, damit sie sich nicht mehr rühren, nicht entfliehen konnte.
    Er küsste sie. Er küsste ihr Haar, er küsste ihren Hals, er öffnete ihre weiße Bluse und küsste ihre Schultern, sie ließ sich gegen ihn sinken, vergrub ihren Mund an seinen Hals. Knabberte an ihm, leckte ihn, schmeckte seine Haut, erkannte den Duft wieder, einen Duft nach indischen Gewürzen, schloss die Augen, um diesen Duft für alle Zeiten zu speichern, um ihn in den Flakon der Erinnerung abzufüllen, später daran riechen zu können, später …
    Später … der Duft seiner Haut, der sich mit seinem Eau de Toilette vermischt, der Geschmack seines frisch gewaschenen, frisch gebügelten Hemdkragens, der kratzende Bartansatz, die kleine Hautfalte über dem Hemdkragen …
    Philippe, fragte sie, während sie seine Haare streichelte, Philippe?
    Joséphine … flüsterte er, ihre Haut streifend, die Zähne über ihr Ohrläppchen gleiten lassend …
    Sie rückte von ihm ab, fragte, bist du es? Dann … bist du es also wirklich? Sie lehnte sich zurück, um ihn zu betrachten, sein Gesicht, seine Augen zu erkennen …
    Er zog sie wieder an sich …
    Im dunklen Winkel des Theaters stehend, auf dem knarzenden Parkett, unsichtbar im Halbdunkel, in der anonymen Dunkelheit …
    Sie naschten aneinander, sie verschlangen einander, sie holten die verlorenen Stunden und Aberstunden und Wochen und Monate nach, sie verkeilten sich ineinander, wünschten sich zehntausend Münder, zehntausend Hände, zehntausend Arme, um sich nie wieder voneinander zu lösen, um nie wieder so ausgehungert zu sein.
    Der Kuss zweier gefräßiger Hydras.
    Unersättlich.
    Warum? Warum?, fragte Philippe und strich Joséphine das Haar aus dem Gesicht, um ihren Blick zu erhaschen. Warum dieses Schweigen, warum keine Erklärung? Glaubst du, ich wüsste es nicht? Glaubst du, ich verstünde es nicht? Hältst du mich für so dumm?
    Und seine Stimme wurde barsch, ungeduldig, gereizt. Und seine Hand packte Joséphines Haar, damit sie den Kopf hob …
    Joséphine senkte den Blick, senkte den Kopf, vergrub ihre Nase an seiner Schulter, grub so tief, bis sie den Knochen spürte, und drückte, drückte noch fester, damit er endlich still war. Drückte mit der Stirn, drückte mit den Zähnen. Sei still, sei still, wenn du redest, wird der Geist wiederkommen, er wird uns trennen, es uns verbieten … man darf die Geister nicht heraufbeschwören, murmelte sie, während sie ihre Stirn, ihre Nase, ihren Mund an ihm rieb.
    Sei still, flehte sie, während sie ein Bein zwischen seine Beine schob, während sie das andere Bein um seine Hüften schlang, während sie an ihm hinaufkletterte, sich an ihn hängte wie ein Kind, das einen zu hohen Baum erklimmt, einen gefährlichen Baum, einen verbotenen Baum. Sei still, stöhnte sie, sei still … Wir dürfen nicht reden.
    Nur mein Mund an deinem Mund, deine Zähne, die mich auffressen, deine Zunge, die an mir leckt, mich einsaugt, und ich, die sich öffnet, gespalten wird, nur dieser gewaltige Lärm in unseren Körpern und diese Stille um uns herum, aber keine Worte, ich flehe dich an, Blut, Fleisch, Atem, Speichel, Seufzer, überströmende Leidenschaft, aber keine Worte. Worte töten, mein Geliebter, Worte töten … Wenn du auch nur ein einziges Wort über unsere Lippen kommen lässt, sich unter unseren Atem mischen lässt, werden wir verschwinden wie zwei kleine liebeskranke Elfen …
    Joséphine, sagte er darauf, Joséphine, wenn du wüsstest … Und sie presste ihre Hand auf seinen Mund, knebelte ihn, und er biss in ihre Handfläche, kam wieder zu Atem und redete weiter, jeden Tag warte ich auf dich, jede Sekunde warte ich auf dich, jede Minute, jede Stunde sage ich mir, sie wird kommen, sie wird kommen und vor mir stehen, als sei gar nichts dabei, sie wird sich mir auf der Terrasse eines Cafés gegenübersetzen, wenn ich am wenigsten mit ihr rechne, die Finger voller Druckerschwärze, die Finger, die ich einen nach dem anderen säubern werde …
    Und er leckte an ihren Fingern, einen nach dem anderen.
    Und sie spürte, wie in ihrem Bauch eine Sonne explodierte, ihr fehlte die Kraft, sich auf den Beinen zu halten, sie schaffte es gerade noch, sich an ihn zu klammern …
    Er hielt sie in seinen Armen, sie zog ihn an sich, sie atmete ihn ein, sie lernte ihn auswendig für die Zeit, die kommen und ihn von ihr fernhalten würde.
    Mein Geliebter …
    Die Worte entschlüpften ihr

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