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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und streifte sie ihm von den Schultern.
    Auf dem Sofa sah Jack Lou sitzen, der ebenfalls grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    Laurie hakte sich bei Jack ein und führte ihn ins Wohnzimmer. »Sollen wir dir zuerst die Überraschung zeigen, oder wollen wir erst essen?« fragte sie. »Erst die Überraschung«, erwiderte Jack. »Gut«, sagte Lou, stand auf und steuerte auf den Fernseher zu. Laurie führte Jack zu dem Sofaplatz, den Lou gerade frei gemacht hatte. »Möchtest du ein Glas Wein?« Jack nickte. Er war ziemlich verwirrt, denn er hatte keinen Ring gesehen, und Lou studierte aus irgendwelchen Gründen intensiv die Fernbedienung des Videorecorders. Laurie verschwand kurz in der Küche und kam mit einem Glas Wein zurück.
    »Ich weiß nicht, wie dieses Ding funktioniert«, klagte Lou. »Bei mir zu Hause macht das immer meine Tochter.« Laurie nahm ihm die Fernbedienung aus der Hand und erklärte ihm, daß er als erstes den Fernsehapparat anschalten müsse. Jack nippte an seinem Wein und stellte fest, daß er auch nicht viel besser war als der, den er am vergangenen Abend mitgebracht hatte.
    Dann setzten sich auch Laurie und Lou zu ihm auf die Couch. Jack musterte die beiden aufmerksam, doch sie ignorierten ihn. Statt dessen starrten sie angestrengt auf den Bildschirm. »Was ist denn nun mit der Überraschung?« fragte Jack. »Sieh einfach genau hin«, erwiderte Laurie und zeigte auf die Mattscheibe, auf der bisher nur ein gestörtes Bild zu erkennen war.
    Verwirrter denn je starrte Jack auf den Bildschirm. Plötzlich hörte er Musik und erkannte das CNN-Logo. Dann erschien ein leicht übergewichtiger Mann, der gerade ein Manhattaner Restaurant verließ. Jack erkannte, daß es sich um das Positano handelte. Der Mann war von einer Menschentraube umringt. »Soll ich den Ton anstellen?« fragte Laurie. »Nein«, erwiderte Lou. »Nicht nötig.«
    Jack sah sich die Szene bis zu Ende an und warf Laurie und Lou einen fragenden Blick zu. Doch die beiden grinsten nur. »Was soll das Ganze?« wollte er wissen. »Und wieviel Wein habt ihr eigentlich schon getrunken?«
    »Hast du erkannt, was du da gerade gesehen hast?« fragte Laurie. »Oder erinnert dich die Szene an irgend etwas?«
    »Erinnert mich an die alten Aufnahmen von der Erschießung Lee Harvey Oswalds«, erwiderte Jack. »Zeigen wir ihm die Szene noch einmal«, schlug Lou vor. Jack sah sich den Ausschnitt zum zweiten Mal an, wobei er seinen Blick ein paarmal zwischen dem Bildschirm und Laurie und Lou hin- und herschweifen ließ. Die beiden starrten fasziniert auf den Fernseher.
    »Und?« wandte sich Laurie nach dem zweiten Durchlauf wieder an Jack.
    Jack zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.«
    »Am besten zeige ich dir mal ein paar Ausschnitte in Zeitlupe«, sagte Laurie und spulte das Band bis zu dem Moment zurück, in dem Franconi in seine Limousine steigen wollte. Sie ließ die Szene ganz langsam laufen und drückte auf die Stoptaste, als die Schüsse abgefeuert wurden. Dann ging sie zum Bildschirm und zeigte auf den Nackenansatz des Mannes. »Hier ist die Eintrittsstelle«, erklärte sie.
    Mit einem erneuten Druck auf die Play-Taste ließ sie die Szene weiterlaufen, bis das Opfer von der nächsten Kugel getroffen wurde und nach rechts zu Boden fiel.
    »Das gibt’s doch gar nicht!« rief Jack elektrisiert. »Ist meine Wasserleiche etwa Carlo Franconi?«
    Laurie drehte sich mit glänzenden Augen zu ihm um. »Du hast es erfaßt!« entgegnete sie triumphierend. »Bewiesen haben wir es zwar noch nicht, aber wenn ich an die Einschußstellen denke und an den Weg, den sich die Kugeln bei der Wasserleiche gebahnt haben, würde ich glatt fünf Dollar darauf wetten, daß es sich um Franconi handelt.«
    »Hört, hört!« bemerkte Jack. »Eine Fünf-Dollar-Wette mit dir kann ich natürlich nicht ausschlagen. So viel hast du schließlich in meiner Gegenwart noch nie geboten. Bist du dir eigentlich im klaren, daß dies eine hundertprozentige Steigerung deines bisher höchsten Einsatzes ist?«
    »Ich bin mir eben absolut sicher«, entgegnete Laurie.
    »Laurie ist unglaublich schnell, wenn es darum geht, komplexe Zusammenhänge zu erkennen«, sagte Lou. »Sie hat die Ähnlichkeiten sofort erkannt. Ich komme mir neben ihr manchmal ziemlich dämlich vor.«
    »Hörst du wohl auf!« wies Laurie ihn zurecht und gab ihm einen Stups.
    »War das die Überraschung, von der ihr geredet habt?« fragte Jack vorsichtig. Er wollte sich lieber nicht zu früh

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