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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auf ihren Wagen zuging, fiel ihr der vorangegangene Abend wieder ein, und bevor sie einstieg, blickte sie auf die Rückbank. Ihr hatte es gar nicht gefallen, von Mr Bob und Mr Dave überrascht worden zu sein. Sie mochte keine Leute, die ihr nachspionierten, besonders keine, die ihre Reviergrenzen verletzten. Sie sah sich gern als vorsichtigen, aufmerksamen Menschen.
    Beim Anschnallen freute sie sich schon auf den Spaß, den ihr die Fahrt ins Krankenhaus machen würde. Duelle mit Taxifahrern auszutragen, war eine gute Möglichkeit, mit den Überbleibseln der Angst fertig zu werden, die der überraschende Besuch ihres Vaters in ihr geweckt hatte. In der kurzen Schlange vor der Ausfahrt zog sie ihr Blackberry aus der Tasche. Nachdem ihr an den letzten zwei Abenden drei Namen mitgeteilt worden waren, hatte sie kaum Hoffnung, heute gleich wieder einen zu erhalten, doch sie wollte trotzdem nachschauen.
    An der ersten roten Ampel fragte sie ihre Nachrichten ab. Es gab tatsächlich eine von Mr Bob. Hastig öffnete sie sie. »Ja!«, rief sie laut. Auf dem Bildschirm war wieder ein Name erschienen – Patricia Pruit.
    Ein Lächeln breitete sich auf Jazz’ Gesicht aus. Alles war gut. Am nächsten Abend um diese Zeit würde ihr Kontostand um weitere fünftausend Dollar angewachsen sein.
    Als die Ampel auf Grün umschaltete, preschte Jazz vor die Schlange der anderen Autos. Niemand schien sie herausfordern zu wollen. Als sie sich wieder entspannt zurücklehnte, überlegte sie, wie ihr Vater sie nur gefunden hatte. Sie war etwas überrascht. Obwohl sie für ihre Verhältnisse viel Zeit in Chat-Räumen verbrachte, dachte sie, sie hätte immer aufgepasst, dass sie nichts verriet. Außer den wenigen Malen, in denen sie sich auf jemanden eingelassen hatte. Sie beschloss, lieber etwas vorsichtiger zu sein, doch auf die Chat-Räume ganz verzichten mochte sie nicht. Nur im Netz fand sie Leute von gleicher Gesinnung, denen sie wirklich vertrauen, die sie respektieren und sogar lieben konnte. Das war ein himmelweiter Unterschied zu den Arschlöchern, mit denen sie im echten Leben zu tun hatte.
     
    Rogers Essen mit Rosalyn entpuppte sich als ausgesprochener Erfolg. Die Tatsache, dass sie am Anfang ihres Treffens so zurückhaltend gewesen war, wurde durch ihr Verhalten während des Essens mehr als wettgemacht, besonders nachdem sie ein paar Gläser Wein intus hatte. Nach dem Essen versuchte Roger, sie in ein Taxi zu setzen, doch sie bestand darauf, eines mit ihm gemeinsam zu nutzen. Vor ihrer Wohnung in Kew Gardens zog sie alle Register, um Roger zu überreden, zu einem Schlummertrunk – ein Ausdruck, den er seit seiner Collegezeit nicht mehr gehört hatte – mit nach oben zu kommen.
    Doch er widerstand, sogar nach einem langen, leidenschaftlichen Kuss auf dem Bürgersteig. Er behielt eine Hand auf der offenen Taxitür, und obwohl er ernsthaft versucht war, angesichts ihrer Reize, mit denen sie nicht hinter dem Berg hielt, auf ihre Gastfreundschaft einzugehen, erinnerte er sich an die Arbeit, die in seinem Büro auf ihn wartete. Die Sache war am Rollen, und selbst wenn er an diesem Abend Laurie nichts mehr präsentieren konnte, so hatte das Wochenende doch erst begonnen.
    Nach dem Versprechen, sich wieder zu melden, stieg Roger wieder ins Taxi und winkte durchs Rückfenster. Rosalyn blieb wie angewurzelt stehen und winkte, bis er nicht mehr zu sehen war. Roger war mehr als zufrieden. Die Fahrt nach Queens hatte sich gelohnt. Nicht nur, dass er den größten Teil der gewünschten Information bekommen hatte, er hatte auch eine Frau kennen gelernt, die für seine private Zukunft eine wichtige Rolle spielen könnte.
    Als Roger ins Manhattan General zurückkam, war es fast elf Uhr. Als Erstes ging er in die Kantine und genehmigte sich eine Tasse extra starken Kaffee. Oben in seinem Büro war er schließlich wieder so aufgedreht, dass er sich kopfüber in die Arbeit stürzen konnte. Um zwei Uhr hatte er bereits einen Großteil der Daten zusammengestellt. Lauries Idee, verbunden mit seiner Entscheidung, wie sie umzusetzen war, hatte sich als äußerst fruchtbar erwiesen. Eigentlich schon viel zu fruchtbar. Hatte er am Anfang noch gezweifelt, überhaupt einen Verdächtigen zu finden, waren es jetzt schon fast zu viele.
    Roger kippte seinen Stuhl nach hinten und nahm das erste Blatt in die Hand, das er ausgedruckt hatte, eine Liste mit fünf Ärzten, die während der letzten vier Monate sowohl im Manhattan General als auch im St. Francis über

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