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Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Titel: Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Umgebung.«
    Im nächsten Augenblick war die Leitung tot.
    Jack zuckte mit den Achseln und legte auf. »Wir waren zu spät«, brachte er heraus und seufzte. Dann brach seine Stimme. Er war den Tränen nahe. Laurie schlang ihre Arme um ihn und bekam ebenfalls feuchte Augen.
    »Wollt ihr uns jetzt vielleicht mal erzählen, was hier eigentlich los ist?« schlug Warren vor.
    Jack nickte, holte tief Luft und begann zu berichten. Doch er kam nicht weit, weil er schon wieder gegen neue Tränen ankämpfen mußte. Nachdem er noch einmal innegehalten und tief durchgeatmet hatte, bekam er sich wieder unter Kontrolle. »Mein Gott, Warren – dabei hatte ich doch gerade noch gesagt, daß ich das nächste Mal an der Reihe bin, dein Retter in der Not zu sein.«
    »Ich mache nun mal nicht so viel Blödsinn wie du, Doc.«
    »Wärst du doch bloß eine Stunde früher hier gewesen!«
    »Jetzt bin auch noch ich schuld«, schnaubte Warren.
    »Nein«, stellte Jack klar. »Das wollte ich damit nicht sagen. Ich bin euch ewig dankbar, daß ihr überhaupt gekommen seid. Das könnt ihr mir glauben.«
    »Ich wollte erst abwarten, ob ihr bei der Arbeit aufkreuzt«, erklärte Warren. »Als ihr da nicht aufgetaucht seid, kam mir die Sache allmählich komisch vor. Ich habe erst heute morgen bemerkt, daß mein Auto nicht vor der Tür stand, und Spit hat mir berichtet, daß ihr heute nacht nicht zurückgekehrt seid. Mein erster Gedanke war allerdings, daß ihr euch in ein Hotel oder sonstwohin verzogen habt, um euch ein bißchen näher zu kommen.«
    »Ich wünschte, es wäre so gewesen«, brummte Jack und sah Laurie an.
    »Ich auch«, flüsterte sie.

26. KAPITEL
Donnerstag, 21. Oktober, 12.45 Uhr
     
    Stan Thornton hatte nicht übertrieben mit seinem Versprechen, in ein paar Minuten Hilfe vorbeizuschicken. Jack, Laurie, Warren und Flash hatten sich gerade auf Yuris Sofa und den beiden Stühlen niedergelassen, als ein lokaler Feuerwehrtrupp in Schutzanzügen der höchsten Sicherheitsstufe anrückte und sich umgehend daranmachte, die Umgebung abzusperren und die Bewohner der benachbarten Häuser zu evakuieren. Irgendwie kam es ihnen irreal vor, die hektische Aktivität von drinnen aus zu beobachten. Keiner der Feuerwehrleute näherte sich unmittelbar Yuris Haus. Ein paar Minuten später erschütterte Helikoptergeknatter den Himmel über Brighton Beach. Mehrere Hubschrauber landeten auf der hölzernen Uferpromenade des nahe gelegenen Strandes. Wiederum eine halbe Stunde später tauchte eine Gruppe von Männern in noch bedrohlicher wirkenden Bio-Schutzanzügen auf, die Handmeßgeräte vor sich hin und her bewegten. Vor dem Eingang teilte sich die Gruppe; die eine Hälfte nahm sich die Garage vor, die andere Hälfte kam ins Haus. Einige der Männer, die die Garage inspizierten, waren Bombenexperten. Sie prüften, ob der Pestizid-Verstäuber womöglich mit einem Zündmechanismus versehen war.
    Diejenigen, die das Haus betraten, stellten sich knapp vor und verteilten sich auf die verschiedenen Räume und das Kellerlabor. Yuris Leiche ignorierten sie. Zehn Minuten später traf sich der Anführer der das Haus inspizierenden Gruppe mit seinem Counterpart aus der Garage. Sie berieten sich kurz, dann griff der Anführer des Haustrupps zu seinem Funkgerät und setzte sich mit einem anderswo, vermutlich in Manhattan stationierten Kommandoposten in Verbindung.
    »Wir haben zwei heiße Zonen entdeckt«, meldete er in sein Gerät. »Bei dem Pulver in dem Spezialfahrzeug mit Pestizid-Verstäuber handelt es sich definitiv um kampftaugliches Anthrax. Das ist hundertprozentig bestätigt. Wir haben keinen Zündmechanismus entdeckt. In dem Labor befinden sich zwei aktive Fermenter mit Anthraxkulturen sowie eine provisorisch konstruierte Feinmahlanlage, die ebenfalls Anthraxpulver enthält. Außerdem haben wir eine ähnlich stark kontaminierte Haube gefunden. Das Labor ist mit einem aktiven Unterdruck-Belüftungssystem und Schwebstoff-Filtern ausgestattet. Der übrige Teil des Hauses ist nicht kontaminiert. Over.«
    Jack und die anderen konnten die Antwort nicht hören, da der Mann sich das Funkgerät ans Ohr preßte. Sie sahen ihn ein paarmal nicken, dann sagte er ›Ja‹ und verabschiedete sich mit dem typischen ›Over and out‹.
    Kurz darauf gesellte er sich zu ihnen. Sein Gesicht war kaum zu erkennen, da sich das Licht in dem durchsichtigen Plastikvisier spiegelte.
    »Sie verlassen jetzt alle das Haus«, wies er sie an. »Wenn Sie die kleine Gasse erreichen, halten

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