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Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6

Titel: Montgomery u Stapleton 03 - Chromosom 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wandte sich Laurie an Lou. »Meinst du, sie wollen vertuschen, daß sie ein Flugzeug besitzen?«
    »Glaube ich nicht«, erwiderte Lou. »Dafür bin ich viel zu schnell auf GenSys gestoßen. Wenn GenSys als Eigentümer hätte unentdeckt bleiben wollen, wären die Rechtsanwälte aus Nevada wohl weiterhin als Vorstände und Vertreter für amtliche Angelegenheiten im Auftrag von Alpha Aviation im Amt geblieben. Statt dessen war es aber so, daß der Leiter des Finanzwesens von GenSys schon während der ersten Vorstandssitzung zum Vorsitzenden und Geschäftsführer ernannt wurde.«
    »Und warum Nevada, wenn das Flugzeug doch einer Firma mit Sitz in Massachusetts gehört?« wollte Laurie wissen.
    »Ich bin zwar kein Jurist«, erwiderte Lou. »Aber das hat bestimmt irgendwas mit Steuern und Haftungsbeschränkungen zu tun. Wer in Massachusetts verklagt wird, ist ganz schön arm dran. Ich vermute, daß GenSys das Flugzeug vermietet, wenn sie es nicht selber benötigen. Für eine Firma mit Sitz in Nevada ist die Versicherung bestimmt erheblich billiger.«
    »Wie gut bist du mit dieser Brokerin befreundet?« wandte sich Jack an Laurie.
    »Ziemlich gut«, erwiderte Laurie. »Wir waren Kommilitoninnen auf der Wesleyan University.«
    »Kannst du sie nicht einfach mal anrufen und fragen, ob GenSys irgend etwas mit Äquatorialguinea zu tun hat?« fragte Jack. »Wenn sie dir empfohlen hat, Aktien von der Firma zu kaufen, hat sie den Laden wahrscheinlich vorher gründlich unter die Lupe genommen.«
    »Ganz bestimmt sogar«, entgegnete Laurie. »Jean Corwin ist eine der gewissenhaftesten Frauen überhaupt. Neben ihr kamen wir anderen Medizinstudentinnen uns damals immer total lax vor.«
    »Darf Laurie mal Ihr Telefon benutzen?« fragte Jack Lou.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Lou.
    »Soll ich jetzt sofort bei ihr anrufen?« fragte Laurie erstaunt.
    »Es ist doch besser, wenn du sie noch an ihrem Arbeitsplatz erwischst«, erwiderte Jack. »Falls sie irgendwelche Unterlagen über die Firma hat, dann doch bestimmt dort und nicht bei sich zu Hause.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte Laurie, setzte sich an Lous Schreibtisch und rief die Auskunft von Chicago an. Während Laurie telefonierte, quetschte Jack Lou nach weiteren Einzelheiten über seine Recherchen aus. Es beeindruckte ihn, wie Lou darauf gekommen war, daß das Flugzeug in Äquatorialguinea gestartet war. Beim nochmaligen Betrachten der Karte stellten sie fest, wie nahe das Land am Äquator lag. Weiterhin fiel ihnen auf, daß die größte Stadt, von der sie annahmen, daß es die Hauptstadt war, nicht auf dem Festland, sondern auf einer Insel namens Bioko lag.
    »Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es in so einem Land aussieht«, bemerkte Lou.
    »Ich schon«, entgegnete Jack. »Es ist feucht, heiß, verwanzt und regnet ständig.«
    »Klingt sehr verlockend«, witzelte Lou.
    »Jedenfalls ist es kein Land, in dem man unbedingt seine Ferien verbringen würde«, stellte Jack fest. »Auf der anderen Seite kann natürlich gerade die Abgeschiedenheit reizvoll sein.« Laurie hatte ihr Gespräch inzwischen beendet und drehte ihren Stuhl so, daß sie Jack und Lou gegenübersaß.
    »Jean hat ihre Arbeit tatsächlich so gut organisiert, wie ich es vermutet hatte«, erklärte sie. »Sie hatte das GenSys-Material im Nu griffbereit. Erst mal hat sie mich natürlich gefragt, wie viele Aktien ich gekauft habe. Als ich ihr gestanden habe, daß ich keine einzige besitze, hat sie das regelrecht umgehauen. Offenbar hat der Wert der GenSys-Aktie sich zunächst verdreifacht, und dann gab es auch noch einen Aktiensplit.«
    »Ist das gut?« wollte Lou wissen.
    »So gut sogar, daß ich damit meine Chance verpaßt habe, mich sofort in den Ruhestand zurückziehen zu können«, entgegnete Laurie. »Laut meiner Freundin ist GenSys bereits die zweite erfolgreiche Biotechnologie-Firma, die Taylor Cabot, der Geschäftsführer, gegründet hat.«
    »Hat sie irgend etwas über eine Verbindung der Firma nach Äquatorialguinea gewußt?« wollte Jack wissen.
    »Allerdings«, erwiderte Laurie. »Wie sie zu berichten wußte, geht es der Firma vor allem deshalb so gut, weil sie da unten eine riesige Primaten-Farm aufgebaut hat. Anfangs sollte die Farm nur internen Forschungsprojekten von GenSys dienen. Doch dann ist jemand auf die Idee gekommen, auch anderen Biotechnologiefirmen und Pharmakonzernen die Möglichkeit zu bieten, ihre eigene Primatenforschung auszugliedern und diese von GenSys

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