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Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Titel: Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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einem finsteren Verlies eingesperrt ist?«
    Sie hatten sich irgendwann einander schräg gegenüber auf den Boden gesetzt und sich gegen die Betonwände gelehnt. Der Raum war so klein, daß sie nicht genug Platz hatten, sich auszustrecken.
    »Wenn ich es mir lange genug einrede und intensiv genug an die Decke starre, sehe ich schon fast das Tageslicht«, sagte Jack.
    »Wir müssen unbedingt vor halb zehn hier rauskommen! Sonst haben wir keine Chance, diese verrückten Feuerwehrmänner an ihrem Anthrax-Anschlag auf das Jacob Javits Federal Building zu hindern.«
    »Eigentlich bin ich ja selten pessimistisch«, entgegnete Jack. »Aber ich fürchte, die Drohung von Yuri Davydov könnte sich bewahrheiten: Wenn wir Pech haben, müssen wir wohl noch ein paar Tage hier unten ausharren. Da er nun auch tot ist, dauert es vielleicht ziemlich lange, bis man uns entdeckt. Er hatte sicher geplant, irgendwo telefonisch einen Hinweis zu geben und uns retten zu lassen, damit wir seinen Namen im Zusammenhang mit dem Anschlag verbreiten.«
    »Warte mal!« rief Laurie.
    »Ich habe alle Zeit der Welt«, entgegnete Jack.
    »Psst!« mahnte Laurie. »Ich glaube, ich habe etwas gehört.«
    Sie hielten die Luft an und horchten. In der Ferne hörten sie ein schwaches, aber eindeutiges Pochen, das von oben zu kommen schien.
    »Da klopft jemand an der Tür«, platzte Laurie heraus.
    Hastig richtete sie sich auf. Obwohl sie dabei in der Stockfinsternis mit voller Wucht zusammenstießen, begannen sie sofort aus Leibeskräften um Hilfe zu rufen.
    Nach ein paar Schreien hielten sie inne, so stark gellte ihnen ihr eigenes Echo in den Ohren. Mit angehaltener Luft lauschten sie.
    »Sie müssen uns gehört haben«, sagte Laurie.
    »Kommt darauf an, wie laut die Hintergrundgeräusche draußen sind«, gab Jack zu bedenken.
    Im nächsten Augenblick hörten sie leise, aber unverkennbar, wie Glas zu Bruch ging. Kurz darauf vernahmen sie über sich Schritte.
    Wie auf Kommando begannen sie noch einmal um Hilfe zu rufen. Jack tastete sich zur Tür vor und schlug nachdrücklich dagegen. Plötzlich ging das Licht an, und sie hörten gedämpfte Stimmen. Ihre Retter schienen auf der Kellertreppe zu sein. Ein paar Minuten später hörten sie Holz bersten. Es folgte ein lautes Krachen. Die Stimmen wurden lauter. Wer auch immer auf dem Weg zu ihnen war, er hatte es geschafft, sich Zutritt zur Eingangskammer des Labors zu verschaffen. Jack pochte gegen die Tür. »Hier sind wir!«
    Es antwortete zwar niemand, aber ein Kratzen und ein Schaben wurde laut, das so klang, als ob jemand versuchte, mit einer Brechstange das schwere Vorhängeschloß zu knacken. Dann hörten sie erneut, wie Holz zersplitterte. Diesmal war das Geräusch allerdings lauter.
    »Wer das wohl sein mag«, flüsterte Jack Laurie zu.
    »Du glaubst doch nicht, es könnten …«
    Laurie schaffte es nicht, den Satz zu beenden. Es quietschte und krachte auf einmal unmittelbar vor ihnen. Das Schloß war geknackt. Die Tür flog auf. Vollkommen überrascht und unglaublich erleichtert starrten Jack und Laurie in das Gesicht ihres nicht besonders glücklich dreinschauenden Freundes Warren. Hinter ihm stand Flash.
    »Gott sei Dank!« rief Laurie und warf sich Warren erleichtert in die Arme.
    Warren löste sich aus ihrer Umklammerung und nahm Jack ins Visier. »Allmählich nervt es, daß ich dich ständig aus brenzligen Situationen retten muß. Erst recht, wenn ich dabei auch noch über Tote stolpere.«
    Laurie ließ von Warren ab und wischte sich die Freudentränen aus den Augenwinkeln.
    »Wie spät ist es?« fragte Jack.
    Warren sah Flash an und zuckte mit den Schultern. »Das ist der Dank, den wir bekommen. Er fragt als erstes nach der Uhrzeit!«
    »Es ist wichtig!« drängte Jack. »Sag schon!«
    Warren warf einen Blick auf die Uhr und teilte ihm mit, daß es Viertel nach zehn sei.
    »O nein!« entfuhr es Laurie. Sie stieß Warren beiseite und stürmte durch die Tür. Jack folgte ihr.
    »Seht euch lieber nicht um!« rief Warren ihnen nach, als sie die Treppe erklommen. »Der Anblick ist wenig erfreulich.« Oben angekommen, stürzte Laurie sich sofort auf das Telefon in der Küche. Jack gesellte sich zu ihr.
    »Wen soll ich anrufen?« fragte sie hektisch.
    Jack dachte einen Augenblick nach. »Laß mich das machen!« Laurie reichte ihm den Hörer. Er wählte 911 und verlangte, sofort mit Stan Thornton, dem Leiter des städtischen Amts für die Durchführung von Notstandsmaßnahmen verbunden zu werden. Er stellte

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