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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Eingang eine Cola. Dann öffnete sie ihren Spind und zog den Mantel über ihre Sportklamotten, um gleich darauf die Hand in die rechte Tasche zu schieben, wo sie ihre Glock umfasste.
    Diese Hand behielt sie in der Tasche, in der anderen hielt sie die Cola. Mit der Schulter drückte sie die Tür zur Eingangshalle auf. Hinter dem Empfangsschalter lag ein ziemlich großzügiger Warteraum, dahinter befanden sich ein Restaurant und eine Bar. Sogar ein kleines Sportbekleidungsgeschäft gab es dort.
    Jazz warf einen raschen Blick auf die Leute im Eingangsbereich, konnte aber Mr Bob oder Mr Dave nicht erkennen. Deswegen fragte sie an der Rezeption nach. Die Frau deutete auf zwei Männer, deren Gesichter von Zeitungen verdeckt waren. Das waren eindeutig nicht Mr Bob und Mr Dave. Ihren unteren Körperhälften nach hätten es Penner sein können.
    »Sind Sie sicher, dass die nach mir gefragt haben?«, vergewisserte sich Jazz. Ihre nächste Sorge war, dass es sich um zwei verdeckte Ermittler handelte, die wegen der Chapman Dreck aufwühlen wollten. Die Hand immer noch um die Glock gelegt, ging Jazz resigniert auf die beiden zu.
    »Hallo!«, rief Jazz gereizt. »Mir wurde gesagt, Sie hätten nach mir gefragt.«
    In dem Moment, in dem die Männer die Zeitungen senkten, spürte Jazz, dass sie rot im Gesicht wurde und ihr Puls zu rasen begann. Sie hatte Mühe, ihre Waffe in der Tasche zu behalten. Einer der beiden Männer war ihr Vater, Geza Rakoczi. Er hatte einen Dreitagebart, ebenso wie sein Begleiter.
    »Jasmine, meine Liebe, wie geht’s dir?«, fragte Geza.
    Jazz roch den Alkohol schon auf die Entfernung. Ohne zu antworten, betrachtete sich Jazz den anderen Mann. Sie hatte ihn noch nie vorher gesehen.
    »Das ist Carlos«, stellte Geza ihn vor.
    Jazz sah wieder zu ihrem Vater. Seit Jahren schon hatte sie ihn nicht gesehen und gehofft, er hätte sich zu Tode gesoffen. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Carlos hat einen Freund, der gut mit Computern umgehen kann. Er sagt, man kann alles im Internet finden. Also habe ich ihm gesagt, er soll nach dir suchen. Er meinte, du würdest viele Online-Spiele spielen und solche Chat-Räume benutzen. Ich kenne mich mit dem ganzen Quatsch nicht aus, aber er hat dich jedenfalls gefunden. Er hat sogar rausgefunden, dass du hier in diesem Klub Mitglied bist.« Geza ließ seinen Blick schweifen. »Ziemlich schicker Ort. Ich bin beeindruckt. Das hast du gut gemacht.«
    »Was willst du hier?«, wollte Jazz wissen.
    »Um ehrlich zu sein, ich brauche ein bisschen Geld, und weil ich weiß, dass du eine tolle Krankenschwester bist und so, dachte ich, ich könnte dich mal fragen. Weißt du, deine Mutter ist gestorben, Gott habe sie selig. Ich muss ein bisschen Geld auftreiben, sonst wird man sie irgendwo auf einer Insel in einer einfachen Holzkiste verbuddeln.«
    Einen Moment lang sah Jazz nur die dreizehn Dollar vor sich, die sie durch Schneeschaufeln verdient hatte. Diese Erinnerung verstärkte ihre Wut noch, doch sie war so gescheit, den Finger vom Abzug ihrer Glock zu nehmen.
    »Macht, dass ihr hier verschwindet!«, schnauzte sie, drehte auf dem Absatz um und ging Richtung Umkleideraum. Geza rief ihren Namen und packte sie an der Schulter.
    Jazz riss ihre Hand aus der Tasche – zum Glück ohne die Glock. Später fragte sie sich, wie sie das geschafft hatte, da ihr Instinkt ihr gesagt hatte, sie müsste die Waffe ziehen. Stattdessen stieß sie ihren Finger in Gezas Gesicht. »Fass mich nie wieder an!«, fauchte sie. »Und geh mir nicht auf die Nerven! Kapiert? Sonst bringe ich dich um.«
    Jazz drehte sich wieder um und verschwand Richtung Umkleideraum. Sie hörte, wie Geza jammerte, er sei doch ihr Vater, doch er versuchte nicht mehr, ihr zu folgen. Während sie ihren Mantel wieder in den Spind hängte, beschloss sie, ihre Übungen von vorn zu beginnen, obwohl sie schon fast fertig gewesen war.
    Jazz brauchte die Übungen, um ihre Wut in den Griff zu bekommen, was zum Teil auch funktionierte. Als sie zum Duschen ging, hatte sie wieder die Kontrolle über sich und konnte die jämmerliche Gestalt, zu der ihr Vater verkommen war, sogar von der komischen Seite sehen. Aber wann war ihre Mutter gestorben? Ein Wunder, dass sie, obwohl sie so fett gewesen war, noch so lange gelebt hatte.
    Angesichts der fortgeschrittenen Zeit duschte sie nicht so ausgiebig und zog sich rasch an. Im Eingangsbereich stellte sie erleichtert fest, dass ihr Vater ihre Worte offenbar verstanden hatte und verschwunden war.
    Als sie

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