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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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eingeprägt. Gut!«
    »Kann ich jetzt in mein Zimmer gehen?«
    »Oh, du fragst mich? Du, der >Erwachsene    »Ich versuche bloß, ein wenig Respekt zu bezeugen.«
    »Nun, dann bezeug mal ein wenig Respekt dir selbst gegenüber! Immerhin ist es dein Leben, über das wir hier reden!«
    »Dann lass mich mein Leben auch auf meine Weise führen!« Herr im Himmel, gib mir Kraft, dachte sie im Stillen, als ihr klarwurde, dass die Auseinandersetzung wieder einmal nirgendwohin führte. »Ich muss jetzt zur Arbeit, Jeremy«, sagte sie. »Ich muss mich um einen Fall kümmern, und zwar um einen ziemlich wichtigen, aber unser Gespräch ist hiermit noch nicht beendet.«
    »Ich weiß«, murmelte er gähnend, drückte sich an ihr vorbei und ging in sein Zimmer. »Dieses Gespräch wird niemals beendet sein.«
    Und zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit war sie tatsächlich mit ihm einer Meinung. »Da hast du recht«, zischte sie, stapfte die Stufen hinauf und fragte sich, was nur aus dem kleinen Jungen geworden war, der mit seiner Pausenbrotdose die Auffahrt entlangmarschiert war, den Ranzen fest auf dem Rücken, ein Lächeln auf den Lippen. Mein Gott, wie sehr sie diesen Jungen vermisste! Sie hoffte nur, Jeremy würde irgendwann aus dem Kokon schlüpfen, in den er sich als Teenager eingesponnen hatte, und sich als kluger, stabiler junger Mann entpuppen.
    Das wird nur passieren, wenn du nicht nachgibst und ihm die Mutter bist, die er braucht, auch wenn er dich abweist. In Momenten wie diesem vermisste sie Joe. Und genau darin lag ein Teil des Problems: Sie vermissten ihn beide. Jeremy schrie förmlich nach seinem Vater, und der, den sie ihm mit Lucky Pescoli als Ersatz angeboten hatte, konnte Joes Fußstapfen nicht mal ansatzweise ausfüllen.
    Santana könnte es. Du musst ihm nur eine Chance geben.
    Innerlich krümmte sie sich bei dieser Vorstellung, da sie stets davon überzeugt gewesen war, dass sie ihren Kindern Mutter und Vater zugleich sein konnte. Leider stellte sich in letzter Zeit immer öfter heraus, dass diese Überzeugung falsch war. Absolut falsch.
    Der Rest des Morgens war auch nicht besser verlaufen.
    Jetzt, im Department, vergrub sie sich in ihre Arbeit, nachdem sie sich mit ihrer Beschwerde über Joelles Weihnachtswahn Luft gemacht hatte. Sie würde sich heute Abend mit ihren Kindern befassen, doch zuvor wollte sie sich mit der Empfangssekretärin vertragen. Joelle war nun mal Joelle: Sie ging einem schrecklich auf die Nerven, aber sie war gutmütig. Außerdem backte sie einen phantastischen Streuselkuchen - weihnachtliche Spruchbänder hin oder her!

Kapitel vierzehn

    Es war eine geschlossene Adoption«, beharrte O’Keefes Cousine Aggie am anderen Ende der Leitung. »Und wenn ich >geschlossen< sage, dann meine ich geschlossen. Kein Kontakt zwischen leiblicher Mutter und Adoptiveltern; wir wissen nicht mal, wer den Jungen zur Adoption freigegeben hat, genauso wenig, wie sie unsere Namen kennt. Die Mutter wollte es so, und Dave und ich waren einverstanden. Gabe war unser Sohn. So einfach. Wir wollten nicht, dass seine leibliche Mutter Einfluss auf sein Leben nehmen oder ihn gar zurückfordern würde.«
    »Weißt du, ob er versucht hat, seine leiblichen Eltern ausfindig zu machen? Hat er im Internet recherchiert, Kontakt zu irgendwelchen Leuten aufgenommen?«
    »Wie bitte? Gabe? Nein! Keines meiner Kinder hat ein Interesse daran, Kontakt zu seinen leiblichen Eltern aufzunehmen. Ich meine, es kann natürlich sein, dass sich das irgendwann ändert, aber im Moment habe ich nicht den Eindruck. Und was Gabriel anbelangt, er hat die Adoption nie erwähnt, auch wenn er natürlich davon wusste. Wir haben den Kindern von Anfang an die Wahrheit gesagt … Warum?« Er saß am Fußende des Bettes in seinem Motelzimmer, das Handy in der Hand, um Aggie die unangenehmen Neuigkeiten zu überbringen. Das Ganze gefiel ihm gar nicht, zumal er Selenas Vermutung, Gabriel könnte ihr leiblicher Sohn sein, bislang nicht bestätigen konnte. Doch langsam wurde die Zeit knapp, und er musste jede Möglichkeit in Erwägung ziehen, wenn er den Jungen finden wollte. Er wünschte, er hätte Gabes Handy oder sein Laptop, irgendeinen Anhaltspunkt, wo er mit seiner Suche beginnen sollte, doch die Polizei in Helena hatte die Sachen konfisziert. »Es könnte sein, dass Gabriels leibliche Mutter in Grizzly Falls lebt.«
    »Wie bitte? Du meine Güte! Deshalb bist du dort? Herrgott noch mal!« Aggie, die nur äußerst selten fluchte, war offenbar

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