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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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aus dem Effeff ab, und er hoffte, dass sie wie bei Laurie ihre Wirkung nicht verfehlen würde.
    »Hört sich wie im Film an. Warum haben Sie Ärzte ohne Grenzen verlassen, und was hat Sie nach New York geführt?«
    Roger lächelte noch breiter. Er holte tief Luft, bevor er seinen wichtigsten Köder auslegte. »Die Erkenntnis, dass ich die Welt nicht ändern würde. Ich habe es versucht, aber vergebens. Und schließlich habe ich wie ein Zugvogel instinktiv das Bedürfnis gespürt, hierher zurückzukommen und ein Nest zu bauen, um eine Familie zu gründen. Ich bin in Brooklyn geboren und in der Nähe von Forest Hills aufgewachsen.«
    »Wie romantisch. Und haben Sie die glückliche Prinzessin schon gefunden?«
    »Nein. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, mich in der zivilisierten Welt wieder zurechtzufinden.«
    »Na, ich bin sicher, damit werden Sie keine Schwierigkeiten haben.« Rosalyn sammelte die Blätter zusammen, aus denen sie die Listen für Roger zusammengestellt hatte. »Ich wette, Sie können unglaublich interessante Geschichten über Ihre Reisen erzählen.«
    »Allerdings!«, antwortete Roger erleichtert. Er wusste, dass er ihr Interesse geweckt hatte. »Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen ein paar der weniger qualvollen erzählen könnte, wenn ich Sie zum Essen einladen darf. Das ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem ich Sie hier so lange aufgehalten habe. Das heißt natürlich, wenn Sie frei sind. Würden Sie mir die Freude machen?«
    Rosalyn zuckte leicht nervös mit den Schultern. »Warum nicht?«
    »Also abgemacht!«, sagte Roger. Er stand auf und streckte die Beine. »Hier in Rego Park gibt es ein italienisches Restaurant, das seit den Fünfzigerjahren den örtlichen Mafiosi als Treffpunkt dient. Es ist zwar schon eine Ewigkeit her, dass ich das letzte Mal dort war, aber das Essen war hervorragend und die Weinkarte auch nicht schlecht. Haben Sie Lust, zu sehen, ob es das Restaurant noch gibt?«
    Rosalyn zuckte wieder mit den Schultern. »Hört sich verlockend an, aber ich habe nicht lange Zeit.«
    »Ich auch nicht. Mist, ich muss heute Abend noch einmal ins Büro.«
     
    »Jasmine Rakoczi!«, rief jemand.
    Jazz unterbrach die Übung an einem ihrer Lieblingsgeräte. Sie lag auf dem Bauch und trainierte den Po und die hinteren Oberschenkelmuskeln. Als sie den Kopf zur Seite drehte, stand jemand neben dem Gerät. Überraschend war, dass die Füße und Beine einer Frau gehörten und nicht einem Mann. Jazz nahm die Ohrhörer heraus und drehte sich noch ein Stück weiter, konnte aber das Gesicht der Frau nicht erkennen, weil sie vom Licht dahinter geblendet wurde.
    »Tut mir Leid, dass ich Sie störe«, entschuldigte sich die Frau.
    Jazz konnte nicht glauben, dass sie mitten in ihren Übungen belästigt wurde. Als sie sich aufsetzte, erkannte sie die Frau. Sie arbeitete an diesem Abend am Empfang.
    »Ach, verdammt, was gibt’s?«, wollte Jazz wissen und wischte sich mit dem Handtuch die Stirn ab.
    »Draußen am Eingang warten zwei Herren«, antwortete die Frau. »Sie sagen, sie müssten Sie sofort sprechen, aber Mr Horner will sie nicht nach hinten lassen.«
    Jazz spürte ein leichtes, aber unangenehmes Kribbeln am Rücken. Der unerwartete Besuch von Mr Bob und Mr Dave am Abend zuvor blitzte in ihren Gedanken auf. Irgendwas stimmte nicht. Es gehörte nicht zu Mr Bobs Art, sie an einem öffentlichen Ort wie diesem aufzusuchen.
    »Ich komme gleich nach draußen.« Jazz nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche, während sie der Angestellten hinterher blickte. Jazz’ erster Gedanke war, dass ihre Glock in der Manteltasche in ihrem Spind steckte. Wenn es Probleme geben würde, wollte sie ihre Waffe haben. Aber warum sollte es Probleme geben? Mulhausen war ganz einfach zu erledigen gewesen. Ihr kam nur in den Sinn, dass man sie in Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen der Chapman sprechen wollte. Wie jeder aus der Nachtschicht war auch Jazz von zwei erschöpft aussehenden Detectives routinemäßig verhört worden. Aber das hatte ganz gut geklappt, wie in den Gesprächen beim Schichtwechsel rauskam. Das Gerücht ging um, dass es ein stinknormaler Raubüberfall gewesen war. Und jetzt hatte die Krankenhaussicherheit versprochen, die Anzahl der Wachleute zu erhöhen, besonders beim Schichtwechsel.
    Jazz eilte zur Tür. Beunruhigt, wie sie war, bemerkte sie im Vorbeigehen nicht einmal, dass die Männer ihr hinterher starrten. Ohne Zeit zu verlieren, ging sie in den Umkleideraum und schnappte sich am

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