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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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bin Detective Pescoli, und das ist meine Partnerin, Detective Alvarez«, stellte Pescoli sie beide vor. »Wir würden gern mit deinem Vater sprechen.«
    Sie zeigten ihm ihre Dienstmarken. Der Junge warf einen Blick über die Schulter und rief: »Dad! Die Polizei will mit dir reden!«
    »Sag ihnen, ich habe kein Interesse!«, rief der Mann zurück.
    »Mr. Sutherland«, ließ sich Pescoli vernehmen. »Wir können uns hier unterhalten oder im Department. Es ist Ihre Entscheidung.«
    »Was? Nein! Ach, zum Teufel!« Offensichtlich war Sutherland gar nicht glücklich über ihr Erscheinen. Sie hörten schwere Schritte, der Junge verschwand von der Tür, an seiner Stelle tauchte ein rotgesichtiger Ray auf. »Was wollen Sie von mir?«
    »Wir haben das Interview gesehen, das Sie KMJC gegeben haben, und wir würden gerne mit einbezogen werden, vielleicht zusammen mit dem FBI. Sollte es sich um eine Entführung handeln, werden Sie unsere Unterstützung benötigen.«
    »Nein!« Er runzelte die Stirn, drehte sich kurz um, nahm einen Schlüssel von einem Garderobentischchen, dann trat er zu ihnen auf den Gang hinaus und zog die Tür hinter sich zu. »Hören Sie, ich habe das mit den Nachrichten nur wegen meiner Kinder angeleiert. Sie sind völlig außer sich, und ich habe keine Ahnung, was ich ihnen sagen soll. Ich persönlich glaube ja, dass ihre Mutter einen neuen Freund hat, mit dem sie durchgebrannt ist. Vermutlich wollte sie, dass das Ganze so aussieht, als wäre sie entführt worden, damit sie sich in Ruhe eine Auszeit nehmen kann. Gewiss taucht sie in ein, zwei Wochen wieder auf.«
    Sehr unwahrscheinlich, dachte Pescoli. Sie hatten Brenda Sutherlands Anruflisten durchgesehen und ihren Computer überprüft.
    Wenn sie tatsächlich einen Freund hatte, dann hielt sie ihn gut versteckt und kommunizierte per Handzeichen oder auf telepathischem Wege mit ihm.
    »Und das wissen Sie „. woher?«, hakte Alvarez nach.
    »Ich >weiß< es natürlich nicht mit Bestimmtheit, aber es ist schon ein verdammter Zufall, dass sie gerade dann verschwindet, wenn die Jungs bei mir sind. Soweit ich weiß, hat man in ihrem Wagen keinerlei Hinweise auf einen Kampf und auch keine Blutspuren gefunden. Sie hat sich nach ihrem Bibelkreis ganz einfach aus dem Staub gemacht. Wenn Sie mich fragen, dann hatte es ihr dieser Prediger angetan, wie heißt er noch gleich? Mullins, ja. Sie hielt ihn für … wie hat sie sich ausgedrückt? Ach ja, für >so verständig< und >fürsorglich< und für einen >wahren Adonis<. O Mannomann! Dieser scheinheilige Trottel! Der Kerl ist ein Heuchler, das können Sie mir glauben!«
    »Nur mal angenommen, Ihre Frau wäre entführt worden«, fuhr Alvarez dazwischen, »dann werden Sie unsere Hilfe brauchen, um sie zurückzubekommen.«
    »Ex-Frau«, korrigierte er und schaute von Alvarez zu Pescoli. »Brenda und ich haben nichts mehr füreinander übrig, ich habe das mit dem Interview nur gemacht, weil meine Kinder das wollten.« Er warf einen Blick auf die Wohnungstür, doch die war fest verschlossen. »Hören Sie«, sagte er ungeduldig, »ich habe keine Lust, mir hier den Hintern abzufrieren. Ich habe alles gesagt, was es zu sagen gibt. Brenda wird schon wieder nach Hause kommen, und wenn sie wirklich entführt wurde, wird sich sicher bald jemand melden.«
    »Wir würden gerne Ihr Telefon und Ihre E-Mails überwachen … «
    »Vergessen Sie’s. Das wäre reine Zeitverschwendung.« Er hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen und zog seine Jeans höher, dann drehte er sich um, schloss die Tür auf und verschwand in der Wohnung.
    »Meine Güte, der hat doch nicht alle Tassen im Schrank«, sagte Pescoli. »Die Kinder tun mir leid.«
    »Hoffen wir mal, dass er recht hat«, wandte Pescoli ein.
    »Vielleicht nimmt sich Brenda wirklich eine Auszeit und kommt bald zurück.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht«, versetzte Pescoli, als sie über den verschneiten Parkplatz zu Alvarez’ Wagen stapften.
    »Nein, da hast du recht.«
    Sie gab es nur ungern zu, doch nachdem sie auf Lara Sue Gilfrys Leiche gestoßen waren, war Pescoli fest davon überzeugt, dass sich der Mörder keineswegs mit nur einem Opfer zufriedengeben würde. Der Leichnam war so sorgfältig in Szene gesetzt worden, die Mühe, die er dafür auf sich genommen hatte, deutete darauf hin, dass er Größeres vorhatte.
    Pescoli war bereit, ein ganzes Wochengehalt darauf zu setzen, dass der Killer kurz davor stand, erneut zuzuschlagen. Sie wusste es einfach. Spürte es mit

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